Im westlichen Teil des Fasanenhofs soll durch eine Ergänzung des baulichen Bestandes neuer Wohnraum geschaffen werden. Foto: Stadtmessungsamt
Stuttgart-Möhringen

Bürgerbeteiligung Fasanenhof

Entwicklungspotenzial im Bereich Ehrlichweg

ThemaStadtentwicklung
Zeitraumfür Beteiligung: seit 30.05.16
vsl. Umsetzung: noch offen
ZielgruppeBewohnerinnen und Bewohner des Fasanenhofs

informelle Beteiligunginformelle Beteiligung
beendet

Bürgerbeteiligung im Fasanenhof zur Bebauung im Ehrlichweg

Stuttgart ist als Wohnstandort attraktiv, daher ist Wohnraum knapp. Die Stadt Stuttgart ist aus diesem Grund gefordert, im Stadtgebiet zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Dabei soll für jeden Stadtteil eine angemessene und vertretbare Wohndichte gefunden und ein Konzept für die Gesamtstadt erarbeitet werden.
 
Im Quartier rund um den Ehrlichweg im Stadtteil Fasanenhof hat die Stadtverwaltung Entwicklungspotenziale für eine umsichtige ergänzende Bebauung erkannt. Ziel ist eine Nachverdichtung aufgrund des steigenden Wohnraumbedarfs.

Bürger waren eingeladen sich zu beteiligen

Die Bürgerinnen und Bürger des Fasanenhofs waren eingeladen, gemeinsam mit den Wohnungsbaugenossenschaften sowie dem Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung im Rahmen einer Bürgerbeteiligung zu diskutieren, welche Größe und welchen Umfang die Neubebauung hat, was bei der Planung beachtet werden soll und wie die öffentlichen und privaten Flächen gestaltet werden sollen. Die Bewohner des Fasanenhofs konnten hierbei ihre Ideen für die Gestaltung der ergänzenden Bebauung und des Umfeldes einbringen und dazu eine Bürgerempfehlung verfassen.

Infoabend und Planungswerkstätten

Eine Planungswerkstatt hat den Dialog der beteiligten Baugenossenschaften mit deren Mietern aus dem vergangenen Juli mit einer öffentlichen Informationsveranstaltung am Dienstag, 31. Mai 2016, von 18.30 bis 20.30 Uhr fortgesetzt. Die erste Planungswerkstatt startete am Samstag, 11. Juni 2016, 11.30 Uhr und dauerte bis 17 Uhr. Zuvor fand von 10 bis 11.30 Uhr ein Ortsrundgang statt. Treffpunkt war am Wohncafé, Ehrlichweg 21D. Die zweite Planungswerkstatt am Mittwoch, 13. Juli 2016, begann um 17 Uhr und dauerte bis 21 Uhr. Alle Veranstaltungen fanden im Gemeindesaal der Evangelischen Kirche im Bonhoefferweg 12 statt.

Fünf Baugenossenschaften hatten für die eigenen Flächen bereits erste Planungsideen für eine ergänzende Bebauung entwickelt, die aufgrund der bisherigen Diskussionen modifiziert wurden. Auf der städtischen Fläche, der ehemaligen Außenstelle der Fasanenhofschule, sollen Ende des Jahres Systembauten für Flüchtlinge errichtet werden. Im Anschluss an diese temporäre Nutzung kann diese Fläche für eine Neubebauung herangezogen werden und soll daher ebenfalls Gegenstand der Bürgerbeteiligung sein. Die Büros „GRIPS" und „südlicht" haben den Dialogprozess vorbereitet und moderiert. Beide Büros sind auf Moderationen bei Bürgerbeteiligungen in Planungsverfahren spezialisiert.

Wie geht es weiter?

Nach Abschluss des Beteiligungsprozesses gab es ein städtebauliches Wettbewerbsverfahren, aus dem Schwarz Jacobi Architekten BDA als Sieger hervorgingen. Alle Arbeiten waren direkt im Anschluss vom 21. bis 27. Juni 2018 im Bürgerhaus Möhringen und die Siegerarbeit danach in den Räumen des Bürgervereins am Europaplatz ausgestellt. (siehe auch Reiter "Ergebnisse").

