Einwohnerversammlung Sillenbuch 2019
Dialog zwischen Bürgern und Stadtverwaltung
Thema | Stadtentwicklung |
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Zeitraum | für Beteiligung: 26.08.2019 bis 14.10.2019 |
Zielgruppe | Einwohnerinnen und Einwohner aus Sillenbuch |
Einwohnerversammlung in Sillenbuch
Schon im Vorfeld der Einwohnerversammlung konnten Sie sich unter dem Reiter "Teilnehmen" online einbringen. Zwischen dem 26. August und 08. September 2019 hatten Sie die Möglichkeit abzustimmen, welche Themen Sie interessieren. Vom 09. bis 30. September 2019 konnten Sie Fragen für die Einwohnerversammlung voranmelden.
Auf der Einwohnerversammlung in Sillenbuch konnten sich die Einwohner über das bisher Erreichte und neue Entwicklungen im Bezirk informieren. Am Montag, 14. Oktober 2019, um 19 Uhr wurde die Veranstaltung im Stiftstheater im Wohnstift Augustinum eröffnet. Nach der Rede von Oberbürgermeister Fritz Kuhn konnten Fragen an ihn, die Bürgermeisterin und Bürgermeister gestellt und Vorschläge gemacht werden.
Bitte beachten Sie, dass nur Einwohnerinnen und Einwohner des Stadtbezirks Sillenbuch an der Online-Befragung teilnehmen können.
Wichtige Themen sind Kinderbetreuung, Quartiersentwicklung, Verkehr sowie das Naturschutzgebiet Eichenhain
Im Stadtbezirk Sillenbuch wohnen auf einer Fläche von 745,7 Hektar 24 206 Einwohnerinnen und Einwohner. Das Durchschnittsalter liegt mit 46,1 Jahren deutlich über dem gesamtstädtischen Durchschnitt von 41,9 Jahren, die Geburtenrate mit 9,2 pro 1000 Einwohnern etwas unter dem Gesamtwert von 10,7. Die Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren ist mit 16,7 Prozent etwas höher als der städtische Wert von 15,4 Prozent. Und so liegt auch die Zahl der Haushalte mit Kindern mit 19,5 Prozent über dem Stuttgarter Gesamtniveau von 17,4 Prozent.
Bei der Betreuung im Kleinkindbereich konnten die verfügbaren Plätze seit der letzten Einwohnerversammlung 2013 um 57 Prozent von 134 auf jetzt 210 Plätze ausgebaut werden. Die Kinderzahl blieb in dieser Zeit nahezu gleich. Dennoch können mit den vorhandenen Plätzen lediglich 34 Prozent der Kleinkinder versorgt werden, der städtische Durchschnitt beträgt hier 44,9 Prozent. Nötig wäre eine Betreuungsquote von rund 51 Prozent im gesamten Bezirk, das entspricht 103 zusätzlichen Plätzen. Am größten ist die Nachfrage im Stadtteil Sillenbuch, es folgen Heumaden und Riedenberg. Für Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt wurde das Platzangebot geringfügig von 800 auf 809 Plätze erweitert. Hier hat sich die Kinderzahl ebenfalls nur geringfügig um zwei Prozent auf 711 Kinder erhöht. In diesem Bereich beträgt die Versorgungsquote derzeit 114 Prozent und liegt damit über dem städtischen Wert von 107 Prozent.
Zurzeit sind alle beschlossenen Ausbaumaßnahmen bei der Kinderbetreuung bereits umgesetzt, so beispielsweise beim Waldorfkindergarten im Himbeerweg, bei der deutsch-französischen Vorschule und bei der Tageseinrichtung in der Gorch-Fock-Straße. Für den nächsten städtischen Doppelhaushalt 2020/21 liegen Anträge der evangelischen Kirchengemeinde für die Oberwiesenstraße mit zehn Plätzen und des privat-gewerblichen Trägers „Stuggikids“ für die Nellinger Straße mit 35 Plätzen vor. Damit und zusammen mit einem Potenzial bei einer zukünftigen Hortumwandlung, etwa bei der zur Ganztagsschule übergehenden Grundschule Heumaden, könnte der Fehlbedarf auf rund 60 Plätze reduziert werden.
