Villa Berg. Foto: Thomas Wagner/Stadt Stuttgart
Stadtweit

Villa Berg - Sanierungsgebiet S29 - Stöckach

Ein "Offenes Haus für Musik und Mehr"

ThemaKultur,Stadtentwicklung,Baumaßnahme
Zeitraumfür Beteiligung: fortlaufend
vsl. Umsetzung: bis 2028
ZielgruppeAlle Stuttgarterinnen und Stuttgarter

informelle Beteiligunginformelle Beteiligung
beendet

Exploring Villa Berg

Vom 10. bis 16. September 2023 finden rund um die Villa Berg in Stuttgart-Ost Aktionstage mit Beteiligungsangeboten sowie einem Kulturprogramm statt. Die gesamte Stadtgesellschaft ist herzlich eingeladen. Mehr ...

Villa Berg wird zum „Offenen Haus für Musik und Mehr“

Die Villa Berg ist eines der großen kulturpolitischen Projekte in Stuttgart. Das „Offene Haus für Musik und Mehr“ soll Ende 2028 eröffnet werden. Der Gemeinderat hat am 1. Dezember 2022 ein Konzept für die Nutzung und den Betrieb beschlossen. Mehr ...

"Jupiter und Antiope" kehren nach langer Reise zurück nach Stuttgart

Bürgermeister Pätzold empfängt Kunstwerk im Alten Schloss

 
Die Marmorgruppe "Jupiter und Antiope" zierte ursprünglich die Westgrotte der Villa Berg. Bis sie dorthin zurückkehren kann, bietet ihr das Landesmuseum Württemberg einen Platz auf dem Arkadengang im Innenhof des Alten Schlosses als Interimsstandort. Bürgermeister Peter Pätzold hat das Kunstwerk am 8. Juni in Stuttgart empfangen und Prof. Dr. Astrid Pellengahr, der Wissenschaftlichen Direktorin des Landesmuseums Württemberg, und ihrem Team für die Gastfreundschaft gedankt.
 
So ist es möglich, die fast 900 Kilogramm schwere Skulptur schon jetzt während der Öffnungszeiten des Landesmuseums öffentlich zu zeigen. Der Gemeinderat stellte dem Amt für Stadtplanung und Wohnen Mittel in Höhe von 290.000 Euro zur Verfügung, um die Skulptur zu erwerben und nach Stuttgart rückzuführen. Nach erfolgreicher Verhandlung konnte die Stadt Stuttgart das Kunstwerk von einer Galerie in London erwerben. Per Schwerlasttransport reisten "Jupiter und Antiope" fünf Tage lang mit Zwischenstopp in Köln bis nach Stuttgart. Für die Aufstellung im ersten Stock, hinter der Balustrade des Arkadengangs, ist ein Spinnenkran erforderlich, der das Paar vorsichtig an seinen Platz hebt.
 
Die Skulptur war neben weiteren Plastiken ein prägendes Element an ihrem ursprünglichen Standort in der Westgrotte der Villa Berg. Dargestellt ist Jupiter, erkennbar an dem Adler, der sich der Königstochter Antiope in der Gestalt eines Satyrs nähert. Die Szene geht auf eine Sage der griechisch-römischen Mythologie zurück. Gekonnt betont die Figurengruppe den Kontrast zwischen dem ungezügelten Wesen des Satyrs und der Unschuld der im Schlaf überraschten Prinzessin.
 
Die großformatige Marmorgruppe ist ein Meisterwerk des Bildhauers Francesco Pozzi (1779-1844) und aus einem einzigen Marmorblock mit großem Detailreichtum geschaffen. Die Materialität des weißen Carrara-Marmors bildete das Pendant zur dunklen Westgrotte im Sockelgeschoss der Villa Berg. Um wortwörtlich einen ersten "Grundstein" für die künftige kulturelle Nutzung der Villa zu legen, konnte die Skulptur durch das Engagement des Amts für Stadtplanung und Wohnen auf dem Kunstmarkt ausfindig gemacht werden, nachdem sie im Jahr 2010 durch den SWR als damaligem Eigentümer versteigert worden war und eine Reise ins Unbekannte antrat. Im Zuge der Projektentwicklung der Villa Berg zu einem "Offenen Haus für Musik und Mehr" trat die Bedeutung der Kunst- und Einrichtungsgegenstände der Villa und des Parks immer mehr zutage. Die ehemalige Sommerresidenz des Königspaars Karl und Olga war durch Olga mit viel Feingefühl für das Haus und seinen Park ausgeschmückt worden. Die zahlreichen Plastiken waren dabei als Erweiterung des baulichen Dekors zu sehen, welche die Gartenanlage mit der Residenz zu einem Ensemble verschmelzen ließen.
 
Wer sich auf die Suche nach weiteren Kunstgegenständen der Villa und des Parks machen möchte, findet hier eine Liste, die Interessierte dazu einlädt, Hinweise oder Hintergrundinformationen zum Verbleib der Plastiken zu sammeln:
 

Bürgerbeteiligung zur Villa Berg

Rundgang um die Villa Berg im Frühsommer 2016

Die Villa Berg und ihr Park spielen eine wichtige Rolle für die Aufwertung des Stuttgarter Ostens. Sie nehmen zugleich eine Brückenfunktion ein zwischen den Stadtteilen am Neckar und dem Grünen U der Innenstadt. Wie die historische Villa mit ihrem Sendesaal zukünftig ausgestaltet sein wird, das möchte die Stadt auch weiterhin unter Einbindung ihren Bürgerinnen und Bürgern erarbeiten.

Aktuelle Schritte zur Projektentwicklung

Die Machbarkeitsstudie zur Villa Berg als ein "Haus für Musik und Mehr" wurde zum Jahresbeginn 2018 abgeschlossen. Untersucht wurde, ob und wie die erarbeiteten Leitlinien zur Nutzung der Villa Berg verwirklicht werden können. Bestandteil dieser Studie sind auch kulturwirtschaftliche Aspekte, z.B. wie das Leitlinienkonzept in seiner Ausrichtung gestärkt werden kann oder welche funktionalen Anforderungen an den Betrieb bestehen.

In drei Varianten wurde untersucht, mit welchen Eingriffen im denkmalgeschützten Bestand zu rechnen ist und wie Anbauten aussehen könnten – auch unter Berücksichtigung von statischen Aspekten. Weiterhin wurden Investitions- und Betriebskosten ermittelt. Auf Basis dieser erarbeiteten Informationen soll die zukünftige Ausrichtung des Bau- und Kulturprojekts entwickelt werden. In der ehrenamtlichen Projektgruppe Villa Berg wurden die Zwischenergebnisse hierzu vorgestellt und diskutiert. Details und weitere Informationen zur Projektgruppe finden Sie hier: www.stoeckach29.de/villa-berg.html.

Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie wurden 2019 dem Stuttgarter Gemeinderat vorgestellt. Er beschloss einstimmig, die umfänglichste Variante 3 weiter zu entwickeln, da nur diese die Leitlinien zur Nutzung ermöglicht. Die nun anstehenden Planungsleistungen werden nach Abschluss der Vergabeverfahren aufgenommen. Begleitend zur baulichen Projektentwicklung wird mit fachlicher Unterstützung der Kulturberatung Metrum ein auf die Leitlinien abgestimmtes Organisations- und Betreibermodell entwickelt. Die Trägerschaft soll in städtischer Hand sein. Zielsetzung ist u.a. eine ganztägig ausgerichtete Bespielung der sanierten Villa Berg als "Haus für Musik und Mehr". Die Projektgruppe Villa Berg bleibt hierbei auch bei den weiteren Entwicklungsschritten eingebunden.

Daraus ergeben sich für die nächsten Jahre folgende Schritte, bevor die Villa Berg als "Offenes Haus für Musik und Mehr" voraussichtlich zum Jahreswechsel 2025/2026 eröffnet werden kann:
  • Entwicklung eines Organisations- und Betreibermodells bis Mitte 2021
  • Gewinnung von Ankernutzern ab Ende 2021
Möchten Sie sich im Sinn der Leitlinien zum Nutzungskonzept im künftigen Kulturbetrieb langfristig einbringen? Dann nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf!
 

Park und Villa Berg als Einheit

Die Villa Berg und ihr Park sind ein zusammenhängendes Ensemble und denkmalgeschützt. Die zukünftige Nutzung der Villa Berg als ein "Haus für Musik und Mehr" wird - zurückhaltend - auch auf den Park ausstrahlen. Aber bereits heute gibt es schon Veränderung im Park:
 
So ist die Umgestaltung des historischen Belvedere mit Rosengarten im Westgarten des Parks seit Oktober 2018 abgeschlossen. Mit der Sanierung wurde Ende 2017 begonnen. Und dank der Stiftung "Stuttgarter Brünnele" sprudelt auch seit Herbst 2018 wieder der im Rosengarten befindliche Brunnen.
 
Der Park wird dank des Abbruchs der Fernsehstudios erweitert und wird in zehn Bauabschnitten komplett saniert, zum Teil neu gestaltet oder behutsam rekonstruiert. Begonnen wird  Ende 2021 mit dem neu gewonnen Parkgelände der Abbruchfläche. Die Planungen zur Neugestaltung entwickelt das Planungsbüro für Landschaftsarchitektur Planstatt Senner, basierend auf den Ergebnissen der Bestandserfassung Parkpflegewerk.
 

Bürgerbeteiligung von Anfang an

Beim Sanierungsprojekt Villa Berg konnten interessierte Bürgerinnen und Bürger bereits in der Frühphase prägend mitwirken: in vielen Beteiligungsveranstaltungen und Aktionen, wie auch hier auf "Stuttgart - meine Stadt". Diese gute Tradition der bürgerschaftlichen Zusammenarbeit wird auch in der weiteren Projektentwicklung beibehalten. Die informelle Bürgerbeteiligung startete im April 2016 mit dem Tag der offenen Tür. Bis Ende 2016 fanden vier großen Veranstaltungen in der Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule statt, die seitens der Projektgruppe Villa Berg vor- und nachbereitet wurden, ergänzt mit zwei Online-Umfragen. Das Ergebnis waren die Leitlinien zum Nutzungskonzept Villa Berg, die Anfang 2017 vom Gemeinderat verabschiedet wurden. Die Details hierzu können Sie unter dem Reiter "Links & Downloads" nachlesen.
 
Diese frühe Phase der Bürgerbeteiligung wurde seither im Format des Projektgruppentreffens fortgeführt. Weitere, auch größere Veranstaltungen zum Betriebs- und Nutzungskonzept, zur baulichen Entwicklung der historischen Villa und zur Parkplanung werden folgen.
 
Für die Interessierte besteht die Möglichkeit, in der Projektgruppe Villa Berg mitzuwirken. Ausführliche Informationen zur Projektgruppe finden Sie auf der Homepage des Sanierungsgebiets Stuttgart 29 -Teilbereich Stöckach- unter www.stoeckach29.de.
 

Weitere Informationen zur Villa Berg

Rundgang durch die Villa Berg


Lernen Sie im Film von Heiko Stachel die Villa Berg kennen oder starten Sie Ihren eigenen virtuellen Rundgang auf www.zitronenwolf.com.