Bei einer Bürgerinfoveranstaltung am 30. Januar 2019 wurde das weitere Vorgehen dargelegt. Es ist geplant,  den Aufstellungsbeschluss für das zur Realisierung der Neubebauung notwendige Bebauungsplanverfahren in die Gremien zu bringen.
 
Phase 2

Erste Planungswerkstatt Fasanenhof

11.06.2016 bis 11.06.2016

Die erste Planungswerkstatt startete am Samstag, 11. Juni 2016, um 11.30 Uhr und dauerte bis 17 Uhr. Zuvor fand von 10 bis 11.30 Uhr ein Ortsrundgang statt. Treffpunkt für den Ortsrundgang war am Wohncafé, Ehrlichweg 21D.

beendet

Erste Planungswerkstatt Fasanenhof

Wo:

Evangelische Kirche
Gemeindesaal,
Bonhoefferweg 1,
70565 Stuttgart,
Haltestelle: Fasanenhof

Wann:

Samstag, 11. Juni 2016 11:30 bis 17:00 Uhr

Öffentlicher Nahverkehr:

Elektronische Fahrplanauskunft (VVS)

Wettbewerb um Wohnungsbau und öffentlichen Raum am Fasanenhof entschieden

Blick vom Ehrlichweg Richtung Norden. Grafik: Büro Schwarz.Jakoby
Die Visualisierungsskizze zeigt den Blick vom Ehrlichweg Richtung Norden. Grafik: Büro Schwarz.Jacobi Architekten
Die Mehrfachbeauftragung zu ergänzenden Baumöglichkeiten und der Gestaltung öffentlicher Räume am Ehrlichweg im Fasanenhof, Stadtbezirk Möhringen, hat einen Sieger: der Entwurf des Büros Schwarz Jacobi Architekten BDA aus Stuttgart in Verbindung mit Wolfgang Blank, Landschaftsarchitekt, überzeugte das Preisgericht und wurde mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Auf dem Platz zwei folgt die Arbeit von Orange Blu, Dipl.-Ing. Peter Vorbeck Architekt, Stuttgart.
 
Der Bürgermeister für Städtebau und Umwelt, Peter Pätzold, stellte die Ergebnisse des städtebaulichen Wettbewerbs am 20. Juni 2018 im Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung vor. Die Jury, unter dem Vorsitz von Professorin Dörte Gatermann, hat die Entwürfe der insgesamt sechs beauftragten Planungsbüros am 18. Juni bewertet.

Aufgabe der Teilnehmer war es, im Realisierungsteil Pläne für die bauliche Ergänzung des Wohnbestandes von fünf Baugenossenschaften am Ehrlichweg zu erarbeiten. Dazu gehören die Flüwo Bauen Wohnen eG, die VdK-Baugenossenschaft Baden-Württemberg eG Stuttgart, die GWF Wohnungsgenossenschaft eG, die Baugenossenschaft Friedenau der Straßenbahner eG sowie die Postbaugenossenschaft Baden-Württemberg eG.

Im Ideenteil des Wettbewerbs sollten Vorschläge zur Neukonzeption der öffentlichen Flächen dort sowie eine langfristige Entwicklungsperspektive für ein städtisches Grundstück am Ehrlichweg 33/35 und mehrerer privater Grundstücke am Sautter- und am Bergiusweg vorgelegt werden. Auf dem der Stadt gehörenden Areal sind zurzeit vier Flüchtlingsunterkünfte sowie ein DRK-Provisorium untergebracht. Ziel des Wettbewerbs ist ein städtebauliches Gesamtkonzept mit zusätzlichem Wohnraum sowie eine Aufwertung des gesamten Bereichs.

Am Siegerentwurf des Büros Schwarz Jacobi Architekten lobte die Jury unter anderem, dass Nachbarschaftsgärten als grüne Inseln, die Spielstraße und der öffentliche Spielplatz ein von Fußgängern genutztes Wegenetz bilden. Aus der Sackgasse des Ehrlichwegs werde so eine durchgehende Wegeführung. Ein Quartiersplatz im Zentrum schaffe Orientierung und werde zur sozialen Mitte.

