Ein Fahrradfahrer fährt durch eine Stadt. Rechts sind Häsuer zu erkennen. Der Radfahrer ist von hinten zu sehen. Foto: Leif Piechowski/Stadt Stuttgart
Stadtweit

Fortschreibung des Stuttgarter Radverkehrskonzepts

Fahrradverkehr in Stuttgart weiter fördern

ThemaStadtentwicklung,Verkehr/Mobilität
Zeitraumfür Beteiligung: 14.03.2022 bis 04.04.2022
vsl. Umsetzung: noch offen
ZielgruppeAlle Einwohnerinnen und Einwohner

informelle Beteiligunginformelle Beteiligung
beendet

Stuttgart zu einer fahrradfreundlichen Stadt machen

Der Stuttgarter Gemeinderat hat im Februar 2019 beschlossen, die Landeshauptstadt fahrradfreundlicher zu machen. Der Fahrradförderung wurde ein hoher Stellenwert zugewiesen, um das Ziel einer nachhaltigen Mobilität zu unterstützen. Die bisherige Grundlage für eine solche Förderung war das Radverkehrskonzept von 2009. Doch haben sich in den letzten Jahren Regelwerke, Anforderungen an die Infrastruktur und die Inhalte von Radförderprogrammen erheblich verändert. Deshalb soll das Radverkehrskonzept fortgeschrieben - also ergänzt und aktualisiert - werden.
 

Wie läuft die Fortschreibung des Radverkehrskonzepts?

Um zu ermitteln, wie die Radverkehrsförderung der Stadt Stuttgart aktuell bewertet wird und wo Verbesserungen wünschenswert sind, wurde ein zweigleisiger Prozess gewählt. Ziel ist es, die Meinungen der Einwohnerinnen und Einwohner zu erfahren und verschiedene Akteure der Radverkehrspolitik einzubinden. Beide Gruppen - interessierte Bürgerinnen und Bürger und die Akteure - haben die Möglichkeit, zeitgleich ihre Ansichten zu äußern. Anschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst und fließen in die Fortschreibung mit ein.
 

Wie können Stuttgarterinnen und Stuttgarter mitmachen?

Von Ihnen, den Einwohnerinnen und Einwohnern, möchten wir erfahren, wie Sie über das Thema Fuß- und Radverkehr in Stuttgart denken. Dazu haben wir unter dem Reiter "Teilnehmen" eine Umfrage eingestellt, an der Sie vom 14. März bis 4. April 2022 mitmachen können. Die Fragen zum Fußverkehr sind deshalb von Bedeutung, da sich Rad- und Fußverkehr bisher oft die gleichen Flächen teilen, doch sollen sie nicht miteinander konkurrieren, sondern durch richtige Planung und Ausbau künftig ergänzen. Es ist also sinnvoll beide zusammen zu bertrachten.
 

Wie beteiligen sich die verschiedenen Akteure?

Anders als die Bürgerinnen und Bürger beteiligen sich die verschiedenen Akteure in einer Evaluationsgruppe im Rahmen eines sogenannten Bicycle Policy Audit-Verfahrens (BYPAD).
 
Die BYPAD-Gruppe oder Evaluationsgruppe besteht aus beteiligten Akteuren der Radverkehrspolitik, die in verschiedenen Rollen Einfluss auf die Radverkehrsförderung der Landeshauptstadt haben. Neben Vertreter*innen aller Fraktionen, Nutzerverbänden und Interessensgruppierungen wie z.B. ADFC, ADAC, VCD oder Stadtseniorenrat senden auch die beteiligten Fachämter jeweils eine(n) Vertreter*in in die Evaluationsgruppe. Die Stadtverwaltung der Landeshauptstadt ist damit Teil des BYPAD-Verfahrens.

Grafik: Stadt Stuttgart
Grafik: Stadt Stuttgart

Was ist BYPAD?