Bildergalerie

Die Villa Berg im Frühsommer 2016
Entdecken Sie die Villa Berg in unserer Bildergalerie.

Denkmalschutz ist wichtig

Die Villa Berg war einst prächtige Sommerresidenz des württembergischen Königspaares Karl und Olga. Foto: Leif Piechowski/Stadt Stuttgart
Die Villa Berg ist eines der bedeutensten Baudenkmäler Stuttgarts​.
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Villa mit bewegter Geschichte

Erfahren Sie hier mehr über die wechselvolle Geschichte der Villa Berg.​
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Weitere Informationen über das Sanierungsgebiet und die Teilprojekte

Sanierungsgebiet Stuttgart 29

Innerhalb der roten Markierung befindet sich das Sanierungsgebiet Stuttgart 29 -Teilbereich Stöckach-. Foto: Stadtmessungsamt/Stadt Stuttgart

Erfahren Sie, welche Projekte zum Sanierungsgebiet Stuttgart 29 gehören.

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Stöckachplatz und HWS

Das Grundstück der ehemaligen Hauswirtschaftlichen Schule soll neu bebaut werden. Foto:   Stadtmessungsamt/Stadt Stuttgart
Der Stöckachplatz soll umgestaltet und das Grundstück der ehemaligen Hauswirtschaftlichen Schule neu bebaut werden.
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Energetische Sanierung

Der Stöckachplatz und die Hackstraße aus der Luft gesehen. Foto: Stadt Stuttgart
Am Stöckach läuft ein Pilotprojekt für die energetische Quartiersentwicklung.
 
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Ostendstraße & Parkzugänge

Die Ostendstraße und verschiedene Parkzugänge aus der Luft gesehen. Foto: Stadtmessungsamt/Stadt Stuttgart
Die Ostendstraße und der Parkzugang Villa Berg sollen umgestaltet werden.
 
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Weitere Teilprojekte

Neckarstraße

Vier Stichstraßen zur Neckarstraße sollen aufgewertet werden. > WEITER
 

Heilandsplatz

Der Heilandsplatz in Stuttgart-Ost soll umgestaltet werden. > WEITER
 

Else-Kienle-Staffel

Der grüne Hang zwischen Stöckachplatz und Landhausstraße soll umgestaltet werden. > WEITER
 
Phase 6

Was soll bei der Nutzung der Villa Berg beachtet werden?

20.09.2016 bis 16.10.2016

Bei dieser Umfrage wollten wir von Ihnen wissen, welche grundsätzlichen Aspekte Ihnen besonders wichtig sind, ergänzend zu den konkreten Nutzungsideen, die bisher im Rahmen der Beteiligung erarbeitet wurden. Bereits in ersten Ergebnissen festgehalten, war der Wunsch nach einer generationenübergreifenden und barrierefreien Nutzung.

beendet

Umfrage zum Nutzungskonzept

Bisheriges Umfrageergebnis

Einzugsbereich: Die Villa Berg sollte zukünftig genutzt werden von... (Mehrfachantworten möglich)

Menschen aus der unmittelbaren Umgebung 56 %
der gesamten Stuttgarter Bürgerschaft 89 %
einem auch überregionalen oder internationalen Publikum 52 %
weiß nicht 0 %

Fokus: Die inhaltliche Ausrichtung des Nutzungskonzepts sollte...

  • 30 % sich an einer alltagsorientierten Stadtteilarbeit oder auch alltäglichen Themen orientieren (wie z.B. Eltern-Kind-Treffen)
  • 63 % sich Themen zuwenden, die einzigartig sind und deutlich über das Alltagleben hinausgehen (wie z.B. ein philosophischer Austausch)
  • 7 % weiß nicht

Ausrichtung: Ich wünsche mir ein Nutzungskonzept für das Gebäude Villa Berg,...

  • 24 % das eine klare Ausrichtung hat, d.h. einen inhaltlichen Auftrag, eine thematische Zielsetzung, eine bestimmte Prägung o.ä.
  • 15 % dessen Ausrichtung jederzeit veränderbar ist, d.h. ohne bestimmte Zielsetzung an Begebenheiten angepasst werden kann und somit vollkommen frei ist
  • 59 % das beide oben genannten Aspekte versucht zu kombinieren
  • 2 % weiß nicht

Rahmen: Bei der Art und Weise, wie die Villa von den Besuchern genutzt werden kann, ist mir wichtig, dass... (Mehrfachnennungen möglich)

Freiraum für jeden besteht und er/sie selbstbestimmen können, was er/sie tun möchte 31 %
Freiraum besteht, selbstorganisiert etwas machen zu können und hierfür im BedarfsfallUnterstützung angeboten wird(z.B. durch einen Musikpädagogen) 47 %
es Angebote gibt, die ein Mitmachen unter Anleitung ermöglichen 49 %
Angebote gemacht werden, die zum Verweilen einladen, aber keine aktive Mitwirkung erfordern 83 %
weiß nicht 2 %

Historie 1: Die geschichtliche Verankerung der Villa Berg beim Nutzungskonzept zu berücksichtigen ist mir... (Mehrfachnennungen möglich)

wichtig vor allem hinsichtlich der älteren Geschichte bis 1945 41 %
wichtig vor allem hinsichtlich der jüngeren Geschichte ab 1945 28 %
nicht so wichtig, aber ich fände es bereichernd 47 %
unwichtig 9 %
weiß nicht 0 %

Historie 2: An welchen für Sie wichtigen Aspekten zur Geschichte der Villa Berg sollte sich die zukünftige Nutzung orientieren? (Mehrfachnennungen möglich)

die sommerlichen Wohnaufenthalte der Königsfamilie 31 %
die Verflechtung der russischen und württembergischen Adelshäuser 25 %
die gesellschaftlichen Veranstaltungen (z.B. internationale Treffen, Bälle) 42 %
die Bildergalerie im Obergeschoss der 1920er und 1930er Jahre 31 %
der Restaurantbetrieb mit Terrasse der 1920er und 1930er Jahre 53 %
die Konzerte seit der Nachkriegszeit 56 %
die Unterhaltungssendungen des Rundfunks seit der Nachkriegszeit 24 %
die Sammlung und Förderung des Dokumentarfilms der 1990er Jahre 15 %
es gibt aus meiner Sicht keinen wichtigen Aspekt 11 %
Sonstige 16 %

Park: Bei der Nutzung des Parks der Villa Berg, sind mir folgende Aspekte besonders wichtig... (Mehrfachnennungen möglich)

Orte der Ruhe zu erhalten 57 %
dass der Park eine Mischung aus Veranstaltungsort und Erholungsort wir und es deshalb auch einmal lauter werden darf 57 %
Freiraum für Spiel, Sport und Bewegung zu belassen 52 %
gastronomische Angebote vorzusehen 50 %
ein gepflegtes und besonderes Ambiente zu entwickeln, das möglicherweise eine Einschränkung zur Folge haben kann 27 %
ein unkompliziertes, legeres Ambiente zu entwickeln, das möglichst wenig Einschränkungen zur Folge hat 54 %
Sonstige 13 %

Trägerschaft: Die Trägerschaft an der Villa Berg sollte schwerpunktmäßig... (Mehrfachnennung möglich)

bei ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger liegen 24 %
bestehende, öffentliche Einrichtungen einbinden 49 %
einer neu zu entwickelnden gemeinnützigen Organisation übertragen werden 53 %
in eine privatwirtschaftliche Organisation überführt werden 9 %
weiß nicht 10 %

Ich habe schon an Beteiligungsveranstaltungen zum Nutzungskonzept Villa Berg teilgenommen:

  • 25 % Ja
  • 75 % Nein

Demografische Angabe: Ich gehöre zur Altersgruppe:

  • 0 % bis 18 Jahre
  • 19 % 19 bis 30 Jahre
  • 63 % 31 bis 60 Jahre
  • 18 % über 61 Jahre

Demografische Angabe: Ich bin:

  • 45 % weiblich
  • 55 % männlich

Demografische Angabe: Mein Lebensschwerpunkt im Bezug zur Villa Berg liegt...

  • 44 % bis 500 Meter bzw. gefühlt fußläufig vom Park der Villa Berg entfernt
  • 51 % in einem anderen Stadtteil von Stuttgart
  • 5 % in einer anderen Stadt bzw. einem anderen (Bundes-) Land

„Weltklima in Not“ – 101 neue Bäume im Park der Villa Berg

Im Rahmen der geplanten Sanierung der Parkanlage Villa Berg sind im November 2023 101 Bäume gepflanzt worden, die über das Aktionsprogramm „Weltklima in Not – Stuttgart handelt“ finanziert wurden und der Anpassung an den Klimawandel sowie der Verjüngung des Baumbestands und der Aufwertung der Parkanlage dienen sollen.
 
 
Ausgewählt wurden vorrangig gebietsheimische Baumarten (60 Stück), die der heimischen Tierwelt als Lebensraum dienen. Unter anderem ergänzen Weißdorn, Traubenkirsche, Salweide, Vogelbeere und Flatterulme den Baumbestand. Zu den Parkrändern hin wurden auch 16 sogenannte „Klimabäume“ wie Atlas-Zeder, Hopfenbuche oder Kobushi-Magnolie gepflanzt, die besser mit dem zunehmend heißen und trockenen Stadtklima zurechtkommen. Sie ergänzen jetzt das Artenspektrum in der Parkanlage.
 
Die Standorte der neuen Bäume sind überwiegend auf Einzelstandorten über den gesamten Park verteilt. Teilweise bilden die Bäume aber auch Gruppen oder Baumreihen, wie es in der historischen Parkgestaltung des 19. Jahrhunderts üblich war. Zudem wurden auf der Obstbaumwiese 25 Obstbäume neu gepflanzt – wegbegleitend die Dürkheimer Krachmandel – in der Wiese verteilt unter anderem die Birne „Stuttgarter Geißhirtle“ oder der Apfel „Jakob Fischer“ und die Bühler Zwetschge.
 

Nachwuchs zwischen wertvollem Baumbestand

Der Park weist einen sehr alten und wertvollen Baumbestand auf – zum Teil mit Exemplaren, die aus der Entstehungszeit der königlichen Parkanlage des 19. Jahrhunderts stammen. Eine Verjüngung des Baumbestands ist sinnvoll, um den Park auch in Zukunft als wichtige Naherholungsfläche zu erhalten. So konnten die Baumpflanzungen unter Berücksichtigung der vorliegenden Entwurfsplanung vor Beginn des ersten Bauabschnitts mit dem Landesamt für Denkmalschutz und der unteren Naturschutzbehörde abgestimmt und realisiert werden. Die Baumstandorte wurden so gewählt, dass geschützte und schützenswerte Arten der Park-Flora erhalten bleiben.
 

Aktionsprogramm „Weltklima in Not“

„Weltklima in Not – Stuttgart handelt“ heißt das Aktionsprogramm, dass die Stadt im Jahr 2020 aufgestellt hat. Die Finanzierung erfolgt aus Rücklagen des „Klimaschutzfonds“. Der Gemeinderat der Stadt Stuttgart hat sich damit die Einhaltung der Klimaziele des Pariser Klimaabkommens der Vereinten Nationen von 2015 zum Ziel gesetzt. Das Aktionsprogramm sieht eine Vielzahl an klimawirksamen Maßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius vor – unter anderem die Neupflanzung von Bäumen, insbesondere auch in der Innenstadt.
 

