1. Öffentliche Veranstaltung: Große Resonanz und intensive Gespräche

Impressionen vom 9. April
Die erste Öffentlichen Veranstaltung zur Informellen Bürgerbeteiligung Rosenstein ist auf großes Interesse gestoßen: Gut 300 Bürgerinnen und Bürger kamen am Samstag, 9. April, ins Stuttgarter Rathaus und tauschten sich über ihre Interessen und Bedürfnisse in Bezug auf das neue Quartier aus.

Im Großen Sitzungssaal begrüßte Oberbürgermeister Fritz Kuhn die Bürger und lud sie ein, Mut zu Visionen zu haben. Kuhn sagte: "Wir wollen wissen und herausarbeiten, was der Bürgerschaft für das neue Rosenstein-Quartier wichtig ist. Mit der Bürgerbeteiligung möchten wir Visionen entwickeln, weil nur aus diesen Kraft für die Wirklichkeit entsteht." Die Gestaltung dieser 85 Hektar großen Fläche sei eine einmalige Gelegenheit, die es in Stuttgart so nie wieder geben werde, so der OB. "Daher ist eine vorsichtige, gründliche und behutsame Planung enorm wichtig. Die Überlegungen zum neuen Quartier gehen alle Stuttgarterinnen und Stuttgarter an, denn es dreht sich letztlich um die große Frage, wie wir in unserer Stadt zukünftig leben wollen."    

Kuhn betonte, bei der Gestaltung des neuen Quartiers seien soziale, ökologische, kulturelle und infrastrukturelle Faktoren zu berücksichtigen. Wichtig sei auch, einen guten Anschluss an die angrenzenden Stadtviertel herzustellen. Der OB regte an, das neue Quartier als Energie-Plus-Viertel zu entwickeln. Es müsse zudem gelingen, bezahlbaren Wohnraum auf der Entwicklungsfläche zu schaffen. "Denn wir bauen für Stuttgart, wir bauen nicht für Inverstoren", so Kuhn: "Deshalb ist es gut, dass die Flächen im Besitz der Stadt sind."

Vielfältige Informationen erhielten die Besucherinnen und Besucher bei der Info-Messe, die mehrere Rathausetagen einnahm: Sie konnten Pläne, Karten, Modelle und Luftbilder der Entwicklungsfläche anschauen sowie den Film "Flug über das Gelände" und die Ausstellung zum Gleisbogen und zum Nordbahnhofviertel des Infoladens S21 "Auf der Prag".

Im Laufe des Tages haben sich die Teilnehmer in acht Arbeitsgruppen, den sogenannten Dialog-Inseln, intensiv zu einzelnen Aspekten des Miteinanderlebens in Stuttgart und was ihnen jeweils dabei wichtig ist, ausgetauscht. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse wurden visualisiert und schriftlich festgehalten. Zum Abschluss der Veranstaltung stellten die Arbeitsgruppen einzelne Aspekte aus ihren Diskussionen vor. Dabei wurde deutlich, dass sich die Teilnehmer ein generationsübergreifendes Miteinander und eine soziale Durchmischung für das neue Quartier wünschen. Sie legen Wert auf eine natürliche Atmosphäre mit einer Reduzierung von Lärm und Schadstoffen und einem guten Anschluss an den öffentlichen Raum.

Das neue Quartier soll für sie zu einem Ort werden, indem sich Bewohner und Besucher gleichermaßen wohlfühlen. Gewünscht werden dezentrale Freiflächen, die nicht funktional überplant sind, viele zentrale Plätze als Treffpunkte ebenso wie verschiedenste Grünflächen und Frischluftschneisen sowie Möglichkeiten für Urban-Gardening-Projekte bei möglichst wenig oder keinem Autoverkehr. Gelobt wurde die städtische Initiative zur Bürgerbeteiligung und die Dialogbereitschaft.

Die Moderatoren der MEDIATOR GmbH, die mit der Durchführung der Bürgerbeteiligung beauftragt sind, Beate Voskamp und Stefan Kessen, bilanzierten Samstagabend: "Mit dem Verlauf der ersten Öffentlichen Veranstaltung sind wir sehr zufrieden. Die intensiven und konstruktiven Gespräche haben gezeigt, dass es in Stuttgart ein großes Interesse an der Gestaltung der Entwicklungsfläche Rosenstein gibt. Die Teilnehmer waren sehr engagiert und haben gemeinsam zukunftsweisende Ideen zum neuen Quartier entwickelt."

