Glossar
Im Glossar werden verschiedene Fachbegriffe rund um das Thema Energiewende verständlich erklärt.
Bioabfallvergärungsanlage
In einer Bioabfallvergärungsanlage wird aus Bioabfällen durch Gärungsprozesse Biogas gewonnen. Dieses kann entweder aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist oder in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Erzeugung von Wärme und Strom eingesetzt werden.
Biogene Energieträger (Biomasse)
Organische Stoffe, deren gespeicherte Sonnenenergie durch Verbrennung energetisch verwertet werden kann. Dazu zählen Holz, organische Reststoffe (z.B. Gartenabfälle), Stroh, tierische Nebenprodukte (z.B. Gülle oder Festmist), nachwachsende Rohstoffe, Biogas und Pflanzenöle.
Biomasse
Biomasse ist ein Synonym des Begriffs "biogene Energieträger" (zur Definition siehe "Biogene Energieträger").
Blockheizkraftwerk (BHKW)
Ein Blockheizkraftwerk ist eine Anlage, in der die bei der Stromerzeugung anfallende Abwärme genutzt und so ein hoher Gesamtwirkungsgrad von ca. 90 % erreicht wird. Das heißt, es werden 90 % der eingesetzten Energie in Strom und Wärme umgewandelt. BHKW-Anlagen arbeiten nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).
E-Fahrzeug
Ein E-Fahrzeug ist ein Fahrzeug, das ohne Verbrennungsmotor mit Hilfe von Akkumulatoren (Akkus) rein elektrisch angetrieben wird.
Energieeffizienz
Mit dem Begriff Energieeffizienz wird der Energieaufwand bewertet, um einen bestimmten Nutzen zu erreichen. So ist beispielsweise der energieeffizienteste Kühlschrank derjenige, der zum Kühlen der Lebensmittel die geringste Menge elektrischer Energie benötigt.
Energieeinsparverordnung (EnEV)
Die EnEV legt Grenzwerte für den Primärenergiebedarf eines neuen Gebäudes fest. Außerdem stellt die EnEV im Falle einer Sanierung Anforderungen an den Gebäudebestand, zum Beispiel für Dach, Fenster oder Außenwände.
Energieerlass
Durch den Energieerlass werden verbindliche energetische Vorgaben für stadteigene Gebäude definiert. Darin enthalten sind Verfahrensregelungen, Betriebsanweisungen, Verhaltenstipps und Planungsvorgaben jeweils für Heizung, Lüftung, Strom und Wasser.
Energiekataster
In einem Energiekataster werden energetisch relevante Daten wie Wärmebedarf oder Gebäudestruktur und energetische Potenziale wie Abwärme oder Solarenergie in einer thematischen Karte dargestellt.
Energieleitplanung
Der Begriff Energieleitplanung beschreibt das strategische Vorgehen zur Identifikation von energetischen Entwicklungspotenzialen sowie zur Erarbeitung und Umsetzung energetischer Quartierskonzepte mit dem Ziel, den Energiebedarf zu senken und eine nachhaltige Energieversorgung für die Gesamtstadt sicherzustellen.
Erdwärme
Erdwärme ist ein Synonym des Begriffs "Geothermie" (zur Definition siehe "Geothermie").
Erneuerbare Energie / Nachhaltige Energieversorgung
Im Gegensatz zu den fossilen Energieträgern, können sich erneuerbare Energien innerhalb menschlicher Zeitdimensionen regenerieren und stehen somit theoretisch unerschöpflich zur Verfügung. Zu den erneuerbaren Energien zählen Sonnenenergie, Windenergie, Erdwärme, Bioenergie, Wasserkraft und Meeresenergie.
Fernwärme
Fernwärme ist zentral erzeugte Wärme, die zur Versorgung ganzer Stadtteile oder Städte eingesetzt wird. Der Übergang zum Begriff der Nahwärme ist fließend und nicht eindeutig abgegrenzt.
Fossile Energieträger
Energieträger, die aus Abbauprodukten von totem organischem Material (z.B. von Tieren oder Pflanzen) über viele Millionen Jahre entstanden sind und sich somit nicht innerhalb menschlicher Zeitdimensionen regenerieren können. Dazu gehören Braunkohle, Steinkohle, Torf, Erdgas und Erdöl.
Geothermie (Erdwärme)
Geothermie ist die gespeicherte Wärme im zugänglichen Teil der Erdkruste und zählt zu den erneuerbaren Energien.
Heizungsumwälzpumpen
Eine Heizungsumwälzpumpe sorgt in einem Zentralheizungssystem dafür, dass Heizwasser im Rohrleitungssystem zirkuliert. Neue Pumpen sind wesentlich energiesparender als alte Pumpen, die wahre Stromfresser sein können.