"Die städtebaulichen und vor allem freiräumlichen Qualitäten des Projektes bringen eine Bereicherung des etwas isolierten Wohnstandorts Fasanenhof mit sich - die freiräumliche Vernetzung einerseits und die Einführung städtischer Aufenthaltsbereiche andererseits werten die gut erschlossene Siedlung auf", betonte die Jury weiter. Bei den Neubauten seien die kompakten, viergeschossigen Baukörper strukturiert und sehr wirtschaftlich geplant, das Wohnungsgemenge sei gut.

Bei der Entscheidung hatte das Preisgericht u. a. angemerkt, dass die Nachverdichtungspotenziale der Postbaugenossenschaft und der Genossenschaft Friedenau nicht ausreichend genutzt sind. Im Bereich der FLÜWO und der VDK sollte unter Berücksichtigung schalltechnischer Belange das Maß der Nachverdichtung noch einmal in Hinsicht auf mögliche Staffelgeschosse und im Bereich der FLÜWO auf einen weiteren Baukörper geprüft werden. Die vorgeschlagene Bautypologie am Sautterweg wurde kritisiert und sollte ebenfalls überarbeitet werden.

Die von der Jury genannten Anregungen zur Überarbeitung des Siegerentwurfes wurden planerisch überprüft und teilweise umgesetzt. Die Überarbeitung wurde im Dezember 2018 im Bezirksbeirat Möhringen und im Städtebau-Ausschuss vorgestellt. Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat dann am 15. Januar 2019 dem Überarbeitungsvorschlag der Verwaltung zugestimmt und beschlossen, dass der Bebauungsplan auf dieser Basis erstellt werden soll.
 

Rückblick

Bereits in den Jahren 2015 und 2016 hatte es im Stadtteil eine zweiphasige Bürgerbeteiligung mit einem Informationsteil der Baugenossenschaften und einer öffentlichen Bürgerbeteiligung mit mehreren Veranstaltungsterminen und Planungswerkstätten gegeben. Grundsätze aus den dabei erarbeiteten Bürgerempfehlungen sind in einen Bauzonenplan eingeflossen, der eine Basis für den Wettbewerb sowie für das spätere Bebauungsplanverfahren darstellt.

Die Wettbewerbsarbeiten wurden ab Donnerstag, 21. Juni, bis Mittwoch, 27. Juni 2018, im Bürgerhaus Möhringen öffentlich ausgestellt und konntenen dort während der Öffnungszeiten besichtigt werden. Der Siegerentwurf wurde danach in den Räumen des Bürgervereins am Europaplatz ausgestellt.

Bürgerbeteiligung mit Planungswerkstatt im Fasanenhof – Bereich Ehrlichweg

Im Jahr 2015 und 2016 wurde im gemeinsam erteilten Auftrag der fünf Baugenossenschaften und der Stadt Stuttgart eine durch die Bürogemeinschaft GRIPS (Ettlingen) - suedlicht (Freiburg) moderierte, zweiphasige Bürgerbeteiligung durchgeführt. In der ersten Phase haben zum Auftakt des Bürgerbeteiligungsprozesses im Juli 2015 die Baugenossenschaften für ihre Mieter einen Informationsabend veranstaltet und ihre Bauabsichten dargelegt. Im August und September 2015 wurden von den Moderatorinnen vier leitfadengestützte Interviews zu den Chancen und Risiken einer Nachverdichtung mit verschiedenen Schlüsselakteuren geführt (Bürgerverein, Bezirksbeirat, mit Vertretern der fünf Baugenossenschaften und der Verwaltung). Bei der Bevölkerung vor Ort hatte sich zu diesem Zeitpunkt ein starker Widerstand gegen eine Neubebauung gebildet.

