Die Allianz Deutschland AG plant, ihre beiden bisherigen Standorte in der Uhland- und in der Reinsburgstraße in der Stuttgarter Innenstadt aufzugeben. Der Konzern will aber in Stuttgart bleiben und einen neuen Standort in der Heßbrühlstraße in Vaihingen errichten. Hierfür muss ein Bebauungsplan aufgestellt und ein bestehender Flächennutzungsplan angepasst werden.

 

Auf dem Grundstück in der Heßbrühlstraße soll ein Bürogebäude mit integrierter Sporthalle entstehen. Dort sollen rund 4.500 Mitarbeiter angesiedelt werden. Ein großer Vorteil des neuen Standorts in Vaihingen ist seine günstige Lage direkt an einem Knotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs. Der Bahnhof Vaihingen bietet optimalen Anschluss und soll künftig zu einem Regionalbahnhalt ausgebaut werden. Zudem grenzt das Grundstück unmittelbar an Stuttgarts größtes Gewerbegebiet, den sogenannten SynergiePark. Auch deshalb bietet es sich für die geplante Nutzung an. Bisher wird das Grundstück als Sportfläche genutzt.

 

Nachdem bisher geltenden Planungsrecht darf dort kein Neubau errichtet werden, da das Grundstück aktuell in den Plänen eine private Grünfläche darstellt. Deshalb muss ein Bebauungsplan aufgestellt und der bestehende Flächennutzungsplan parallel dazu entsprechend geändert werden.

 

Im neuen Bebauungsplan soll das Grundstück als eine gemischte Baufläche für Verwaltung dargestellt werden. An dessen südlicher Grenze soll es als Grünfläche Landschaftspark gelten. Dadurch wird auch den klimatischen und landschaftsplanerischen Aspekten Rechnung getragen. Die bestehenden Wegebeziehungen durch das Schwarzbachtal sollen so erhalten werden. Sie verbinden die östlich und westlich von Vaihingen liegenden Freiräume miteinander. Angrenzend an das Grunstück liegt ein sogenannter Störfallbetrieb. Um der Sicherheit Rechnung zu tragen, soll entlang der Liebknechtstraße ein breiter Streifen nur eingeschränkt für weitere Nutzungen zur Verfügung.

 

Der Geltungsbereich des Bebauungsplans umfasst eine Fläche von etwa sechs sechs Hektar, der für die Flächennutzungsplan-Änderung 5,1 Hektar.

 

Zusätzlich zum Grundstück der Allianz werden teilweise Flächen westlich angrenzender Flurstücke in die Planungen miteinbezogen. Diese Gebiete sind bislang in städtischem Besitz. Dort befinden sich die heutige Betriebsstelle der AWS, die städtische Baubetriebsstelle des Tiefbauamts sowie Wohnungen der SWSG. Diese Grundstücke sollen an die Allianz Lebensversicherungs AG veräußert werden. Außerdem werden die angrenzenden als Verkehrsflächen festgesetzten städtischen Flurstücke in den Geltungsbereich mit aufgenommen.

Das Verfahren erfolgt nach den Grundsätzen des Stuttgarter Innenentwicklungsmodells (SIM). Die Allianz Versicherungs AG hat Kenntnis von dem Beschluss des Gemeinderats vom 24. März 2011 zum SIM und den damit verbundenen Konditionen genommen und diese mit der Unterzeichnung der Grundvereinbarung grundsätzlich anerkannt. Für das vorliegende Bebauungsplanverfahren in der Heßbrühlstraße wurde ein städtebaulicher Vertrag mit der Allianz Lebensversicherungs AG abgeschlossen.