Unter dem Motto "urban, lebenswert und nachhaltig" entsteht in Bad Cannstatt ein vielfältiges Stadtquartier für rund 2.000 Menschen: Der NeckarPark. Ein besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung des Zollamt‐Areals. Innerhalb des Neckarparks gelegen, ist es ein wichtiger Identitätsfaktor für das künftige Wohngebiet. Seit 2012 gibt es hier, betrieben von der Kulturinsel Stuttgart, einen Ort für Kunst, Kultur und Soziales. Er soll als identitätsprägendes Ensemble erhalten werden und einen Mehrwert für die Ortsansässigen des NeckarParks und Veielbrunnens bieten.

 

Verfolgt wird ein innovatives Miteinander im Quartier durch die Verzahnung von Kultur, sozialen Angeboten und bezahlbarem Wohnraum. Daraus gedeihen produktive Nachbarschaften, zum Beispiel durch experimentelles Bauen aus recyceltem Material und Urban Gardening. Es soll eine gemeinschaftliche Konzeption von Freiräumen und Raumangeboten entwickelt werden.

 

Neben der gemeinnützigen Kulturinsel ist auch die Gemeinwesenarbeit des Jugendamts zu einem wichtigen Faktor für den Zusammenhalt im Gebiet und bei der Entwicklung des Quartiers geworden. Deshalb sollen beide Angebote künftig auf dem Zollamt-Areal Platz erhalten: die gemeinnützige Kulturinsel sowie ein Stadtteil- und Familienzentrum. Die Trägerschaft für das im Südbau des Alten Zollamts angesiedelte Stadtteilhaus wurde an das Haus der Familie vergeben. Der besondere Charakter des Ortes soll weitestmöglich erhalten bleiben und unterstützt werden.

 

Ein städtebauliches Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA'27)

Die Kulturinsel gehört zum Projekt "NeckarPark, Q11 und Q11.1" und ist Teil der Internationalen Bauausstellung StadtRegion Stuttgart 2027 (IBA′27): Die Aufnahme des Projekts in das IBA'27‐Netz wurde am 8. Februar 2022 vom Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik beschlossen und die zugehörige Netzvereinbarung am 27. Juli 2023 unterzeichnet. Im Zentrum steht die Frage: Wie leben, wohnen, arbeiten wir im digitalen und globalen Zeitalter?

Veränderte Rahmenbedingungen

Mit der geplanten Wohnbebauung und den damit verbundenen Anforderungen an den Lärmschutz ändern sich die Rahmenbedingungen für das Zollamt-Areal. Angestrebt wird ein zukunftsfähiger Umgang mit dem Thema Lärm unter Berücksichtigung von Mehrfachnutzungen. Deshalb wird ein Betriebskonzept für das Areal entwickelt, das diese Entwicklung berücksichtigt und den besonderen Charakter dieses soziokulturellen Angebots bestmöglich unterstützen soll. Im Rahmen des Sanierungsgebiets Bad Cannstatt 16 -Veielbrunnen- können die dafür notwendigen baulichen Maßnahmen gefördert werden. Eine Machbarkeitsstudie hat bereits mehrere Kombinationen zwischen Bestand und Neubauanteilen aufgezeigt. Diese sollen funktional miteinander verbunden und Synergien zwischen ihnen geschaffen werden.

 

Auf Grundlage des Bebauungsplans Ca 283/5 "Neckarpark" wird aktuell die Entwurfsplanung vorangetrieben und der Bauantrag für die Modernisierung und den Umbau des Alten Zollamts vorbereitet.

Wünsche und Ideen der Bürgerinnen und Bürger fließen ein

Im Rahmen der Bürgerbeteiligung hat die Stadt interessierte Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Vorhabenplanung einbezogen. Am 7. Dezember 2018 hat das Amt für Stadtplanung und Wohnen in einem Workshop im Zollamt-Areal zunächst über den aktuellen Planungsstand informiert, anschließend hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, ihre Anregungen, Bedenken und Fragen zum Vorhaben einzubringen. Das Ergebnis des Workshops wurde in die Fortschreibung der Machbarkeitsstudie und die aktuelle Planung einbezogen. Der Bauantrag soll im Herbst 2025 gestellt werden. Der Baubeginn ist für Mitte 2026 geplant.