Übersicht Baumneupflanzungen

  • Heimische Arten: Feld-Ahorn, Spitzahorn, Eingriffeliger Weißdorn, Rotbuche, Vogel-Kirsche, Gewöhnliche Trauben-Kirsche, Traubeneiche, Stieleiche, Salweide, Echte Mehlbeere, Vogelbeere, Speierling, Elsbeere, Sommerlinde, Flatter-Ulme
  • Klimabäume: Blutbuche, Blumen-Esche, Kobushi-Magnolie, Europäische Hopfenbuche, Kaukasische Flügelnuss, Schmalkronige Stadtulme, Japanische Zelkove, Wald-Kiefer, Atlas-Zeder
  • Obstwiese: Edelkastanie, Konstantinopler Apfelquitte, Apfel Blutroter Kardinal, Apfel Cox Orange Renette, Apfel Gewürzluike, Apfel Jakob Fischer, Apfel Roter Boskoop, Mispel, Bühler Frühzwetschge, Hauszwetschge, Dürkheimer Krachmandel, Birne „Gute Luise“, Birne „Stuttgarter Geißhirtle“, Birne „Williams Christ“

Die 2. Parkgespräche: Bürgerbeteiligung stößt auf großes Interesse

Auf großen Bannern wurden die Pläne präsentiert. Foto: GFF
Bei den 2. Parkgesprächen am 21. Juli 2023 in der Parkanlage der Villa Berg informierten sich rund 50 Bürgerinnen und Bürger über die aktuellen Planungen für die Sanierung der historischen Parkanlage. Eingeladen hatte das Garten-, Friedhofs- und Forstamt. 
 
An der Willkommens-Station im Westgarten wurde das Vorentwurf-Gesamtkonzepts erläutert. Anschließend wurden an drei Planstationen folgende Planungen vorgestellt:
  • Station1 am Spielplatz Leinsweg - Schaffung einer Spielachse mit inklusivem Spielangebot 
  • Station 2 am Sichelsee  – Wiederherstellung des Sichelsees und seiner Umgebung
  • Station 3 auf der Brunnenterrasse  – Denkmalgerechte Sanierung der Brunnenterrasse 
 
Die Bürgerinnen und Bürger konnten während des vierstündigen Beteiligungsprozesses im Austausch mit den Landschaftsarchitektinnen des für die Parkplanung beauftragten Planungsbüros Planstatt Senner sowie den städtischen Mitarbeitenden des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes Kritik, Wünsche und Anregungen mitteilen. Diese wurden auch auf einem Banner niedergeschrieben. Die Stadt prüft im weiteren Planungsprozess, welche der zahlreichen Anmerkungen der Bürger noch in die Planungen aufgenommen werden können. Alle Banner hängen bis auf weiteres im Park bei der Westwiese.
 
Neben kritischen Anmerkungen wurde der Stadt jedoch auch Lob und Anerkennung für die vorgestellten Planungen entgegengebracht.
 
Die Planungen wurden auf elf Bannern an den verschiedenen Station erläutert. Sie können die Banner unter "Downloads" einsehen und herunterladen.
 
 Auch die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger wurden auf einem großen Banner notiert.
 
Banner mit handgeschriebenen Wünschen der Teilnehmenden.
Anregungen und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger wurden auf einem Banner niedergeschrieben.. Foto: Garten-, Friedhofs- und Forstamt

Zukunft für den Park der Villa Berg hat begonnen

Der Gemeinderat hat dem Vorentwurf des Gesamtkonzepts zur umfassenden Sanierung und Umgestaltung des Parks der Villa Berg zugestimmt. Die Sanierung und Neugestaltung des Parks kann starten.
 
Die Visualisierung zeigt den Blick vom Dach der Villa Berg auf den Brunnen mit den terrassierten Wassertischen. Im Hintergrund sind Teile von Stuttgart-Ost zu sehen. Visualisierung: Büro Planstatt Senner
Die Visualisierung zeigt, wie die Wasserterrassen vor der Villa Berg saniert und neugestaltet werden sollen. Visualisierung: Büro Planstatt Senner
Mit seiner Zustimmung macht der Gemeinderat den Weg frei für die ersten Auftragsvergaben an Architekten und Fachingenieure. Aufgeteilt in räumliche und historische Einheiten erfolgt die Sanierung des Landschaftsparks in zehn Bauabschnitten über eine Dauer von voraussichtlich zehn Jahren. Für deren Gesamtkosten sind rund 31 Millionen Euro veranschlagt. Hinzu kommen 654.000 Euro, um eine Toilettenanlage beim Spielplatz an den Berger Terrassen zu errichten. Während der gesamten Zeit der Parksanierung bleibt die "Grüne Oase" im Stuttgarter Osten für die Besucherinnen und Besucher geöffnet. Auch Kulturveranstaltungen können im Park weiterhin stattfinden.
 
Das Garten‐, Friedhofs‐ und Forstamt der Stadt Stuttgart treibt seit 2018 die Planung der Weiterentwicklung der historischen Gartenanlage voran. Deren alter Baumbestand sowie die historischen Zeugen der Baustile und der Landschaftsbaukultur geben das Grundgerüst des Gesamtkonzepts vor. Als eine der größten Grünanlagen in der Landeshauptstadt zieht sich der Park rund um den Prachtbau der Villa Berg, im 19. Jahrhundert Sommerresidenz des württembergischen Königspaares Karl und Olga. Für das Gebäude der Villa, einem der ersten Neorenaissance‐Bauwerke in Deutschland, ist der Vorentwurf noch in Arbeit. Vorgesehen ist, die Villa zu einem "Offenen Haus für Musik und Mehr" zu machen und um einen Neubau zu ergänzen.
 

Vier Bauabschnitte genehmigt

Doch die künftige Gestaltung des zugehörigen Parks kann jetzt bereits konkrete Formen annehmen. Die Planungsvorgaben und Entwicklungsziele hat das Büro Planstatt Senner unter Mitwirkung der zuständigen städtischen Ämter entwickelt und dabei die Anregungen aus der Bürgerbeteiligung berücksichtigt. Aktuell prüft die Stadtverwaltung, ob zusätzliche Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung und Erreichung städtischer Klimaziele im Projekt sinnvoll sind.
 
Um die Bautätigkeiten aufeinander abzustimmen, sollen den Auftakt ab 2023 vier Abschnitte machen: die "Berger Terrassen" mit dem ersten Realisierungsschritt zur Erstellung der Spielachse durch den Park, die "Oberfläche Tiefgarage" mit der Wiederherstellung der historischen Brunnenterrasse, der "Westgarten" mit der Sanierung des unteren Bereichs am Sichelsee sowie der Bereich "Oberer Park". In einem ersten Realisierungsschritt ist als Maßnahme zum Klimaschutz im kommenden Herbst die Pflanzung von über 80 Bäumen geplant.
 

Erste Arbeiten ab Herbst 2023 möglich

Der mit 4,245 Millionen Euro taxierte Abschnitt "Berger Terrassen" umfasst den Parkeingang Karl‐Schurz‐Straße und das Gelände des bereits abgerissenen ehemaligen SWR‐Fernsehstudios. Hierdurch wächst die Fläche des Parks sogar um zirka zwei Hektar. Das dort in der Abrissgrube bis zu zehn Meter hoch fachgerecht verfüllte Erdreich braucht noch Zeit, um sich zu setzen, bevor die Gestaltung 2025 beginnen kann. Gegen die Erosion bei Starkregen sind vorläufig eine Ansaat aufgebracht und Retentionsmulden modelliert worden.
 
Das Gelände ist bereits für den zukünftigen Berger Terrassenweg vorbereitet, der die Villa mit dem Stadtteil Berg barrierefrei verbinden soll. Schwerpunkte bei der Gestaltung sind die Verzahnung mit dem neuen Anbau und gegebenenfalls der Multifunktionsfläche der Villa, die Ansaat von Blühwiesen und Insektenweiden, die Ergänzung des bestehenden Spielplatzes um weitere Angebote für mehrere Altersgruppen mit inklusiver Ausstattung sowie die Einbindung urbaner Bewegungsräume mit Spiel‐ und Bewegungsangebot für Jung und Alt. Hier ist entlang des Weges zum Beispiel an eine Boulderwand für Kinder und Jugendliche sowie eine Boulefläche gedacht, aber auch an Rutsche, Balancierbalken, Kletterseile und ähnliches. Im unteren, wesentlich geringer aufgefüllten Bereich ist eine Setzungsgefahr kaum vorhanden, sodass hier der Baubeginn des großen Spielbereiches ab Ende 2024 möglich ist.
 
Bereits ab Herbst 2023 ist es möglich, am Eingang an der Karl‐Schurz‐Straße loszulegen, um diesen einladender herzurichten, und im nördlichen Bereich als ersten Teil eine neue Spielanlage als Kleinkind‐ und Kinderspielbereich mit inklusiven Angeboten zu bauen. Dabei besteht der Wunsch von Bürgerschaft und Bezirksbeirat, ein Fertigmodul der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) mit barrierefreiem Unisex‐WC einzurichten.
 

Einzigartige Brunnenanlage

Hinter dem nüchternen Titel "Oberfläche Tiefgarage" verbirgt sich neben der Abdichtung des Bauwerks die Anstrengung, die 1967 auf dem Dach installierte einzigartige Brunnenanlage zu sanieren und zu ertüchtigen.
 
Die Visualisierung zeigt den Blick von der ehemaligen Kutschenauffahrt auf den terrassierten Brunnen. Im Hintergrund sind die Stadt, der Silberwald und der Frauenkopf sowie der Fernsehturm zu sehen. Visualisierung: Büro Planstatt Senner
Von der ehemaligen Kutschenauffahrt bietet sich ein schöner Blick über Stuttgart-Ost bis hin zum Silberwald und Frauenkopf. Visualisierung: Büro Planstatt Senner
Hierfür sind 8,305 Millionen Euro vorgesehen. Die baulich unverändert erhaltene Anlage stuft das Landesamt für Denkmalpflege als erstklassiges Denkmal des in den 60er‐Jahren typischen Baustils ein. So sollen alle Einbauten, wie die terrassierten Wassertische mit ihren Kaskaden und Becken, in ihren ursprünglichen Baumaterialien, etwa den Waschbetonplatten und Sandsteinmauern, überarbeitet und instandgesetzt werden. Dank neuer Technik sollen alle Brunnen und Becken wieder in Betrieb gehen.
 