Die Stadtverwaltung hat in den letzten Jahren bereits zahlreiche potenzielle Standorte für neue Kindertageseinrichtungen – auch Ladeneinheiten – auf eine Eignung geprüft und tut dies auch weiterhin. Da ein Neubau in der Bernsteinstraße von Bezirksbeirat und Ausschuss für Umwelt und Technik abgelehnt wurde, wird aktuell von Seiten der Stadtverwaltung auch über die Möglichkeit einer Kindertagesbetreuung im Rahmen des städtebaulichen Entwicklungskonzepts im Bereich Schwellenäcker nachgedacht.
Bei der Betreuung im Schulbereich bietet die Grundschule Heumaden mit 213 Schülerinnen und Schülern ab dem Schuljahr 2019/20 die Ganztagsschule in Wahlform an vier Tagen bis 16 Uhr an. Begonnen wird mit den Klassenstufen 1 und 2. Die Planungen für diese Umstrukturierung haben im Sommer bereits begonnen. Die Grundschule Riedenberg mit 301 Schülern verfügt über ein Schülerhaus, das nachmittags insgesamt elf Kindergruppen betreut. Die Deutsch-Französische Grundschule Stuttgart-Sillenbuch mit 463 Schülern ist bereits in den Ganztagsbetrieb in Wahlform an vier Tagen bis 15 Uhr gestartet. Für den zusätzlichen Platzbedarf ist ein Schulerweiterungsbau vorgesehen. Das Geschwister-Scholl-Gymnasium schließlich bietet seinen 951 Schülern an drei Tagen in der Woche ein Mittagessen an.
Der Eichenhain wird strenger geschützt
Das Waldheim mit seinen bis zu 190 Kindern freut sich über die direkte Nachbarschaft zu den Naturflächen und möchte diese auch für seine Schützlinge nutzen und sie an die Natur heranführen. Mit der jetzt gefundenen Zwischenlösung können befristet rund 1100 Quadratmeter des Eichenhains von den Kindern eingeschränkt genutzt werden. Dafür wurden extra 60 Waldheimbetreuer durch das städtische Amt für Umweltschutz geschult. Eine dauerhafte Nutzung wird vom Regierungspräsidium jedoch abgelehnt.
Mehr Wohnungen schaffen
Das Wohnquartier im Gebiet Theodor-Schöpfer-Weg und Bockelstraße stammt aus den 1960er-Jahren und ist größtenteils im Besitz von Genossenschaften. Es soll baulich ergänzt und um eine Tiefgarage erweitert werden. Dabei werden 24 Bestandswohnungen durch 56 neue ersetzt sowie 66 unterirdische Stellplätze geschaffen. Der entsprechende Bebauungsplan befindet sich derzeit in der Aufstellung und soll im nächsten Jahr den Gremien vorgelegt werden.
In der Paprikastraße 10 ist geplant, den bestehenden Lebensmittelmarkt durch einen größeren zu ersetzen und zusätzliche zwölf Wohnungen, eine Tiefgarage sowie oberirdische Kundenparkplätze zu erstellen. Das Gebäude erhält auch eine Dach- und Fassadenbegrünung. Es ist vorgesehen, den Auslegungsbeschluss für das Jahr 2020 vorzubereiten.
Für den Bereich Schwellenäcker ist ein ganzheitliches Entwicklungskonzept geplant, das mittels eines extern moderierten Beteiligungskonzepts Öffentlichkeit, Behörden und Politik mit einbeziehen soll. Wenn die finanziellen Mittel im kommenden Haushalt bewilligt werden, kann bereits 2020 mit der Erarbeitung der Rahmenbedingungen begonnen werden.
Für den Sport wurde bereits die Zweifeld-Sporthalle Riedenberg für 8,6 Millionen Euro gebaut und im September 2018 eröffnet. Davon profitieren drei Schulen und fünf Vereine. Eine neue Turn- und Versammlungshalle mit Lehrschwimmbecken ist am Standort der Grundschule Heumaden geplant. Die Mittelbewilligung im übernächsten Haushalt 2022/23 vorausgesetzt, könnte der Neubau ab Sommer 2023 für rund elf Millionen Euro erstellt werden.