Die in diesem Jahr stattfindende Informelle Bürgerbeteiligung Rosenstein bietet zahlreiche Möglichkeiten der Mitgestaltung und des gemeinsamen Entwickelns. Das Team der MEDIATOR GmbH erläuterte während der Veranstaltung im Rathaus Ziele, Bausteine und Ablauf des Beteiligungsverfahrens und warb dafür, die vielfältigen Angebote zu nutzen und selbst mitzugestalten. "Denn im Hinblick auf die Art und Weise der Beteiligung ist noch nicht alles festgelegt. Gerade die so genannten Offene Formate eröffnen allen Stuttgarterinnen und Stuttgartern hervorragende Möglichkeiten sich so einzubringen, wie es für sie spannend ist und am besten passt", sagten die Moderatoren Beate Voskamp und Stefan Kessen.

So bestand bei vielen Besuchern insbesondere an diesen Offenen Formaten reges Interesse. Was findet wann wo statt? Was können sie selbst bei sich vor Ort tun? An wen kann man sich wenden? Wie werden einzelne Offenen Formate bekannt gemacht? Die Moderatoren gaben hierzu zahlreiche Informationen, Tipps und Hinweise.

Auch das eigens einberufene Forum Rosenstein, in dem viele wichtige Stimmen der Stadtgesellschaft versammelt sind, stellte sich vor. Die einzelnen Gruppen, Organisationen und Institutionen fungieren auch als Ansprechpartner für die Stuttgarterinnen und Stuttgarter, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen und bspw. Offene Formate zu organisieren.
Die Ergebnisse der ersten Öffentlichen Veranstaltung werden in die Interessensammlung Rosenstein, die ein zentraler Bestandteil des schrittweise zu erarbeitenden Ergebnisses der Informellen Bürgerbeteiligung sein wird, einfließen. Am Ende des Prozesses soll ein Memorandum stehen, das dem Gemeinderat Kriterien und Handlungsempfehlungen für die Gestaltung der Entwicklungsfläche Rosenstein aufzeigen wird. "Die Bürgerbeteiligung ist informell, aber sie ist nicht beliebig. Letztlich entscheidet der Gemeinderat über die Pläne für das Rosenstein-Quartier. Der Gemeinderat ist aber besonders begründungspflichtig, falls seine Entscheidungen vom Bürgerwillen abweichen", so OB Kuhn.

Herzlichen Dank an alle Stuttgarterinnen und Stuttgarter für Ihr Kommen.​

Dokumentation der Veranstaltung

Hören Sie hier die Rede von Oberbürgermeister Fritz Kuhn zur Begrüßung der Teilnehmer an der ersten öffentlichen Veranstaltung als Podcast im mp3-Format:
Hier finden Sie Präsentation zum Vortrag von Peter Pätzold, Bürgermeister für Stadtplanung und Umwelt:

Die Dokumentation der Veranstaltung finden Sie hier:

Laden Sie sich die Informationen zur Entwicklungsfläche Rosenstein herunter, wie sie auf der Info-Messe präsentiert wurden:

Wir haben nachgefragt

Die zahlreichen engagierten Besucher haben sich nicht nur in der Diskussion um die Gestaltung des neuen Quartiers beteiligt, sondern haben uns auch erzählt, warum sie teilgenommen haben und wie es ihnen gefallen hat. Hier einige Stimmen:


Foto: Stadt Stuttgart
Foto: Stadt Stuttgart

Bente Rau, 25: "Mich interessiert die Perspektive der Bürger, dazu bietet diese Veranstaltung die Möglichkeit. Ich kann hier erfahren, was andere denken. Vielen ist die großartige Chance dieses Projekts nicht bewusst und wer sich nicht beteiligt, kann sich auch nicht beschweren. Ich wünsche mir für Rosenstein ein urbanes Viertel, das soziale Durchmischung zulässt."






Foto: Stadt Stuttgart
Foto: Stadt Stuttgart

Boris Uberländer, 41: "Ich war gerade mit meiner Frau und meinem kleinen Sohn einkaufen und habe durch Zufall das Banner vor dem Rathaus gesehen. Aus Neugier, was in dem neuen Quartier entsteht, schauen wir uns jetzt die Veranstaltung an. Die Ausstellung ist sehr informativ und wir möchten uns noch die Ideen unserer Mitbürger anhören."






Foto: Stadt Stuttgart
Foto: Stadt Stuttgart

Elke Erler, 63: "Mein Interesse an der Zukunft von Stuttgart ist groß, deswegen finde ich die Veranstaltung klasse. Wenn es gewünscht ist, dass sich die Bürger in das Projekt einbringen, dann sollte man auch daran teilnehmen. Ich fände es gut, wenn es noch mehr Orte gäbe, an denen man sich informieren könnte."






Foto: Stadt Stuttgart
Foto: Stadt Stuttgart

Moritz Bellers, 35: "Ich bin hier, um mich zu informieren und dieses Format zu unterstützen. Stadtplanung muss offen sein und die Ideen der Bürger integrieren. Nachhaltige Stadtentwicklung entsteht für mich aus Vielfalt, die Verschiedenheit der Gebäude und ihrer Bewohner. Das macht für mich eine lebendige Stadt aus."