Historischer Seerosenteich

Der "Westgarten" gehörte einst zum repräsentativen Teil des Gesamtparks. Die Anlage mit dem inzwischen trockengelegten, halbmondförmigen Sichelsee verfügte ursprünglich von 1845 bis 1913 als geometrischer Blumengarten über Teppichbeete, Veranden, Laubengänge sowie Springbrunnen, Treppenabgänge und Bankplätze. In ihre Erneuerung fließen 4,99 Millionen Euro. Was noch an diesen prägenden Elementen vorhanden ist, bleibt erhalten und wird zur Darstellung der historischen Strukturen neuzeitlich ergänzt. Um den historischen Seerosenteich neu herzustellen, ist in einem ersten Schritt das Becken des Sichelsees unter Erhalt der historischen Betoneinfassung wieder auszuheben, abzudichten und mit neuer Umwälztechnik auszustatten.
 
Der Obere Westgarten kommt erst in einer späteren Phase an die Reihe, weil dieses Gartenkabinett einen in sich geschlossenen Raum in enger Bindung zur Villa bildete. Daher geht es erst an dessen Realisierung, wenn die Rohbauarbeiten zur Sanierung der Villa und der Neubau fertiggestellt sind. Die Fläche dient zuvor als Logistikfläche während der Bauarbeiten. Hier sind ebenso neue begrünte Laubengänge in Kombination mit hochwertigen Pflanzbeeten vorgesehen. Auch in Zukunft steht die Westwiese als großzügige Erholungs‐ und Freizeitfläche bereit, die weiterhin Freiluftveranstaltungen ermöglicht. Bei der Gestaltung steht die von der Bürgerschaft gewünschte höhere Aufenthaltsqualität im Zentrum.
 

Kinder haben Platz zum Spielen

Als vierten Bereich hat der Gemeinderat den Bauabschnitt "Oberer Park" freigegeben. Dafür sind 3,475 Millionen Euro veranschlagt - in erster Linie, um dort den Spiel‐ und Erlebniswert zu steigern. Während bei den "Berger Terrassen" eine neue Anlage entstehen soll, gilt es im zentralen Parkbereich den weitgehend verfallenen, aber denkmalgeschützten Spielplatz aus den 1960er‐Jahren wiederherzurichten. Dazu zählen neben dem Rutschenhügel, für den Sandsteinmauerwerk von im Krieg zerstörten Teilen der Villa genutzt wurde, alle Waschbetonplatten und ‐treppen, die Betonspielwand und die Sandsteinmäuerchen. Den Bereich vergrößern künftig eine neue Kletteranlage mit dem Motto "Dem Himmel nah" und weitere Spielelemente. Ein inklusiver Spielweg schafft die Verbindung zum naturnahen, muldenförmigen Erlebnisbereich des Ruinentälchens und ermöglicht die Teilhabe auch in diesem Parkteil.

Villa Berg wird zum „Offenen Haus für Musik und Mehr“

Die Villa Berg ist eines der großen kulturpolitischen Projekte in Stuttgart. Das „Offene Haus für Musik und Mehr“ soll Ende 2028 eröffnet werden. Der Gemeinderat hat am 1. Dezember 2022 ein Konzept für die Nutzung und den Betrieb beschlossen.
 
Der Erste Bürgermeister Dr. Fabian Mayer sagte: „Mit der Ratsentscheidung geht es einen großen Schritt voran in Richtung des Offenen Hauses für Musik und Mehr. Die Villa Berg wird ein exzellentes Musikprogramm und innovative kulturelle Angebote mit attraktiven Räumlichkeiten für bürgerschaftliches Engagement verbinden. Außerdem können Besucherinnen und Besucher Zeit im Haus verbringen, ohne eine Veranstaltung besuchen oder etwas konsumieren zu müssen. Das hilft, Berührungsängste abzubauen. Alle Stuttgarterinnen und Stuttgarter werden eingeladen, dieses architektonische Juwel mit seiner bedeutenden Geschichte zu erleben.“
 
Mit dem beschlossenen Nutzungskonzept geht die Stadt Stuttgart neue Wege: Erstmals wird eine Kulturinstitution von Anfang an mit großer Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger entwickelt. Das Konzept baut auf Leitlinien auf, die 2016 in einem modellhaften Beteiligungsprozess entwickelt worden waren. Dieser partizipative Ansatz soll sich bis in die Organisationsstruktur der Villa Berg fortsetzen und neue Möglichkeiten für Programmgestaltung und kulturelle Teilhabe ermöglichen. Vielversprechend ist auch die Verbindung von Villa und Park. Die derzeit laufende Sanierung des bei Anwohnenden und Besuchern beliebten Parks erlaubt es, behutsam Möglichkeiten für kulturelle Angebote unter freiem Himmel zu schaffen. Kulturamtsleiter Marc Gegenfurtner führt aus: „Selbstverständlich ist sich die Stadt ihrer Verantwortung gegenüber der Nachbarschaft, der geschützten Natur und der historischen Substanz des Parks bewusst und nimmt diese sehr ernst. Zugleich bietet sich die einmalige Chance, neue Wege für niederschwellige kulturelle Angebote zu beschreiten. Wir freuen uns schon sehr darauf, allen Menschen in Stuttgart und darüber hinaus diese einzigartige urbane Kulturinstitution vorzustellen.“
 

Planungsstab der Villa Berg präsentiert Kunstprojekt

Fotomontage von bunten Fenstern an der Villa Berg. Fotomontage: Andrea Lüth
Die Fotomontage zeigt die Windows Paintings an den Fenstern der Villa Berg. Fotomontage: Andrea Lüth
Mit dem temporären Kunstprojekt „Window Paintings“ macht der Planungsstab Villa Berg, der beim städtischen Kulturamt angesiedelt ist, jetzt sichtbar, dass der Planungsprozess rund um die Villa Berg in vollem Gange ist.

Als Höhepunkt des Stöckachfests am Samstag, 24. September, weiht Kulturamtsleiter Marc Gegenfurtner gegen 17.30 Uhr auf der Westwiese der Villa Berg das Kunstprojekt „Window Paintings“ von Andrea Lüth ein. Kuratiert wird das Projekt von „The Real Office“. Das Projekt an der Fassade der Villa Berg verdeutlicht, dass –wenn auch im Bestand bisher noch nicht sichtbar – bereits vieles im Entstehen ist.

Amos Heuss, Leiter des Planungsstabs Villa Berg, sagt: „An diesem Tag wollen wir die Villa Berg als Kulturort in den Fokus rücken. Dabei ist uns gerade die Verbindung eines ambitionierten Kunstprojekts und ansprechender Livemusik mit einem etablierten Quartiersfest wichtig. So können wir mit unserem Kulturprogramm ganz unterschiedliche Menschen erreichen.“
 

Neue Fenster aus Farbe

Andrea Lüth verleiht der Villa Berg mit „Window Paintings“ neue Fenster aus Farbe. Diese farbenfrohen Fenster malt sie direkt auf die Holzplatten, die sich bis zum Baubeginn zum Schutz über den Fenstern der Villa befinden. Es sind schemenhafte Fenster, die sich an der originalen Fenstergeometrie der Villa orientieren.

Die in Wien lebende Künstlerin Andrea Lüth wurde 1981 in Innsbruck geboren, sie studierte Malerei und Grafik/Bildende Kunst in Linz und Berlin. Andrea Lüths Arbeiten umfassen Zeichnung, Malerei, Video und Text sowie Installation und beziehen häufig den öffentlichen Raum mit ein. Diese Interventionen passieren scheinbar beiläufig und brechen mit gewohnten Prinzipien der Inszenierung von zeitgenössischer Kunst. Ihre Arbeiten bewegen sich rund um das Feld der Irritation – durch ihr subversives Vorgehen und ihre oftmals reduzierte Formensprache gelingt es ihr, auch an „Unorten“ Aufmerksamkeit zu generieren.
 

Entwurf von partizipativer Jury ausgewählt

Der Entwurf von Andrea Lüth wurde aus drei internationalen Einreichungen durch eine partizipative Jury aus Bürgerinnen, Bürgern, Expertinnen und Experten ausgewählt. Für die kuratorische und organisatorische Umsetzung des temporären Kunstprojekts an den Fenstern der Villa wurde das Stuttgarter Produktionsbüro „The Real Office“ beauftragt. Realisiert werden konnte die Aktion durch eine Kooperation zwischen dem Fachbereich Kunst im öffentlichen Raum und dem Planungsstab Villa Berg.

Park der Villa Berg – Ergebnis aus der Auftaktveranstaltung

Bei strahlendem Sonnenschein haben zahlreiche Bürgerinnen und Bürger an der Auftaktveranstaltung zur Bürgerbeteiligung im Park der Villa Berg teilgenommen. Gemäß des für die Veranstaltung geltenden und eingehaltenen Hygienekonzeptes haben sich alle Teilnehmer der Führungen sowie die Besucher der vier Pavillons registriert.
 

Führungen

Frau Reiff (Landesdenkmalamt), Frau Drescher (Landschaftsplanerin) sowie Herr Senner (Landschaftsarchitekt) informierten bei jeweils drei Führungen über die Themen Denkmal-schutz, Naturschutz und Planungsvisionen im Park.
 

Themenpavillons

Anhand von Plakaten und Plänen der vier Pavillons informierten sich interessierte Bürgerinnen und Bürger. Das Planungsteam des Landschaftsarchitekturbüros Planstatt Senner sowie Mitarbeiter/-innen der Stadt Stuttgart sowie des Abrissunternehmens erläuterten die vorgestellten Themen und beantworteten alle Fragen. Wünsche und Anregungen wurden mündlich wie auch schriftlich mittels Fragebögen entgegengenommen.
 

Auswertung der Wünsche und Anregungen

Besonders gerne halten sich die Besucher/-innen im westlichen Teil des Parks zwischen Rosengarten mit Belvedere, dem ehemaligen Sichelsee und der Westseite der Villa Berg auf der großen Wiese auf. Dieser Bereich sei besonders erhaltenswert und wichtig. Die momentan nicht nutzbare Brunnenterrasse der 60er Jahre auf der Südseite der Villa steht in der Gunst der Bürger/-innen an zweiter Stelle. Eine Wiederherstellung wird stark befürwortet. Gerne soll auch der Spielplatz am Leinsweg aus der gleichen Zeitschicht wieder attraktiv gestaltet werden. Die drei vorgestellten Ideenskizzen des 1. Bauabschnittes auf dem Abrissgelände der ehemaligen SWR-Funkstudios wurden ausgiebig studiert und mit zahlreichen Anregungen kommentiert. Wichtig ist den Bürger/-innen die barrierefreie Zugänglichkeit zur Villa Berg und hier vorrangig eine gute und praktikable Lösung für das Miteinander von Fußgängern und Radfahrern. Des weiteren steht der Erhalt der Bäume, die Gestaltung attraktiver Aufenthaltsbereiche mit Boulebahn, Boulderwand und Wikingerschach, die Erhaltung und Ergänzung historischer Strukturen sowie die Stärkung des Parks als Oase der Ruhe ganz oben auf der Wunschliste.
 

Nächste Schritte

Die Anregungen der Bürger/-innen werden bei der Planung berücksichtigt in den Varianten der Vorentwürfe des 1. Bauabschnittes sowie im Gesamtkonzept des Parks. Eine Corona-taugliche Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist in Vorbereitung.
 
