Die Wohnsituation in Untertürkheim hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend verändert – negativ. Die Nähe zu „Attraktionen“ wie den Wasen-Volksfesten, dem Neckarstadion oder dem Daimler-Museum hat in Verbindung mit der Nähe zur S-Bahn einen Trend zur Umwandlung von Wohnraum in Boardinghäuser oder Aibnb-Wohnungen in Gang gesetzt. Kurzfristige Übernachtungsangebote reichen von 80 bis über 500 Euro pro Nacht. Auch für längerfristige Aufenthalte werden im Internet Wohnungen in Untertürkheim angeboten: Monatsmieten zwischen 2288 und sagenhaften 12250 Euro! Der Zuzug junger Familien und eine Auffrischung des Gemeinschaftslebens lässt sich so wirksam verhindern. Gewinnmaximierung ist eben alles.
Ein weiterer Missstand ist der zu beobachtende langfristige Leerstand – nicht nur im Wohngebiet sondern auch in der Widdersteinstraße.
Vielleicht sollte die Stadtverwaltung auf die jeweiligen Eigentümer zugehen, um sie auch an ihre Verpflichtung zu erinnern. Die ist übrigens im Grundgesetz Artikel 14 Abs. 2 festgeschrieben: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“