Stadt prüft Radschnellverbindung im Bezirk
Das 2018 stadtweit eingeführte Fahrradverleihsystem Regiorad Stuttgart wird weiter ausgebaut. Davon profitiert auch der Bezirk. Ab dem Herbst stehen drei Stationen für die Nutzer zur Verfügung: die ursprüngliche Station in der Schemppstraße sowie die zusätzlichen Standorte U-Bahnhof Sillenbuch und Bildäckerstraße in Heumaden. Bei den Radwegen im Bezirk wurde die Führung der Hauptradroute 10 im Bereich der Kirchheimer Straße mit Radfurten und einer Vollsignalisierung an den Verkehrsknotenpunkten verbessert. In diesem Bereich soll mittelfristig auch an der Konfliktproblematik zwischen Rad- und Fußverkehr gearbeitet werden. Für die Hauptradroute 43 an der Bockelstraße ist noch in diesem Jahr ein Radschutzstreifen sowie ein Radfahrstreifen anstelle der dort nicht mehr benötigten Busspur geplant. Weiter hat die Stadtverwaltung eine Machbarkeitsstudie „Radschnellverbindungen“ mit insgesamt 13 Korridoren durch Stuttgart in Auftrag gegeben. Einer dieser Korridore liegt im Bereich der Kirchheimer Straße.
Auch in Sillenbuch kann das verbotswidrige Parken auf Gehwegen, vor allem im Bereich der Maden- und Tuttlinger Straße vermehrt beobachtet werden. Das in der Schemppstraße geltende Halteverbot wird insbesondere beim Wochenmarkt missachtet. Die Verkehrsüberwachung kontrolliert täglich – außer sonntags – bis 21.30 Uhr vorrangig den ruhenden Verkehr. Dabei wurden 2018 in den Hauptdurchgangsstraßen insgesamt mehr als 4500 allgemeine Parkverstöße beanstandet.
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Ich würde es auch sehr begrüßen,
wenn die U15 wieder länger bis nach Heumaden fährt.
Die Buslinie 65 hat einen Takt , der nicht mit den Abfahrtszeiten der U7 harmoniert. Alle Fahrgäste, die aus Riedenberg in die Stadt wollen haben ca 8 Minuten Wartezeit an der Schemppstr.
Wurden bei der Fahrplangestaltung diese Aspekte ...
Die Eichenparkstrasse ist durch die französische Schule eine stark frequentierte Strasse zu Schulbeginn und Schulende und auch in den anderen Zeiten fahren Autos.
Da gibt es das Problem, dass Schuleltern nicht in der Lage sind einige Meter zu ...
Im Stadtteil gibt es viele Hausbesitzer, die ihre Begrünung des Gartens recht größzügig auf den Gehweg, der ja für alle BürgerInnen zur Verfügung stehen sollte wachsen lassen und auch alle Gartenabfälle dort einfach liegen lassen. So sind ...
WeiterDie Schemppstr. ist im alten Ortskern Riedenbergs eine Tempo-30-Zone sowie eine Strasse, die nicht von Lastwagen befahren werden darf. Die Durchfahrt von grossen Lastwagen auch mit intenationelem Kennzeichen, von Reisebussen, Müllverwerter, die ins ...
WeiterIst es möglich Heumaden mit einer (kleinen) RegioRadStuttgart Station auszustatten?
WeiterBei Markt in Heumaden (Bildäckerstr. Nähe Bockelstr.) gibt es 2 leere Geschäfte. Gibt es Möglichkeiten einen Anreiz zu geben dort was aufzumachen? Gibt es Raumbedarf für ein städtisches Büro, das durch eines dieser Geschäftsflächen ...
WeiterIst es möglich die Geschwindigkeitsbegrenzung bei Hedelfinger Filderauffahrt zwischen Sillenbucher Friedhof und Lederberg von 80 auf 60 zu reduzieren?
Die Lautstärke dieser Straße ist so hoch, dass sie in Heumaden zu hören ist.
Zur Linie 65:
1) Ist es möglich alle Busse die komplette Strecke fahren zu lassen und nicht jeden 2. an Bockelstraße umkehren zu lassen?
Die Strecke Heumaden nach Sillenbuch und umgekehrt bzw. weiter wird auch im Berufsverkehr im 20 Min Takt ...
Sehr geehrte Damen und Herren, durch die veränderte und erweiterte Parkzone auf der Schemppstrasse (Seite zum Augustinum hin) ist die Lärmbelästigung der AnwohnerInnen (konkret Fred-Uhlman-Str. 1 und 3) immens gestiegen. Es ist bitte zu prüfen, ...
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"Ein ganz wunderbarer Stadtbezirk"
Es gab mehrere Schwerpunktthemen, die bei der Einwohnerversammlung am 14. Oktober im Stadtbezirk Sillenbuch zur Sprache gekommen sind. So wurden die Themen Naturschutz und Verkehr leidenschaftlich diskutiert, aber auch der Wunsch nach einem neuen Bürgerhaus deutlich gemacht. Auch ein Ausbau der Radinfrastruktur fand engagierte Befürworter.