Die Dokumentation zur Auftaktveranstaltung der Parkgespräche am 24. Oktober 2020 können Sie sich hier herunterladen oder anschauen:
 
 

Was bisher geschah

Seit der Einweihung im Oktober 2018 ist der Rosengarten ein beliebter Aufenthaltsort für die Bürgerinnen und Bürger. Foto: Markus Bachmann/Stadt Stuttgart
Seit der Einweihung im Oktober 2018 ist der Rosengarten ein beliebter Aufenthaltsort für die Bürgerinnen und Bürger. Foto: Markus Bachmann/Stadt Stuttgart

 

2016: Workshop / Ergebnis „offenes Haus für Musik und Mehr

Im Jahr 2016 erarbeiteten interessierte Bürgerinnen und Bürger im Rahmen eines zweiteiligen Workshops das Nutzungskonzept zur zukünftigen Nutzung der Villa Berg als „offenes Haus für Musik und Mehr“ sowie den Park der Villa Berg. Diese Leitlinien von 2016 stellen die Grundlage dar für die Planungen zur Instandsetzung und Entwicklung des historischen und denkmalgeschützten Parks.
 

2017: Sanierung Rosengarten und Belvedere

In einem ersten Schritt wurde ab 2017 der Rosengarten mit Belvedere grundlegend saniert und neue Rosen gepflanzt. Seit der Einweihung im Oktober 2018 ist dieser sonnige Teil des Gartens ein beliebter Aufenthaltsort für die Bürgerinnen und Bürger.
 

2018: Parkpflegewerk und Artenschutzfachliche Gutachten

Während der Jahre 2017 und 2018 wurde im Rahmen eines ausführlichen Parkpflegewerkes auch der Fachbericht „Arten- und Biotopschutz“ zur Darstellung und Berücksichtigung der gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Arten- und Biotopschutz und Pflegevorgaben in Teilbereichen hin zu einer ökologischen Aufwertung und Sicherung erarbeitet. Dadurch wurde dokumentiert und bestätigt, dass der Park aufgrund des sehr hohen Altholzbestandes eine wichtige ökologische Bedeutung für die vorkommenden, zum Teil geschützten Arten von Flora und Fauna besitzt.
 

2019: Gemeinderatsbeschlüsse / Vergabeverfahren

Am 26.03.2019 erfolgte der Beschluss des Gemeinderates, die Fläche der ehemaligen SWR-Sendestudios nach deren Abriss in einem 1. Bauabschnitt als Parkanlage wiederherzustellen und hierfür Planungs- und Baumittel in Höhe von 600.000 Euro bereitzustellen. Anfang 2019 konnte ein Verhandlungsverfahren nach Vergabeordnung (VgV) zur Vergabe der Freianlagenplanung zur Instandsetzung der historischen Parkanlage der Villa Berg und Integration neuer Elemente innerhalb der Parkanlage erfolgreich durchgeführt werden.
 

2020 Beauftragung Landschaftsarchitekten / Beginn Parkplanung

Die Beauftragung eines Landschaftsarchitekten erfolgte im Mai 2020. Das Planungsteam zur Instandsetzung der Villa und des Parks, der Sanierung der Tiefgarage sowie Abriss der Funkstudios im Rahmen des Sanierungsprojektes „Stuttgart 29 – Teilbereich Stöckach“ mit Projektleiterinnen und -leitern des Amts für Stadtplanung und Wohnen, Tiefbauamt, Hochbauamt, Amt-für Liegenschaften und Wohnen, Amt für Umweltschutz, Landesdenkmalamt, Kulturamt sowie Garten-, Friedhofs- und Forstamt hat sich formiert und mit vielzähligen Abstimmungsgesprächen seine Arbeit aufgenommen.
 
Die beauftragten Landschaftsarchitekten Planstatt-Senner haben im Rahmen der Vorplanun-gen als erste Planungsleistung alle baulichen Bestandsstrukturen kartiert und dokumentiert sowie Funktionspläne erarbeitet. Im Zuge der Bürgerbeteiligung erfolgt zu den Parkthemen am 24.10.2020 eine Auftaktveranstaltung mit dem Titel „Parkgespräche im Park der Villa Berg“. Vorentwurfsskizzen für den Bereich des 1. Bauabschnittes zur Wiederherstellung und Gestaltung der Abrissfläche der ehemaligen SWR-Funkstudios sind dazu vorbereitet. Denkmalwürdige Ausprägungen des Parks in unterschiedlichen Zeitschichten werden erläutert und die im November 2020 beginnenden Abbruchmaßnahmen der Sendestudios erklärt.
 

2021: Die nächsten Schritte

Die Varianten der Vorentwürfe des 1. Bauabschnittes sowie ein erstes Gesamtkonzept des Parks sollen bis Februar 2021 vorliegen und mit den Bürgern diskutiert werden. Spätestens im März 2021 ist der abgestimmte Vorentwurf für den 1. Bauabschnitt mit einer ersten Kostenschätzung abzuschließen. Es erfolgt dann der „Startschuss“ für die Entwurfsplanung.

Kulturprojekt im Park der Villa Berg

Der Gemeinderat hat für den Doppelhaushalt 2020/2021 ein Fördervolumen von 50.000 € für Kulturprojekte im Park der Villa Berg bewilligt. Die ersten Veranstaltungen wurden im August aufgenommen, beginnend mit einem Hörbild "Baumeister Leins soll leben!" und einer temporären "Kunsthalle" im Park der Villa Berg, beides wurde durch den Muse-O Verein Stuttgart organisiert.
 
Hier können Sie sich das Video zur temporären "Kunsthalle" im Park der Villa Berg anschauen: https://vimeo.com/454008571
 

Stadt will Skulptur „Jupiter und Antiope“ zurückführen

Die Marmorskulptur „Jupiter und Antiope“ sollen bald wieder in der Villa Berg stehen. Die Figur stand nach Vollendung der Villa Berg über 150 Jahre in der Westgrotte. Foto: Wikipedia Commons
Die Marmorskulptur „Jupiter und Antiope“ sollen bald wieder in der Villa Berg stehen. Die Figur stand nach Vollendung der Villa Berg über 150 Jahre in der Westgrotte. Foto: Wikipedia Commons
Im Rahmen der Sanierung der Villa Berg soll die Skulptur "Jupiter und Antiope" wieder einen Platz finden. Für die Verwaltung ist die Figur ein „konzeptioneller Baustein zur neuen Prägung des Villa Berg Ensembles“. Die Figur wird von einem Auktionshaus derzeit angeboten und die Stadt kann sie erwerben. Der Gemeinderat hat dem Kauf am Donnerstag, 19. November 2020, einmütig zugestimmt. Er hat dafür im Rahmen der Sanierung Stuttgart 29 – Teilbereich Stöckach – insgesamt 290.000 Euro einschließlich Transport und Zwischenlagerung bereitgestellt.

Der Bildhauer Francesco Pozzi hatte die Skulptur erschaffen und behielt sein Meisterstück bis zu seinem Tod 1844. Danach wurde sie nach Fertigstellung der Villa Berg grundlegender Bestandteil ihrer Figurenausstattung. Die Marmorskulptur stellt den römischen Gottvater Jupiter – in Gestalt eines bocksfüßigen Satyrs – zusammen mit der Flussnymphe Antiope dar und nimmt Bezug auf die griechisch-römische Mythologie. Die Figurengruppe ist ein bedeutendes Werk des italienischen Bildhauers und bereicherte ursprünglich die Grotte im westlichen Vorbau der Villa Berg. Im Jahr 2010 versteigerte sie der frühere Besitzer der Villa Berg, der Südwestdeutsche Rundfunk (SWR), für 66 500 Euro.

Live-Talk zur Zukunft der Villa Berg

Kulturamtsleiter Marc Gegenfurtner und Jörg Trüdinger, Sprecher der "Projektgruppe Villa Berg" diskutierten am 21. Juli 2020 die Pläne zur künftigen Nutzung der Villa Berg als "offenes Haus für Musik und Mehr" via Facebook Livestream. Dörte Meinerling, Architektin und Stadtplanerin vom Büro planbar3, moderierte das Gespräch. In einem kurzen Film gab Astrid Schmelzer vom Amt für Stadtplanung und Wohnen einen Einblick in das Gebäude und stellt seine bewegte Geschichte vor.
 
Hier können Sie sich den Live-Talk zur Zukunft der Villa-Berg anschauen. 
 
 
Der Talk war Teil der Veranstaltungsreihe "Stuttgart bewegt", eine Veranstaltungsreihe der Stadtbauakademie für junge Erwachsene, die alle zwei Monate stattfindet.
 

Der Park der Villa Berg ersteht wieder

Abbruch der alten SWR Studios soll im November beginnen – Ende 2021 erfolgt die Geländemodellierung

Die ehemaligen Fernsehstudios des Südwestrundfunks im Park der Villa Berg im Stadtbezirk Ost sollen jetzt rückgebaut und das Grundstück nach der Sanierungssatzung renaturiert werden. Dafür werden finanzielle Mittel in Höhe von 4,87 Millionen Euro bereitgestellt. Dies hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 9. Juli beschlossen.

Die Fernsehstudios (vorne) werden rückgebaut, das Areal renaturiert. Archivfoto: Manfred Storck
Die Fernsehstudios (vorne) werden rückgebaut, das Areal renaturiert. Archivfoto: Manfred Storck
Zusammen mit dem Kaufvertrag für die leer stehenden, ehemaligen Fernsehstudios wurde eine Abrissverpflichtung vereinbart. Danach muss die Stadt alle oberirdischen Bauten vollständig abreißen und das Grundstück nach Maßgabe der gültigen Sanierungssatzung renaturieren.

Ausgenommen sind unter­irdische Anlagen wie etwa Keller und Fundamente, die der Neuanlage des Parks nicht im Wege stehen. Diese müssen jedoch dauerhaft so verschlossen oder verfüllt werden, dass sie in keiner Weise mehr nutzbar sind. Der ursprünglich geforderte Termin dafür war der 9. Dezember 2020. Dieser Zeitplan kann jedoch nicht eingehalten werden, denn aufgrund der Schadstoffuntersuchung haben sich viele Baubereiche als mit Schadstoffen belastet herausgestellt. Diese können im Zuge der Entkernung nur sehr zeitintensiv entfernt werden. Und auch für die Verfüllung ist ein Zeitraum von sechs Monaten vorgesehen.

Mit der Entkernung und der Schadstoffsanierung soll im August – vorbehaltlich der Genehmigungen und Auflagen – begonnen werden, die Abbrucharbeiten schließen sich im November an. Die Verfüllung der Kellerräume kann dann ab Mai 2021 erfolgen, die abschließende Modellierung des Geländes ab November 2021. Zum Schutz der Nachbarschaft vor Lärm und Staub wurden entsprechende Gutachten angefertigt. Die alten Studios bestehen aus einem Gebäudekomplex mit mehreren zusammenhängenden Gebäudeteilen: Deren Gesamtlänge beträgt 155 Meter, die Breite 83 Meter, insgesamt handelt es sich um rund 117 600 Kubikmeter umbauten Raum. Ein Teil davon ist in den Hang hineingebaut.