Im Zeitraum Mai bis Juli 2016 wurde die Bürgerbeteiligung mit drei öffentlichen Veranstaltungsterminen fortgeführt.  Am 31. Mai 2016 hatten die Bürgerinnen und Bürger des Fasanenhofs bei der öffentlichen Informationsveranstaltung Gelegenheit, sich über die Thematik der Bevölkerungs- und Wohnraumsituation in Stuttgart, die Absichten der Baugenossenschaften, die bisherigen Ergebnisse und den geplanten Ablauf der Planungswerkstätten etc. zu informieren.
   
Die zweitägige Planungswerkstatt begann mit einem Ortsrundgang, bei dem an fünf Standorten anhand gasgefüllter Luftballons mögliche Gebäudehöhen und -abmessungen für eine ergänzende Bebauung gezeigt wurden. In der anschließenden Werkstattphase haben die Teilnehmer in drei Arbeitsgruppen nach der Methode "Planing for Real" an Modellen ihre städtebaulichen Ideen für die Entwicklung des Bereichs Ehrlichweg veranschaulicht. Durch die gemeinsame Entwicklung von Qualitätskriterien und das konkrete Planen am Modell sollte bei der betroffenen Bewohnerschaft die Akzeptanz und das Verständnis für eine verträgliche Er-gänzung mit Wohngebäuden gestärkt werden.

Bei der zweiten Planungswerkstatt haben die Baugenossenschaften und die Stadtverwaltung eine erste Einschätzung über die Vor- und Nachteile und die Machbarkeit der Ergebnisse der Arbeitsgruppen mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert.

Aus der Teilnehmergruppe wurden drei Bürgerredakteure (auf Wunsch der Teilnehmer samt Stellvertretern für den Zeitraum der Bürgerbeteiligung) gewählt, die auf Basis der Ergebnisse der Beteiligung und Planungswerkstatt einen Entwurf für eine Bürgerempfehlung erarbeitet haben. Bei einer zusätzlich, durch die Teilnehmer vereinbarten Veranstaltung wurde dieser Entwurf mit den Teilnehmern der Planungswerkstatt und interessierten Bürgerinnen diskutiert und im Nachgang fertig gestellt. Die Bürgerempfehlung bringt eine grundsätzliche Ablehnung des Projektes zum Ausdruck, formuliert aber auch einige Grundsätze für den Fall einer Neubebauung. Als Kompromissvorschlag zwischen den Bauabsichten der Baugenossenschaften und der ablehnenden Haltung vieler Bürger vor Ort wurde vom Ausschuss für Umwelt und Technik (UTA) am 13.12.2016 ein sogenannter Bauzonenplan beschlossen, der die Basis für das ge-plante Wettbewerbsverfahren und das danach angeschlossene Bebauungsplanverfahren dar-stellen soll.

In den Bauzonenplan wurden Grundsätze aus der Bürgerempfehlung übernommen, wie z. B. dass die Nachverdichtung vorrangig auf bereits versiegelten Flächen stattfinden soll sowie, dass barrierefreie neue Wohnungen errichtet und zuerst den älteren Bewohnern der jeweiligen Baugenossenschaft angeboten werden sollen (Einschriebe im Bauzonenplan).

Die drei gewählten Bürgerredakteure können als Berater (ohne Stimmrecht) an der Preisgerichtssitzung des geplanten städtebaulichen Wettbewerbs teilnehmen.

Ziel des Wettbewerbes ist es, in einem Realisierungsteil für die Grundstücke der Baugenossenschaften Bebauungsvorschläge zur Ergänzung des Wohnbestandes zu erhalten und in einem Ideenteil, im Sinne einer städtebaulichen Studie, eine Neubebauung für das städtische Grundstück Ehrlichweg 33/35 sowie für weitere Baugenossenschaftsflächen, auf denen sich heute Parkierungsanlagen befinden, aufzuzeigen. Zudem soll im Ideenteil für die öffentlichen Flächen ein Gestaltungskonzept als verbindendes Element des Quartiers erarbeitet werden. Das Wettbewerbsverfahren soll als Mehrfachbeauftragung durchgeführt werden und im 2./3. Quartal 2018 zum Abschluss kommen. Eine Weiterführung der Bürgerbeteiligung ist nicht vorgesehen.

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