Kaltental ist Teil des Stadtbezirks Stuttgart-Süd. Foto: Jadesphere
Stuttgart-Süd

Vorbereitende Untersuchungen in Kaltental

Festlegung eines Sanierungsgebiets in Kaltental

ThemaStadtentwicklung
Zeitraumfür Beteiligung: 08.12.16 bis 23.06.17
ZielgruppeEinwohnerinnen und Einwohner aus Kaltental

informelle Beteiligunginformelle Beteiligung
beendet

Aktueller Stand

Das 44 Hektar große Sanierungsgebiet ist nun offiziell festgelegt. Der Gemeinderat der Stadt Stuttgart hat am Donnerstag den 27. September 2018 die förmliche Festlegung beschlossen.
 
Die wesentlichen Sanierungsziele sind:
  • Stärkung der Identität in Stadtstruktur und Ortsbild
  • Verbesserung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum
  • Stärkung der Wohnfunktion, Schaffung von bezahlbarem Wohnraum
  • Modernisierung der privaten Gebäude unter energetischen Gesichtspunkten
  • Barrierefreiheit
  • Ertüchtigung von Straßen, Gehwegen und Überquerungsbereichen
  • Sicherung und Stärkung des ÖPNV und des Radverkehrs
  • Stärkung der Nahversorgung
  • Stärkung der kommunalen Infrastrukturen
 

Bürgerbeteiligung zu den vorbereitenden Untersuchungen

Kann Kaltental von einem Förderprogramm profitieren und aufgewertet werden? Diese Frage hat die Stadt gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern durch eine vorbereitende Untersuchung (VU) geklärt.

Der Gemeinderat hat als ersten Schritt Ende 2012 einen Beschluss über die Festsetzung neuer sogenannter Stadterneuerungsvorranggebiete (SVG) gefasst. Ein SVG ist ein Areal, in dem städtebauliche und soziale Begebenheiten nicht mehr heutigen Anforderungen entsprechen und daher in einem zweiten Schritt - der VU - vertieft geprüft werden müssen. Dabei wird auch festgestellt, ob das Gebiet anschließend als Ganzes oder nur zum Teil als Sanierungsgebiet förmlich festgelegt wird. Ziel dabei ist, vorrangig die Bereiche zu bedienen, die bislang noch wenig oder überhaupt nicht von einer Städtebauförderung profitieren konnten.

Deshalb hat der Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderats am 11. Oktober 2016 beschlossen, in Kaltental diese vorbereitenden Untersuchungen nach dem Baugesetzbuch durchzuführen.

Bürger waren gefragt

Einbringen bei dieser Bürgerbeteiligung konnten sich die Bürgerinnen und Bürger ab Donnerstag, 8. Dezember 2016. Dazu fand an diesem Tag im Gemeindesaal der evangelischen Thomaskirche Kaltental ein Informationsabend statt.

Nach der Auftaktveranstaltung ist im Januar 2017 eine Fragebogenaktion gestartet. Alle im Untersuchungsgebiet ansässigen Eigentümer, Bewohner und Gewerbetreibende haben Fragebögen erhalten, auf denen sie ihre Anregungen und Ideen zur künftigen Sanierung festhalten konnten. Dabei wurden ausschließlich für die Sanierung relevante Auskünfte erfragt. Der Schutz der persönlichen Daten war so gesichert. Repräsentative Informationen über Gebäudestruktur und Modernisierungsbedarf, den vorhandenen Energiemix sowie die Passgenauigkeit der vorhandenen Angebote waren wichtig, um fundierte Aussagen über mögliche Konzepte der Stadterneuerung erarbeiten zu können. Die Frist zur Rücksendung der Fragebögen wurde wegen zunächst geringer Rücklaufqouten einmalig bis zum 28. Februar 2017 verlängert. Bei Bedarf konnten Bürger die Fragebögen unter der folgenden E-Mail-Adresse anfordern: Poststelle.61-8@stuttgart.de.