Die Bauten bestehen aus vier Untergeschossen, einem Erd- und drei Obergeschossen sowie einem unter­irdischen Ver- sorgungstunnel. Mit Ausnahme der aktuellen Interimsnutzung durch den Betriebshof des Garten-, Friedhofs- und Forstamts aus dem aufgelösten Standort Sickstraße stehen die Gebäude leer.
 

offenes Haus für Musik & Mehr: OB Kuhn stellt Pläne für Villa Berg vor

Die Villa Berg im Stuttgarter Osten. Foto: Thomas Wagner/Stadt Stuttgart
Die Villa Berg im Stuttgarter Osten. Foto: Thomas Wagner/Stadt Stuttgart
 
Wie kann die Villa Berg erhalten werden? Wie genutzt werden? Wie soll die umliegende Parkanlage weiterentwickelt werden? Antworten liefert eine Machbarkeitsstudie zur Ausrichtung des Kulturprojekts. Die weiteren Planungen für die Nutzung von Villa und Park Berg hat Oberbürgermeister Fritz Kuhn am Dienstag, 21. Mai 2019, im Ausschuss für Umwelt und Technik vorgestellt. Der Ausschuss hat dem Antrag einstimmig zugestimmt, am 23. Mai 2019 wird der Gemeinderat darüber beschließen.

Kuhn sagte am Dienstag, 21. Mai 2019: "Die Villa Berg ist ein bedeutendes Projekt für die Stadt. Wir schauen auf eine lange Geschichte, in der die weitere Nutzung beschlossen wurde und der Rückkauf gelungen ist. Für die weitere Entwicklung schlage ich die vollumfänglichste Variante vor, die die Machbarkeitsstudie aufzeigt. Diese Variante greift die Wünsche und Ansätze aus Bürgerbeteiligung und Politik am besten auf. Sie ist zwar auch die teuerste Variante, aber diese Investition werden wir nicht bereuen." Der OB weiter: "Was wir in den letzten Jahren erlebt haben, war ein guter Spirit. Er hat gezeigt, wie die Zusammenarbeit der Verwaltung und der Bevölkerung gelingen kann. Das wollen wir jetzt fortsetzen."

Die geschätzten Gesamtkosten des Projekts betragen für die Variante drei rund 62,5 Millionen Euro: Die geschätzten Bau- und Planungskosten für die Villa belaufen sich auf 39,3 Millionen Euro. Hinzu kommen Kosten für die Sanierung der vorhandenen Tiefgarage in Höhe von 23,2 Millionen Euro.
Bürgerbeteiligung und Machbarkeitsstudie zum Erhalt der Villa Berg

Die Landeshauptstadt Stuttgart hatte Ende 2015 die seit 2005 leerstehende Villa erworben. Ziel ist es, die Villa weitestgehend im denkmalgeschützten Bestand zu erhalten, sie öffentlich nutzbar zu machen und die umliegende Parkanlage zu sanieren und weiterzuentwickeln. Hierzu hat der Gemeinderat beschlossen, die Bürgerinnen und Bürger an der Entwicklung eines Nutzungskonzepts zu beteiligen. Eine interessierte Bürgerschaft erarbeitete daraufhin in der zweiten Jahreshälfte 2016 Leitlinien zur zukünftigen Nutzung der Villa Berg. Sie sehen vor, dass der Kulturbau zu einem "offenen Haus für Musik und Mehr" wird. Neben einer großen Bandbreite musikalischer Nutzungsmöglichkeiten sollen dort ergänzende kulturelle Angebote sowie Themen aus den Bereichen Gesellschaft und Wissen ihren Platz finden.

Außerdem soll eine Gastronomie das Haus ganztägig beleben. Diese Leitlinien liegen fortan allen weiteren Entscheidungen des Gemeinderats zur künftigen Nutzung der Villa zugrunde.

Um zu prüfen, ob und wie die erarbeiteten Leitlinien verwirklicht werden können, beauftragte die Verwaltung eine Machbarkeitsstudie. Erstellt wurde sie von 2-bs Architekten GmbH aus Nürnberg unter Mitwirkung der METRUM Managementberatung GmbH, München, und dem Ingenieurbüro für Tragwerksplanung Prof. Pfeifer und Partner, Darmstadt.

In drei Varianten wurde untersucht, mit welchen Eingriffen im denkmalgeschützten Bestand zu rechnen ist und wie Anbauten aussehen könnten - auch unter Berücksichtigung von statischen Aspekten. Weiterhin wurden Investitions- und Betriebskosten ermittelt. Bestandteil der Studie sind außerdem kulturwirtschaftliche Aspekte, z.B. wie das Leitlinienkonzept in seiner Ausrichtung gestärkt werden kann oder welche funktionalen Anforderungen an den Betrieb bestehen. Auf Basis dieser Informationen soll die zukünftige Ausrichtung des Bau- und Kulturprojekts entwickelt werden.

Ergebnisse und Dokumentationen

Das Vorhaben ist ein Teilprojekt des Sanierungsgebiets Stuttgart 29  -Teilbereich Stöckach-. Seit 2012 werden zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern Projekte zur Umgestaltung des öffentlichen Raums entwickelt. Die Möglichkeiten für die Bürgerbeteiligung reichen von Arbeitsgruppen über themenbezogene Stadtteilspaziergänge bis zu kreativen Workshops. 
 
"Stuttgart 29 -Teilbereich Stöckach-" wurde im Jahr 2012 in das Bund-Länder-Programm "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" aufgenommen. 2014 wurde das Sanierungsgebiet um das Areal der Villa Berg erweitert. Seit 17. April 2014 gilt nun die Sanierungssatzung für das erweiterte Gebiet. Welche ersten Ideen und Ergebnisse schon erreicht wurden, können Sie auf der Homepage zum Sanierungsgebiet nachlesen.
 
Auf www.stoeckach29.de finden Sie außerdem ausführliche Informationen zum Sanierungsgebiet, den Teilprojekten, Protokolle und Dokumentationen sowie Näheres zum Stöckachtreff, der die Bürgerbeteiligung im Sanierungsgebiet organisiert.

Leitlinien aus der Bürgerbeteiligung beschlossen

Im Jahr 2022 soll die Villa Berg wieder öffnen. Der Gemeinderat hat am Donnerstag, 16. Februar, einstimmig Leitlinien beschlossen, wie Park und Villa künftig genutzt werden könnten. Diese waren zuvor in einem Bürgerbeteiligungsverfahren entwickelt worden. Gleichzeitig stimmte das Gremium der Ausschreibung sowie Beauftragung einer Machbarkeitsstudie und weiterer Leistungen mit Kosten von maximal 600.000 Euro zu.

Oberbürgermeister Fritz Kuhn würdigte die kulturelle Bedeutung der Villa und des Parks: "Wir wollten beides der Stadt zurückgegeben und gemeinsam mit den Bürger weiterentwickeln. Dazu hat die informelle Bürgerbeteiligung wichtige Ergebnisse geliefert. Ich danke allen, die sich ausdauernd und kontinuierlich eingebracht haben."

Die Leitlinien sehen vor, dass die Villa Berg zu einem "offenen Haus für Musik und Mehr" wird. Neben einer großen Bandbreite musikalischer Nutzungsmöglichkeiten sollen dort ergänzende kulturelle Angebote sowie Themen aus den Bereichen Gesellschaft und Wissen ihren Platz finden. Außerdem soll eine Gastronomie das Haus ganztägig beleben.

Mit der Machbarkeitsstudie wird geprüft, inwiefern die Leitlinien umsetzbar sind und die denkmalgeschützte Substanz der Villa Berg weitestgehend erhalten werden kann. Zu klären ist, ob der Saal natürlich belichtet und die Größe der Bühne variiert werden kann. Auch der Einbau von Aufzügen für die Barrierefreiheit ist ein Thema. Die  Studie soll dem Gemeinderat im Herbst zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

Mit dem Erwerb der Villa Berg ist auch die dazugehörige Tiefgarage ins Eigentum der Stadt übergegangen. Sie ist sowohl für die zukünftige Nutzung der Villa selbst, als auch für die geplante Wohnbebauung unentbehrlich. Die Garage muss aufwändig saniert werden. Zur Planung müssen weitere Ingenieurleistungen beauftragt werden.

Der in den Leitlinien ebenfalls verankerte Wunsch der Bürger, den Park zu erhalten, zu pflegen und nach historischem Vorbild zu gestalten, muss in Einklang mit den Zielen des Landesamts für Denkmalpflege gebracht werden. Aktuell wird deshalb im Auftrag des Garten-, Friedhofs- und Forstamts ein Parkpflegewerk erarbeitet, das bis Ende des Jahres vorliegen soll.​

Ergebnisdokumentation und Leitlinien zum Nutzungskonzept fertig

Nach der letzten Veranstaltung der Bürgerbeteiligung zum Nutungskonzept Villa Berg sind nun die Ergebnisdokumentation und die Leitlinien fertiggestellt.

Die Ergebnisdokumentation fasst den Ablauf des Beteiligungsverfahrens zusammen, die Leitlinien zum Nutzungskonzept Villa Berg​ bündeln die Ideen der Bürgerinnen und Bürger, die aus dem Beteiligungsprozess entstanden sind.

Damit ist diese Phase der Bürgerbeteiligung, die von April bis Dezember 2016 stattgefunden hat, abgeschlossen. Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger wird nun in anderen Formaten bei der Projektentwicklung fortgesetzt.

Weitere Informationen dazu, gibt es unter www.stoeckach29.de/villa-berg.html.

Die Dokumentation und Leitlinien können Sie hier nachlesen:

Ziel ist ein "Haus für Musik und Mehr"

Oberbürgermeister Fritz Kuhn lobte in seiner Begrüßungsrede die Kreativität der Bürgerinnen und Bürger bei der Erarbeitung der Leitlinien zum Nutzungskonzept. Foto: Leif Piechowski/Stadt Stuttgart
Oberbürgermeister Fritz Kuhn lobte in seiner Begrüßungsrede die Kreativität der Bürgerinnen und Bürger bei der Erarbeitung der Leitlinien zum Nutzungskonzept. Foto: Leif Piechowski/Stadt Stuttgart

Klare Zustimmung für das in den Leitlinien zusammengefasste Nutzungskonzept zur Bürgerbeteiligung Villa Berg


Eine Idee nimmt Formen an: Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer stimmten am 7. Dezember in der Aula der Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule dem Konzept zu, die ­Villa Berg in ein "Haus für Musik und Mehr" zu verwandeln. Auch viele Initiativen und Organisationen signalisierten  ihr Interesse und äußerten Vorstellungen, wie sie sich künftig einbringen könnten.

Moderiert wurde dieser Abend, wie alle Veranstaltungen zuvor auch, von Dialog Basis ­unter Leitung von Antje Grobe. Die Bürgerbeteiligung war im April dieses Jahres ­gestartet, nachdem die Initia­tiven Berger Bürger e.V. und "Occupy Villa Berg" zuvor Ideen er­arbeitet hatten.