Holzhackschnitzelanlagen
In einer Hackschnitzelanlage werden Holzhackschnitzel verfeuert. Im Vergleich zu Pellets sind der Aufwand für die Aufbereitung und somit die Herstellungskosten geringer. Der Energiegehalt ist jedoch niedriger als der von Pellets. Durch die Bindung von CO2 beim Holzwachstum gilt die Energieerzeugung aus holzartigen Brennstoffen als CO2 neutral.
Klärschlammverbrennung
Der im Klärwerk anfallende Klärschlamm wird verbrannt und somit zur Energiegewinnung genutzt.
Kraft-Wärme-Kopplung
Gleichzeitige Strom- und Wärmeerzeugung in einer technischen Anlage, wie zum Beispiel einem Blockheizkraftwerk (BHKW).
(kW)
Abkürzung für Kilowatt. 1 Kilowatt entspricht 1.000 Watt. Watt ist die physikalische Einheit der Leistung.
Mikro-Blockheizkraftwerk
Ein Mikro-Blockheizkraftwerk ist ein Blockheizkraftwerk mit geringerer Leistung zur Versorgung von Einfamilienhäusern.
Nahwärme
Nahwärme wird für mehrere Gebäude oder ganze Quartiere in einem zentralen Heizkessel erzeugt und mittels eines Rohrsystems übertragen. Der Übergang zum Begriff der Fernwärme ist fließend und nicht eindeutig abgegrenzt.
Pelletheizungen
In einer Pelletheizung werden sogenannte Holzpellets verfeuert. Dies sind kleine Presslinge aus Holzspänen und Sägemehl. Durch die Bindung von CO2 beim Holzwachstum gilt die Energieerzeugung aus holzartigen Brennstoffen als CO2 neutral.
Photovoltaikanlagen
Photovoltaikanlagen sind Anlagen zur Umwandlung von Sonnenenergie in elektrische Energie mittels Solarzellen.
Plug-In-Hybrid
Ein Plug-In-Hybrid ist ein Fahrzeug, das im Gegensatz zu einem Elektrofahrzeug neben dem Akkumulator auch über einen Verbrennungsmotor verfügt. Plug-In-Hybride können wie reine Elektrofahrzeuge an das externe Stromnetz angeschlossen werden, um ihre Akkus wieder aufzuladen.
Plusenergiegebäude
Ein Plusenergiegebäude erzeugt über das Jahr betrachtet mehr Energie als es verbraucht.
Plusenergiequartier
In einem Plusenergiequartier wird über das ganze Jahr mehr Energie erzeugt als verbraucht. Der Verbund verschiedener Gebäude und Nutzungen ermöglicht es, das Plusenergieziel im Quartier wirtschaftlicher zu realisieren als auf der Ebene eines einzelnen Gebäudes.
Plusenergiestandard
Städtische Neubauten sollen als Plus-Energie-Gebäude errichtet werden, also mehr Energie im Jahr erzeugen als verbrauchen.
Primärenergie
Primärenergie ist die Energiemenge, die zusätzlich zur Endenergie auch die Energiemengen einbezieht, die durch vorgelagerte Prozessketten bei der Gewinnung, Umwandlung und Verteilung der jeweils eingesetzten Brennstoffe entstehen. So verursacht der Verbrauch einer Kilowattstunde Strom im Haushalt beispielsweise die 2,4-fache Primärenergiemenge.
Regenerative Wärme
Regenerative Wärme wird auf Basis von erneuerbaren Energien bereitgestellt, beispielsweise durch Pelletheizungen oder Solarthermieanlagen.
Smart-Grids
Der englische Begriff "Smart Grid" bedeutet übersetzt "Intelligente Netze". Diese sollen in Zukunft die Steuerung dezentraler regenerativer Stromerzeuger, Speicher und Verbraucher mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnik ermöglichen.
Solaranlagen
Solaranlage ist ein Überbegriff für Photovoltaik- und Solarthermieanlagen.
Solarthermieanlagen
Solarthermieanlagen wandeln Sonnenenergie in nutzbare thermische Energie zur Warmwasserbereitung oder zur Unterstützung der Heizungsanlage um.
Stadtinternes Contracting
Mit dem stadtinternen Contracting werden stadtintern technische und bauliche Maßnahmen zur Energie- und Wassereinsparung vom Amt für Umweltschutz vorfinanziert. Die durch die Effizienzmaßnahmen eingesparten Energiekosten fließen aus dem jeweiligen Ämterbudget so lange an das Amt für Umweltschutz zurück, bis die Investition vollständig abbezahlt ist.
Straßenzugsanierung
Bei der Straßenzugsanierung werden mehrere Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft saniert. Durch die höhere Auslastung der beauftragten Firmen und den reduziertem logistischen Aufwand können Kosten eingespart werden.