In der Eingangsrede von Oberbürgermeister Fritz Kuhn gab es viel Lob für den Stadtbezirk. Natur und klare Luft, eine gute Nahversorgung und Anbindung im öffentlichen Nahverkehr, eine vorbildliche Bildungslandschaft und schließlich Zusammenhalt und viel Engagement der Einwohner, so charakterisierte Kuhn den Bezirk, ohne freilich die Probleme, etwa beim Nutzungskonflikt mit dem Naturschutz oder beim Verkehr, zu verkennen.
Gleich zu Anfang der anschließenden Aussprache setzten sich dann auch junge Betreuer des Waldheims Sillenbuch vehement für eine weitere Nutzung des Naturschutzgebiets Eichenhain ein und wurden mit viel Beifall belohnt. Schließlich, so auch weitere Einwohner, habe man das Gebiet seit vielen Jahrzehnten genutzt und wolle die Waldheimkinder dort auch weiterhin an die Natur heranführen. Andere Ersatzgebiete seien zu weit entfernt, die Aufsicht dadurch zu schwierig.
OB Kuhn zeigte Verständnis für diese Wünsche, wies aber auch darauf hin, dass die weitflächigen Magerwiesen der Heidelandschaft einmalig in Stuttgart seien. Nicht umsonst stünde das Gebiet unter Naturschutz und biete Lebensraum für zahlreiche bedrohte Tier und Pflanzenarten. Kuhn warb dafür, die vom Regierungspräsidium Stuttgart angeordnete dreijährige Ausnahmegenehmigung zu nutzen, um in dieser Zeit die verschiedenen Interessenslagen zusammenzuführen und gemeinsam Kompromisse zu erarbeiten. Umweltbürgermeister Peter Pätzold wies ergänzend darauf hin, dass auch bereits die jetzige Zwischenlösung ein kleiner Erfolg sei. Die Stadt erkenne die Leistungen des Waldheims an und wolle diese auch weiter ermöglichen.
Beim Dauerthema aller Stadtbezirke – dem Verkehr – wurde in Sillenbuch vor allem über rücksichtslose Falschparker, Fremdparker, große Lkw in der Birkacher- und der Schemppstraße und eine fehlende Schranke in der Tuttlinger Straße geklagt. Ordnungsbürgermeister Martin Schairer konnte hier zahlreiche Anregungen mitnehmen und sagte Prüfungen zu. Dabei rief der OB alle Verkehrsteilnehmer – Auto-, Radfahrer und Fußgänger – zu größerer Rücksichtnahme auf. Großes Interesse wurde am Ausbau der Radinfrastruktur bekundet. Kuhn wies hier auf das klare Bekenntnis des Gemeinderats zur „Fahrradstadt“ hin. Dafür seien im Haushaltsentwurf Mittel vorgesehen. Er betonte aber auch den Konflikt zwischen neuen Radspuren auf der einen und wegfallenden Autospuren oder Parkplätzen auf der anderen Seite. Bürgermeister Peter Pätzold konnte neue Projekte ankündigen, wie die Erweiterung der Standorte für den Radverleih Regiorad Stuttgart.
Auch der Wunsch nach einem neuen Bürgerhaus wurde mehrfach geäußert. Daran haben nicht nur Vereine und Feuerwehr ein großes Interesse. Planungsmittel dafür könnten in den kommenden Doppelhaushalt eingestellt werden, sagte der OB. Einen baldigen Grundsatzbeschluss zum Geschwister-Scholl-Gymnasium kündigte Technikbürgermeister Dirk Thürnau auf eine entsprechende Frage abschließend an.
Weitere Informationen zum Vorhaben
- Einladung - Einwohnerversammlung Sillenbuch 2019 (PDF)
- Protokoll - Einwohnerversammlung Sillenbuch 2019 (PDF)
Ihre Ansprechpartnerin zum Vorhaben
Abteilung Gemeinderat und Stadtbezirke
Telefon: (0711) 216-60381
E-Mail: nina.dreher@stuttgart.de
Anschrift:
Landeshauptstadt Stuttgart
Abteilung Gemeinderat und Stadtbezirke
Rathaus
Marktplatz 1
70173 Stuttgart
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