"Sie haben mit Ihrer Idee ­eines 'Hauses für Musik und Mehr' ein Konzept erarbeitet, das sehr gut zur Villa passt. Meine Intuition für den politischen Prozess sagt mir, dass die Themenstellung, die Sie gewählt haben, im Gemeinderat das Zeug hat, wirklich mehrheitsfähig zu sein", sagte Oberbürgermeister Fritz Kuhn und dankte den Teilnehmern für ihr kreatives Engagement. Er blickte noch einmal auf die wechselvolle Geschichte des Hauses zurück, um die Parallelen zwischen Geschichte und Konzept zu veranschaulichen.

Es folgten kurze Musikeinlagen, die ein Gefühl der künftigen Atmosphäre in den einzelnen Räumen vermitteln sollten. Für die Jugendkultur im Gartengeschoss gab es ­einen Freestyle-Rap mit Beatbox-Einlage, für den großen Saal sangen zwei Studierende der Musikhochschule aus der Zauberflöte. Die Vielfalt der Ideen für die Obergeschosse wurden mit Hackbrett, Mandoline, Gitarre und Kontrabass vertont, mögliche Aktivitäten im Park von einer Capoeira-Gruppe. Ergänzt wurden die einzelnen Musikauftritte durch Gesprächsrunden zum jeweiligen Stockwerk und zum Park. So sagte Regula Rapp von der Musikhochschule, dass sie sich künftig mit Workshops zu Improvisationen aus Jazz und Pop oder dem Figurentheater einbringen könnten. Auch das Kammerorchester signalisierte Interesse, vier bis sechsmal pro Saison in der Villa aufzutreten. Gleiches gelte für den Männergesangsverein Stuttgart-Berg 1856 e.V. mit eigenen Vorstellungen aus Bürgerhand. Das Popbüro bot an, ein Labor für Veranstaltungen auszuprobieren, das Events für Jugendliche selbst organisiere, um die Jugendarbeit zu fördern. Weitere Vereine und Initiativen boten an, zum Beispiel durch Amateurtheater Menschen zum Mitmachen zu bewegen. Zusätzlich sollten auch Arbeitskreise und Vereine in der Villa tagen und Veranstaltungen durchführen können. Dann stimmten die Teilnehmer über den Entwurf der Leitlinie ab. Eine klare Mehrheit sprach sich dabei für den von den Bürgern in ­Eigenregie erarbeiteten Entwurf "Haus für Musik und Mehr" aus. Einige Teilnehmer gaben weitere Anregungen, die noch einmal überprüft und gegebenenfalls in den weiteren Prozess mit aufgenommen werden.

Zukunft des Hauses

Zum Abschluss des Abends ­erklärte Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau und Umwelt: "Der Leitlinienentwurf gibt einen Ausblick auf die ­Zukunft des Hauses. Nächstes Jahr werden wir die weiteren Schritte Richtung Umsetzung mit dem Gemeinderat abstimmen und zuerst eine Machbarkeitsstudie angehen. Diese soll natürlich auf der Grundlage des erarbeiteten Konzeptes erstellt werden. Ich bin zuversichtlich und danke allen, die sich eingebracht, diskutiert und mitgemacht haben."

Neben dem Leitlinienentwurf wird es auch eine Dokumentation zur Abschlussveranstaltung geben, die zusammen mit allen Informationen zur informellen Bürgerbeteiligung hier auf dem Portal zur Verfügung gestellt wird.

Chronologie der Ereignisse

Die Villa Berg ist seit ihrer Fertigstellung im Jahr 1853 eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges und wurde den Bürgerinnen und Bürgern erstmals 1913 öffentlich zugänglich gemacht. Anschließend ging sie in den Besitz des Süddeutschen Rundfunks und späteren SWR über, bevor sie an Investoren verkauft wurde. In der Folge engagierten sich Bürger in der Initiative „Occupy Villa Berg" sowie im Berger Bürger e.V. und setzten sich dafür ein, die Villa wieder für die Öffentlichkeit nutzbar zu ­machen sowie einen neuen identitätsstiftenden Raum für die Stadt zu schaffen. Dieses Jahr konnte die Stadt schließlich das Gebäude käuflich ­erwerben.

Mitte April startete dann ein informelles Beteiligungsverfahren mit dem Ziel, die Villa zu sanieren und ein neues Nutzungskonzept für die Villa und den Park gemeinsam mit den Bürgern zu erarbeiten. Zunächst konnten Interessierte an einer ersten Online-Umfrage teilnehmen. Am 23. April war die Villa Berg nach neun Jahren mit einem „Tag der ­offenen Tür" erstmals wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Rund 6100 Besucher nutzten die Gelegenheit.

Bei der Auftaktveranstaltung am 20. Juli ging es dann in die Diskussion. In mehreren Gruppen wurde bereits Erarbeitetes vertieft und nach weiteren Ideen gesucht, wie Villa und Park künftig genutzt werden könnten. Auf die Auftaktveranstaltung folgten zwei Workshops und eine weitere Online-Umfrage. Im ersten Workshop galt es, die vorhandenen ­Ideen der „Occupy"-Initiative und des Berger Bürger e.V. ­sowie die erarbeiteten Vorschläge zu bündeln und weiter zu verdichten.

Im zweiten Workshop ­wurden den verschiedenen Räumlichkeiten Nutzungsideen zugewiesen. Zwischen den Workshops konnten Bürger in einer zweiten Online-Umfrage abstimmen, was bei der künftigen Nutzung noch beachtet werden sollte. Zudem wurde ein Format für Jugendliche geschaffen. An Bauzäunen auf dem Schulhof des Gym­nasiums Königin-Katharina-Stift konnten sie ihre Ideen einbringen.
Ihren Abschluss fand die aktive Bürgerbeteiligung in der Abschlussveranstaltung am 7. Dezember. An diesem Abend wurde über einen Leitlinienentwurf zur Villa abgestimmt.

Jetzt soll der erarbeitete Leitlinienentwurf zur Abstimmung in den Gemeinderat eingebracht werden. ­Anschließend kann eine Machbarkeitsstudie auf Grundlage des von den Bürgern erarbeiteten Konzepts erstellt werden.

Die Villa Berg - Eine Baustelle für Bürgerideen

Zweiter Workshop, 20. Oktober 2016
Zweiter Workshop zum Nutzungskonzept der historischen Villa in der Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule

Grundrisse der Villa, ein Luftbild des Parks und ein Stundenplan waren die Werkzeuge für die mehr als 80 Teilnehmer des zweiten Workshops zum Nutzungskonzept der Villa Berg am 20. Oktober. Bürgermeister Pätzold zeigte sich vom Engagement der Bürger beeindruckt und verriet am Ende des Abends, wie es nun bei dem Projekt weitergeht.

"Ich bin beeindruckt über die Darstellung und Methodik der heutigen Veranstaltung. Man bekommt ein richtiges Gefühl für die Villa und kann so genau erkennen, wo die Schwerpunkte liegen. Mir war es wichtig, diesen Prozess mitzuerleben und heute dabei zu sein. Jetzt müssen wir schauen, wie wir diesen Weg weitergehen und auch überlegen, wo wir hingehen", schilderte Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau und Umwelt, seinen Eindruck vom zweiten Workshop.

Dass die Teilnehmer sich so gut in die Villa und den Park hineinversetzen konnten, ermöglichte die Aula der Schule, die an diesem Abend durch ein nicht ganz gewohntes Bild den Rahmen schon optisch vorgab. Grundrisse aus Papier, mit Styropor-Steinen bestückt, zierten den Boden, ein großes Luftbild der Villa samt Parkanlage interessierte schon vor der Begrüßung viele Teilnehmer, ebenso ein großer leerer Stundenplan am hinteren Ende der Aula.

Was, wann wo?

Moderatorin Antje Grobe von DialogBasis erklärte, welche Aufgaben auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Abend warteten: "Heute geht es darum, mal etwas anzufassen, anstatt abstrakt vor Tafeln und Schaubildern zu diskutieren. Heute Abend ist ‚Baustelle betreten' ausdrücklich erlaubt." Bevor es an den Grundriss, Park und Stundenplan ging, stellte Matthias Bertram vom Amt für Stadt­planung und Stadterneuerung noch kurz das Ergebnis der Onlineumfrage vor, das auf dem städtischen Beteiligungsportal aktuell eingesehen ­werden kann. Anschließend be­traten die Teilnehmer die ­Baustellen.

Neben den Grundrissen der einzelnen Etagen gab es Klebezettel, die die Bürger nach ihren Vorstellungen den einzelnen Räumen zuordneten. Bei der Baustelle Park galt es ähnliches zu tun: Ruhe- und Aktivzonen festlegen und den dadurch entstehenden Räumen mögliche Nutzungsideen zuweisen. Auch der Stundenplan wurde nach diesem Prinzip belegt. Nachdem nahezu alle Ideen auf den Baustellen platziert waren, ging es darum, weiter zu präzisieren. Zum Beispiel stellte sich die Frage, wann welche Veranstaltung sinnvoll ist, ob tagsüber oder nachts, eher im Sommer oder im Winter. Nach gut einer Stunde im gemeinsamen Dialog kristallisierten sich erste Schwerpunkte heraus. Der Park trennte sich nun in eine Aktivzone rund um die Villa etwa für Open-Air Veranstaltungen und in ruhigen Zonen wie zum Beispiel Streuobstwiesen, die zur Erholung dienen sollen. In der Villa soll der große Saal im Erdgeschoss flexiblen Nutzungen mit dem Schwerpunkt Musik dienen, während das Sockelgeschoss darunter Raum für Poetry Slams und einen Lounge Club bieten könnte.

Nach der Arbeit auf den Baustellen konnten die Teilnehmer die bisherige Bürgerbeteiligung und die bis dato entstandenen Ergebnisse bewerten. "Mir ist das Konzept noch zu beliebig, es gibt zu viele Nutzungen. Im Moment sieht das aus wie ein bunter Bauchladen, der aber gut strukturiert ist. Die Schärfe des Profils fehlt noch, daran müssen wir noch arbeiten", sagte ein Teilnehmer. Sehr zufrieden zeigte sich ein Mitglied der Projektgruppe Villa Berg: "So einen tollen Beteiligungsprozess habe ich noch nie erlebt. Sie haben immer zugehört und alle Ideen aufgenommen. Wenn man sich überlegt, wo wir mit der Villa Berg herkommen und wie alles begonnen hat und ich heute nach zwölf Jahren sehe, was bis jetzt daraus geworden ist, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir den Rest auch noch gut hinbekommen."

Wie geht es weiter?

Mit der Bewertung durch die Teilnehmer näherte sich der Abend seinem Ende. Eine wichtige Frage stand noch im Raum: Wie geht es nun weiter? Matthias Bertram und Peter Pätzold erklärten in einer kurzen Talkrunde, dass nach Ende dieser Bürgerbeteiligung mit der Abschlussveranstaltung am 7. Dezember zunächst eine Empfehlung mit den Ergebnissen der Beteiligung an den Gemeinderat ginge. Mit dem Plazet des Gemeinderats werden dann die weiteren Schritte zur Umsetzung in die Wege geleitet. Nach dem kurzen Ausblick verabschiedete der Baubürgermeister alle Teilnehmer in den Abend: "Jetzt haben wir vor Augen, was im Park und der Villa alles passieren kann. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir den Weg mit großen Schritten weiter gehen können. Wir haben schon jetzt wieder Musik in der Villa."