Auch hier auf dem Beteiligungsportal gab es eine kleine Umfrage, bei der alle Einwohner aus Stuttgart-Süd vom 24. Januar bis 28. Februar 2017 abstimmen konnten.

Nach Auswertung der Fragebogen hatten die Bürger im Juni 2017 Gelegenheit, in einer offenen Veranstaltung mit den Vertretern des Amts für Stadtplanung und Stadterneuerung und des Büros "die STEG, Stadtentwicklung GmbH" die ersten Erkenntnisse zu diskutieren und weitere Anregungen einzubringen. Die von den Kaltentalern gesammelten und dem Bezirksbeirat übergebenen Ideen wurden zusätzlich zu den Erkenntnissen aus der SVG-Analyse im weiteren Verfahren berücksichtigt.

Stimme der Kinder hatte ebenfalls Gewicht

Im Rahmen der vorbereitenden Untersuchung waren am 11. April 2017 von 14 bis 17 Uhr alle Kaltentaler Kinder von 6 bis 10 Jahren eingeladen, bei einem Rundgang den Erwachsenen "ihren" Stadtteil zu erklären und Verbesserungsvorschlage zu machen. Die Anregungen und Ideen flossen in die vorbereitenden Untersuchungen mit ein. Treffpunkt war die Grundschule Kaltental. Die Ergebnisse der Rundgänge wurden am 12. Mai 2017 von 15 bis 16.30 Uhr durch das beauftragte Büro, die STEG, den Kindern vorgestellt und mit ihnen besprochen.

Die Kinderbeteiligung wurde vom Jugendamt in Kooperation mit dem Schülerhaus der Grundschule Kaltental und dem Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung im Rahmen der vorbereitenden Untersuchungen organisiert und durchgeführt.

Weitere Informationen gibt es beim Jugendamt unter Telefon 216-57716.

Schwerpunkte im Untersuchungsgebiet

Das Stadterneuerungsvorranggebiet (SVG) in Kaltental erstreckt sich im Wesentlichen als schmaler Streifen entlang der Böblinger Straße und bezieht lediglich einen kleinen Teil des alten Ortskerns mit ein. Für die vorbereitende Untersuchung wurde das Gebiet um weitere Bereiche westlich und östlich der Böblinger Straße - katholischer und evangelischer Berg - erweitert, damit ein umfassenderer Blick auf die Mängel und Bedarfe möglich ist.

Im Gebiet überwiegt die Wohnnutzung, beiderseits der Böblinger Straße findet sich eine gemischte Struktur mit Wohn- und gewerblichen Nutzungen. Im Bereich der Stadtbahnhaltestelle Kaltental gibt es einzelne Einzelhandels- und Nahversorgungsangebote.

Aus den Erkenntnissen in der SVG-Analyse lassen sich folgende Untersuchungsthemen definieren:

  • Städtebauliche Neuordnung und Aufwertung der Ortseingangsbereiche
  • Qualitative Verbesserungen entlang der Böblinger Straße, sowohl in Bezug auf die Nutzung als auch die Gestaltung der Grundstücke
  • Verbesserung der Querungsmöglichkeiten entlang der Böblinger Straße sowie verbesserte Erreichbarkeit der Wohnquartiere auf dem katholischen bzw. evangelischen Berg
  • Aufwertung und Gestaltung von öffentlichen Freiflächen und von vorhandenen kleineren Platzbereichen
  • Modernisierung der Bausubstanz und Anpassung der Wohnungsbestände an heutige Wohnbedürfnisse

Aufgaben der vorbereitenden Untersuchungen

Im gesamten Untersuchungsbereich sind aus der SVG-Analyse städtebauliche und sozioökonomische Defizite erkennbar. Es muss daher geprüft werden, welche Maßnahmen erforderlich sind, um die Qualität des Gebiets insgesamt zu verbessern. Um feststellen zu können, ob dabei Missstände und Mängel vorhanden sind, die die Durchführung eines Sanierungsverfahrens rechtfertigen, ob diese durch ein Sanierungsverfahren auch behoben werden können und welche Maßnahmen hierfür erforderlich sind, müssen nach dem Baugesetzbuch diese vorbereitenden Untersuchungen durchgeführt werden. Sie sind Voraussetzung für die Aufnahme in ein Programm der Städtebauförderung. Es ist vorgesehen, den Antrag dazu für das Programmjahr 2018 zu stellen.

