Einwohnerversammlung Untertürkheim 2024
Dialog von Einwohnerinnen und Einwohnern mit der Stadtverwaltung
Thema | Stadtentwicklung |
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Zeitraum | 14.10.2024 bis 02.12.2024 |
Zielgruppe | Alle Einwohnerinnen und Einwohner von Untertürkheim |
Einwohnerversammlung in Untertürkheim 2024
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Zukunft des Weinbaus in Stuttgart
Untertürkheim hat eine lange Weinbautradition. Auch Stuttgart als Großstadt profitiert erheblich von den vielen Weinbergen in und um das Stadtzentrum. Als die deutsche Großstadt mit der meisten Rebfläche auf Stadtgemarkung ist dies ein Alleinstellungsmerkmal, eine Besonderheit und auch ein großer Trumpf. Als Naherholungsgebiete für die Stadtbevölkerung sehr beliebt, zu Werbezwecken für Tourismus gerne genutzt und als Freiflächen dringend notwendig zu erhalten.
Weinberge, vor allem gepflegte Anlagen, gibt es allerdings nur, solange es Winzer/innen gibt, die sich diese Arbeit antun. Es ist oftmals ein undankbares Geschäft, da sich viele Menschen von der Landwirtschaft sehr weit entfernt haben und den Wert der regionalen Produktion aus ideologischen Gründen aus den Augen verlieren. Dies ist genauso in der Politik zu beobachten. Ob es Entscheidungen hinsichtlich Produktionsmöglichkeiten oder hinsichtlich der Vermarktung sind, es fehlt leider oft an Augenmaß und dem gesunden Menschenverstand.
Im Weinbau setzt sich ein gewaltiger Strukurwandel in Gang, der auch bei uns im Stadtgebiet nun schon zu sehen ist. Es werden viele Betriebe schließen, viele Weinberge aus der Bewirtschaftung genommen. Damit verändert sich das Landschaftsbild und sämtliche positive Nebeneffekte des Weinbaus werden abgeschwächt oder verschwinden (Naherholungsgebiet, Kulturlandschaft, Attrativität der Region, Tourismus, Arbeitsplätze, Lebensraum für Tiere & Pflanzen, usw.)
Zwei zentrale Fragen stellen sich nun:
1. Welche Konzepte finden wir für die frei werdenenden Flächen? Eine Bebauung bzw. Versiegelung darf nicht in Frage kommen, da wir bereits viel zu viel Fläche versiegeln. Photovoltaik gehört auch nicht auf Äcker oder Weinberge, sondern auf bereits versiegelte Fläche. Biotopprojekte stehen aus Naturschutzgründen hoch im Kurs. Hier ist aber die Stadt selbst mit ihren eigenen Flächen und deren Pflege schon aus Personalmangel und sonstiger Kapazitätsprobleme überfordert. Landschaftspflege werden auch die Winzer nicht für einen Apfel & Ei machen, das hat seinen Preis.
2. Wie können die Weinbaubetriebe, die zukunftsfähig sind, auch weiter wirtschaftlich arbeiten?
Die Bedarfe der Betriebe haben sich über die letzten Jahre und Jahrzehnte stark verändert. Die Notwendigkeit der Vermarktung, vor allem vor Ort, hat stark zugenommen. Um vor Ort vermarkten zu können, muss man als Betrieb aber auch die Möglichkeiten dazu haben. Das bedeutet bspw. Gastronomie zu betreiben, Veranstaltungen machen zu können, in den Weinbergen Wein ausschenken zu dürfen, Räumlichkeiten zu vermieten, usw. Alles Themen, um die Menschen direkt vor Ort erreichen zu können. Wettbewerbsfähig sind wir aufgrund unserer hohen Kostenstruktur mit anderen Ländern nicht, d.h. Export oder Handel ist nicht die Lösung. Wir müssen ab Hof, in der Region bleiben. Da in Stuttgart aber jeder Fleck im Außenbereich als Schutzgebiet ausgewiesen ist, sind die Möglichkeiten der Vermarktung extrem eingeschränkt. Wenn sich die Rahmenbedingungen nicht an die veränderten Bedarfe der Betriebe anpassen, wird der Weinbau hier keine Zukunft haben.
Wir Weinbautreibende benötigen die Möglichkeit unsere Betriebe diversifizieren zu können. Das Baurecht muss liberalisiert werden, allein landwirtschaftliche Nutzung und reine Produktionsstandorte bringen uns nicht weiter. Es muss möglich sein auch im Außenbereich eine Gastronomiekonzession zu bekommen. Um Projekte wie eine Ausschankplattform in den Weinbergen zu realisieren, muss eben der Bebauungsplan geändert werden oder Teile aus einem Schutzgebiet entnommen werden.
Andere Regionen haben den Wert des Weinbaus schon länger erkannt und setzen solche Themen um. Natürlich ist der Weinbau in Stuttgart nur ein Nebenschauplatz, dennoch sollte in diese Sache Bewegung kommen. Es sei denn, der Stadt Stuttgart ist der Erhalt des Weinbaus egal...
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Oberbürgermeister Nopper: „Nehmen viele gute Anregungen mit“
Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper eröffnete die Einwohnerversammlung Untertürkheim am 2. Dezember 2024 mit einem Tusch: „Es könnte keinen passenderen Ort geben, um eine exklusive und vor allem sehr gute Nachricht zu verkünden. Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass die Stadt Stuttgart die Untertürkheimer Sängerhalle gekauft hat.“ Im nächsten Schritt werde über ein neues Nutzungs- und Betreiberkonzept beraten. Damit versprach der OB gleich zu Beginn, womit er den Abend drei Stunden später schloss: „Wir behalten Untertürkheim und die Projekte im Blick.“
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