Laden Sie sich hier die Ergebnisdokumentation zum Zweiten Workshop herunter:

Bürger diskutieren Ideen auf dem ersten Workshop

Noch liegt die Villa Berg im Dornröschenschlaf. Foto: Leif Piechowski/Stadt Stuttgart
Noch liegt die Villa Berg im Dornröschenschlaf. Foto: Leif Piechowski/Stadt Stuttgart
Rund 80 Bürgerinnen und Bürger sind am Mittwoch, 14. September, zum ersten Workshop für ein Nutzungskonzept der Villa Berg in der Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule zusammengekommen. Aufgabe war es, die bereits vorliegenden zahlreichen Ideen zu bündeln und zu verdichten.

Neben einigen bekannten Gesichtern aus der Auftaktveranstaltung waren an diesem Abend viele neue interessierte Bürger dabei. Gemeinsames Interesse aller war es, den Geist der alten Villa in ein neues Nutzungskonzept zu übertragen und zu bewahren.



"Dieses Gebäude ist fas­zinierend und es ist toll, dass die Bürger bei der Sanierung mit dabei sein dürfen und nicht nur ein Investor", fand Workshopteilnehmerin Kathrin Grix. Ähnlich sah es Stefanie Esders. Sie hat den Verfall des Hauses und seiner Parkanlage miterlebt: "Die Villa ist ein Kleinod für Stuttgart und wenn sie saniert wird, ist das ein Zuwachs an Lebensqualität, gerade für die Bürger in der Nähe."

Nach der Begrüßung durch Antje Grobe vom Moderationsbüro Dialog Basis und von Matthias Bertram vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung galt es für die mitwirkenden Bürgerinnen und Bürger, 287 Ideen aus der Auftaktveranstaltung zu bündeln und zu konkretisieren. Dazu diskutierten sie - aufgeteilt in drei Workshops - über die Ideen aus den Bereichen Kultur, Austausch und Begegnung sowie Park und Bewegung. Die Vorschläge wurden von den Teilnehmern als wichtig oder weniger wichtig bewertet oder auch ganz ausgeschlossen.

Bei der Gewichtung galt es mitzubedenken, ob es vorgeschlagene Ideen bereits anderswo in der Nähe der Villa oder in Stuttgart gibt und ob diese für eine Nutzung des
historischen Gebäudes sinnvoll erscheinen. Jeder Teilnehmer konnte sich für zwei Themengruppen entscheiden und zu jedem Bereich wurde dann rund 40 Minuten diskutiert, bevor die Gruppen wechselten.

Das Team von Dialog Basis führte souverän und kurzweilig durch die einzelnen Workshops und bestärkte alle Teilnehmer offen miteinander zu diskutieren, was umgehend von den Anwesenden beherzigt wurde. So beschäftigte sich die Gruppe "Park und Bewegung" intensiv mit Ideen zur Nutzung der Außenflächen. Die Teilnehmer der Gruppe "Austausch und Begegnung" überlegten, welche Zielgruppen das Haus in Zukunft mit seinem Konzept ansprechen sollte und wie sich zum Beispiel die unterschiedlichen Interessen verschiedener Generationen miteinander in Einklang bringen lassen.

Die Gruppe "Kultur" stellte sich der Frage, welcher kulturelle Schwerpunkt zukünftig zum Tragen kommen sollte. Hier wurden Ideen diskutiert für ein Haus der Musik und darstellenden Kunst oder ein Haus, das die Brücke zur Geschichte schlägt und ein Ort für den Austausch zwischen ost- und westeuropäischer Kultur sein könnte. Nach den beiden Runden in den Workshops stärkten sich die Teilnehmer bei einem kleinen Imbiss. In lockerer Atmosphäre ließen sie es sich nicht nehmen, weiter zu diskutieren. "Es ist die Chance mal seinen Mund aufzumachen und andere für die eigenen Ideen zu interessieren. Das ist bereichernd für alle", stellte Teilnehmerin Stefanie Esders in der kurzen Pause fest.

Anschließend ging es für alle wieder in die Aula der Schule. In einem offenen Austausch verdichteten sie die Ergebnisse und Rankings aus den Workshops. Welche Themen und Ideen könnten sich ergänzen, welche sich gegenseitig ausschließen? Nach einer lebhaften Debatte zeichneten sich zunächst zwei Grundideen ab: die eines Hauses für Musik und darstellende Künste und der Vorschlag einer Bürger-Villa als Ort der Begegnung.  "Wir freuen uns, wenn Sie weiterhin so lebhaft miteinander diskutieren", sagte Matthias Bertram mit Hinblick auf den nächsten Workshop am 20. Oktober.

Hier können Sie sich die Dokumentation und weitere Informationen herunterladen, die auf dem Workshop erarbeitet wurden:
Bis zum 16. Oktober besteht die Möglichkeit, an einer Online-Umfrage hier auf dem Beteiligungsportal unter dem Reiter "Teilnehmen" mitzumachen.
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Villa Berg: "Eine Perle für ganz Stuttgart"

Auftaktveranstaltung, 20. Juli 2016
Ideen gesucht und gefunden: Oberbürgermeister Fritz Kuhn hat am Mittwoch, 20. Juli, die Bürgerbeteiligung zur zukünftigen Nutzung der Villa Berg gestartet. Über 100 Bürgerinnen und Bürger kamen zum Auftakt in die Cotta-Schule im Stuttgarter Osten.


OB Kuhn sagte zur Begrüßung: "Die Villa Berg und der dazugehörige Park sind nun endlich wieder im Besitz der Stadt, so wie es sich gehört. Ich freue mich nun auf Ihre Ideen und Wünsche, wie Sie sich die Zukunft der Villa Berg vorstellen. Mein Dank gilt den vielen engagierten Bürgern, die sich seit Jahren für den Erhalt dieses Kleinodes eingesetzt und schon einen ganzen Strauß an Ideen für die künftige Nutzung gesammelt haben."
 
An die Teilnehmer der Bürgerbeteiligung hatte der OB zwei Botschaften: "Mir ist wichtig, dass Sie Villa und Park als Einheit sehen. Wir wollen nicht nur die Villa wieder nutzbar machen, sondern auch den dazugehörigen Park wiederherstellen."
 
Zudem seien Villa und Park eine "Perle für ganz Stuttgart" und nicht nur für den Stadtteil. "Wir sollten immer an die Interessen der gesamten Stadt denken", so der OB.  Er selbst wünsche sich eine gewisse Vielfalt bei der zukünftigen Nutzung. "Ein kultureller Schatz dieser Art braucht eine breite Zugänglichkeit für die Besucher. Die Villa sollte meiner Meinung nach eine Brücke zum Alltag der Menschen schlagen und die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft in Einklang bringen." Eine Restaurierung der Villa hin zu ihrem historischen Zustand halte er persönlich nicht für sinnvoll. Beim Thema Denkmalschutz mahnte der OB zu Offenheit. "Wenn der Sendesaal aus Denkmalmalschutz-Gründen tabu ist, haben wir weniger Nutzungsmöglichkeiten."
 

Denkmalpfleger: "Villa ist ein einmaliger Schatz"

Der Präsident des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, Claus Wolf, sagte dazu:  "Die Villa Berg ist ein einmaliger Schatz und wir haben die gesetzliche Aufgabe, dieses Kulturdenkmal zu bewahren. Die Villa ist nicht nur untrennbar mit ihrer eigenen, sondern auch eng mit der Geschichte der Stadt Stuttgart verbunden." Den Sendesaal, der nach den Plänen des renommierten Architekten Egon Eiermann eingebaut wurde, bezeichnete Wolf als herausragendes Architekturdokument. Aufgrund seiner tollen Akustik sei er bestens als Proben- und Veranstaltungsraum für Musiker geeignet. Eine Restaurierung der Villa im Sinne des Urzustands halte auch er nicht für sinnvoll.

Gutachter sieht Villa in gutem Zustand

Matthias Rieker von der Gutachterfirma Arcadis, der die Villa mit einem Experten-Team untersucht hat, sieht die Villa trotz ihres Alters und des langen Leerstands in einem guten Zustand. Sowohl für eine Interims- wie auch für eine dauerhafte Nutzung seien jedoch verschiedene Bau- und Reparaturmaßnahmen nötig. Dazu gehören die Sanierung des Daches sowie der Sanitär- und Elektroanlagen, die Reparatur der Regenfallleitungen, die Instandsetzung von Fenstern und Außentüren sowie eine umfassende Schadstoffsanierung. Zudem wurden Lücken beim veralteten Brandschutz festgestellt.

Bürger diskutierten über zukünftige Nutzung

Nach den Fachvorträgen starteten die Teilnehmer in die Gruppenarbeit. Diskutiert wurden die von den Bürgerinitiativen bereits vorab erarbeiteten Themenfelder Kultur, Park, Gastronomie, Austausch und Begegnung, Sport und Bewegung sowie offene Themen. Die Ideen der Teilnehmer reichten dabei von Urban-Gardening-Anlagen über generationenübergreifende Kultureinrichtungen bis hin zu verschiedenen Gastrokonzepten.

Im Anschluss an die Gruppenarbeit wurden die Ergebnisse in der Runde präsentiert. Der Bürgermeister für Städtebau und Umwelt, Peter Pätzold, sagte dazu: "Die vielen Ideen, Wünsche und Vorschläge zeigen, wie wichtig das Thema den Stuttgarterinnen und Stuttgartern ist. Ich bin gespannt, wie diese bunte Sammlung in den nächsten Workshops bewertet und verdichtet wird."

So geht's weiter mit der Bürgerbeteiligung

Die Auftaktveranstaltung markierte den Start der Informellen Bürgerbeteiligung zur Villa Berg. Diese Form der Bürgerbeteiligung hat keinen bindenden Charakter, sondern das Ziel, Verwaltung und Gemeinderat über die Ideen, Wünsche und Bedenken der Bürger zu bestimmten Projekten zu informieren. Die finale Entscheidung trifft der Gemeinderat.
 
Die nächsten Workshops finden am 14. September und am 20. Oktober statt.  Bei der Abschlussveranstaltung am 7. Dezember sollen verschiedene Nutzungskonzepte dem Gemeinderat vorgestellt werden. Weitere Informationen und Materialien zu den Veranstaltungen finden Sie unter "Links & Downloads".

Ihre Ansprechpartner zum Vorhaben vor Ort

Allgemeine Auskünfte erhalten Sie hier:
 
Telefon: (0711) 6722 3005
Mail:  Poststelle.61-8@stuttgart.de
 
Fragen zu den Arbeitsgruppen:

Ihr städtischer Ansprechpartner

Amt für Stadtplanung und Wohnen
Abteilung Stadterneuerung und Wohnbauentwicklung
Telefon: (0711) 216-20302
 
Anschrift:
Landeshauptstadt Stuttgart
Amt für Stadtplanung und Wohnen
Eberhardstraße 10
70173 Stuttgart

Ihre Ansprechpartner für allgemeine Fragen zum Beteiligungsportal

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Abteilung Kommunikation
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Rathauspassage 2
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