Mit der Untersuchung wurde seitens des Amts für Stadtplanung und Stadterneuerung das Büro "die STEG, Stadtentwicklung GmbH" beauftragt. Die vorbereitenden Untersuchungen sollen sich auch auf mögliche nachteilige Auswirkungen erstrecken, die sich für die Sanierungsbetroffenen in ihren persönlichen Lebensumständen ergeben können.

Gebiet der vorbereitenden Untersuchung

Im Luftbild sind die Grenzen des Stadterneuerungsvorranggebiets rot und hellblau markiert. Foto: Stadt Stuttgart
Im Luftbild sind die Grenzen des Stadterneuerungsvorranggebiets rot und die Grenzen des Gebiets für die vorbereitenden Untersuchungen hellblau markiert. Foto: Stadt Stuttgart


Phase 3

Abschlussveranstaltung

22.06.2017 bis 22.06.2017

Nach Auswertung der Fragebogen und der Onlineumfrage hatten die Bürger am Donnerstag, 22. Juni 2017, ab 19 Uhr die Gelegenheit, in einer offenen Veranstaltung mit Workshopcharakter mit den Vertretern des Amts für Stadtplanung und Stadterneuerung und des Büros "die STEG, Stadtentwicklung GmbH" die ersten Erkenntnisse zu diskutieren und weitere Anregungen einzubringen.​

Phase 2

Umfrage

24.01.2017 bis 28.02.2017

In Kaltental haben die vorbereitenden Untersuchungen für ein künftiges Sanierungsgebiet begonnen. Alle Grundstückseigentümer, Haushalte und Betriebe im Untersuchungsgebiet haben Fragebögen erhalten. Ziel ist es, möglichst umfassende Informationen, Vorschläge und Wünsche zu Kaltental zu gewinnen.

An einer weiteren Umfrage zur Zukunft Kaltentals konnten hier auf dem Portal vom 24. Januar bis 28. Februar 2017 alle Bürgerinnen und Bürger aus dem Stadtbezirk Stuttgart-Süd teilnehmen, auch wenn sie nicht unmittelbar im Untersuchungsgebiet leben.

Phase 1

Auftaktveranstaltung

08.12.2016

Die Bevölkerung von Kaltental, die örtlichen Vereine und Einrichtungen, Eigentümer, Händler und Gewerbetreibende waren eingeladen, sich mit Ideen, Anregungen und Hinweisen in diesen Prozess einzubringen. Im Gemeindesaal der evangelischen Thomaskirche Stuttgart-Kaltental gab es am Donnerstag, 8. Dezember 2016, um 19:00 Uhr alle notwendigen Informationen zum weiteren Verfahren und die erste Möglichkeit für Bürgerinnen und Bürger, wichtige Themen und Handlungsbedarfe zu benennen.

Letzter Schritt auf dem Weg zum Sanierungsgebiet Kaltental

Die Frage, wie Kaltental von einem Förderprogramm profitieren und aufgewertet werden kann, hat die Stadtverwaltung in einer vorbereitenden Untersuchung gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern des Stadtteils im letzten halben Jahr diskutiert.

Nach der Auftaktveranstaltung am 8. Dezember 2016, einer schriftlichen Umfrage sowie einer Onlineumfrage hatten Interessierte und Anwohner am 22. Juni 2017 bei der Abschlussveranstaltung zur vorbereitenden Untersuchung in Kaltental noch einmal Gelegenheit, die bisher gesammelten Erkenntnisse zu diskutieren und weitere Anregungen einzubringen. Durch den Abend führten Bezirksvorsteher Raiko Grieb, Altraut Schiller als Vertreterin des Amtes für Stadtplanung und Stadterneuerung sowie Mitarbeiter des Büros „die STEG, Stadtentwicklung GmbH".

Viele Rückmeldungen und Anregungen

Zu Beginn des Workshops stand zunächst die Auswertung und Analyse der Umfrageergebnisse. Dabei hat sich gezeigt, dass rund 36 Prozent der Eigentümer im Untersuchungsgebiet an der schriftlichen Umfrage teilnahmen und 24 Prozent auch Kritik und Wünsche äußerten. Die STEG war zufrieden, da Qualität und Anzahl der Rückmeldungen im Vergleich zu ähnlichen Verfahren gut sei. Neben der schriftlichen Umfrage, der Onlineumfrage mit 93 Teilnehmern und der ersten Veranstaltung hatten auch Kinder erstmalig die Möglichkeit bei einer vorbereitenden Untersuchung, ihre Sicht der Dinge zu äußern.

Es stellte sich heraus, dass die Einwohner die Nähe Kaltentals zu Waldgebieten positiv bewerten, jedoch bei den Themen Verkehr und Lärmbelastung Nachholbedarf sehen. In punkto Qualität der Nahversorgung und vorhandener Einkaufsmöglichkeiten sind einige zufrieden, die Mehrheit befürwortet aber Verbesserungen in diesem Bereich. Als grundsätzliches Problem sehen die meisten die faktische Teilung des ohnehin schon auf zwei Hügeln gelegenen Stadtteils durch die Böblinger Straße mit der integrierten Stadtbahntrasse.

Nach der Analyse ging es in die Diskussion, mit dem Ziel bereits vorhandene Ideen zu ergänzen und Prioritäten zu setzen. Die Teilnehmer besprachen an Stellwänden und in kleinen Gruppen etwa die Idee einen möglichen Kreisverkehr am Eingang Kaltentals zu errichten oder wie das AWS-Gelände direkt an der Böblinger Straße zukünftig genutzt werden könnte. Alle Vorschläge wurden nochmals festgehalten und sollen Eingang in den Antrag für ein mögliches Sanierungsgebiet Eingang finden.

Aufnahme in ein Förderprogramm

Die Ergebnisse der gesamten Untersuchung wurden im September 2017 im Bezirksbeirat Stuttgart-Süd und im Ausschuss für Umwelt und Technik präsentiert. Derzeit wird der Antrag auf Aufnahme in ein Förderprogramm vorbereitet und soll im Oktober 2017 gestellt werden. Die Mitteilung, ob Kaltental Aufnahme in das Sanierungsprogramm findet, erwartet die Stadtverwaltung im ersten Halbjahr 2018. Danach kann das Sanierungsgebiet durch einen Gemeinderatsbeschluss förmlich festgelegt werden und die Sanierung nach und nach beginnen.
 
Weitere Informationen zur Abschlussveranstaltung und zum Antrag finden Sie hier:
 

Ihre Ansprechpartnerin zum Vorhaben

Altraut Schiller
Amt für Stadtplanung und Wohnen
Telefon:  (0711) 216-20322
Mail:      altraut.schiller@stuttgart.de

Adresse:
Landeshauptstadt Stuttgart
Amt für Stadtplanung und Wohnen
Eberhardstraße 10
70173 Stuttgart
 

Ihre Ansprechpartner für allgemeine Fragen zum Beteiligungsportal

Oliver Seibold
Abteilung Kommunikation
Telefon:    (0711) 216-91780
Mail:        stuttgart-meine-stadt@stuttgart.de
 
Simone Sommer
Abteilung Kommunikation
Telefon:    (0711) 216-91813
Mail:        stuttgart-meine-stadt@stuttgart.de

Anschrift:
Landeshauptstadt Stuttgart
Abteilung Kommunikation
Rathauspassage 2
70173 Stuttgart​