BYPAD - Bicycle Policy Audit - eignet sich gut, um Qualitätsverbesserungen bei der kommunalen Radverkehrsförderung zu begutachten. Es basiert auf internationaler Best Practice und gibt einen Überblick über die angewandten Maßnahmen und Strukturen in der lokalen Radverkehrsförderung. Fast 200 Städte aus 24 Ländern haben an diesem Verfahren bereits teilgenommen.
 

Warum ein solches Verfahren?

Anhand von BYPAD können sehr gut systematisch der aktuelle Ist-Zustand festgestellt und Schwerpunkte für die weitere Rad- und Fußverkehrsförderung gemeinsam festgelegt werden. Beides wird als Grundlage für Aktualisierung des Radverkehrskonzeptes genutzt. Ziel ist es, am Ende eine neue Leitlinie mit einem entsprechenden Handlungsprogramm zu erstellen.
 
Die Ergebnisse daraus dienen anschließend als Grundlage für die Fortschreibung des Radverkehrskonzepts. Im Anschluss daran werden Maßnahmenpakete erarbeitet und die einzelnen Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs priorisiert und wichtigen Teilbereichen zugeordnet.
 

Wie läuft BYPAD ab?

BYPAD besteht aus mehreren Schritten. Zeitgleich zur startenden Umfrage für die Einwohnerinnen und Einwohner beginnt mit BYPAD in einem ersten Schritt eine Analyse der bestehenden Verkehrssituation für den Fuß- und Radverkehr. Es wird eine Stärken- und Schwächenanalyse der bisherigen Radverkehrsaktivitäten durchgeführt. Dazu haben die beteiligten Akteure einen europaweit zertifizierten Fragebogen mit insgesamt 30 Fragen zum Radverkehr erhalten. Zusätzlich wird auch von der Akteursgruppe die Fußverkehrsförderung betrachtet. Dafür wurde ein Fragebogen eigens für die Landeshauptstadt neu erstellt, den die Akteure ebenfalls beantworten.
 
Die Ergebnisse aus der Umfrage in der Akteursgruppe werden bei einem ersten Treffen vom Auditor Mitte März 2022 vorgestellt und in der BYPAD-Gruppe diskutiert. Bei zwei weiteren Treffen im April 2022 sollen diese Ergebnisse dann in Schwerpunkte und einen Handlungsleitfaden münden, die als Grundlage für das neue Radverkehrskonzept dienen. Hier werden auch die Ergebnisse aus der Umfrage an die Einwohnerinnen und Einwohner einfließen.
 
Im Frühsommer 2022 sollen die Ergebnisse der Gespräche und die gemeinsamen Leitlinien der zukünftigen Rad- und Fußverkehrsförderung vorliegen und vorgestellt werden. Am Schluss erhält die Stadt das BYPAD-Zertifikat, welches das aktive Bestreben der Stadt bestätigt, die Qualität ihrer Radverkehrspolitik zu verbessern.
 
Die Moderation und Dokumentation des Verfahrens erfolgt durch das Planungsbüro team red, das über einen zertifizierten Auditor verfügt und mit der Durchführung des Verfahrens beauftragt wurde.
 
 
Grafik: Stadt Stuttgart
Grafik: Stadt Stuttgart

Online-Umfrage

14.03.2022 bis 04.04.2022

Ob mit Bus, Bahn, Auto, Fahrrad oder zu Fuß – die Stadt Stuttgart bewältigt jeden Tag ein enormes Verkehrsaufkommen. Um die Lebensqualität im Talkessel trotzdem hoch zu halten, setzt die Landeshauptstadt auf die Förderung nachhaltiger Mobilität wie Fahrradfahren oder zu Fuß gehen. Wir möchten Ihre Meinung zu den Aktivitäten der Landeshauptstadt rund um das Thema Fuß- und Radverkehr erfahren. Machen Sie vom 14. März bis 4. April 2022 bei unserer Online-Umfrage mit. Klicken Sie einfach rechts auf die Schaltfläche "Jetzt teilnehmen".

beendet

Worum es bei der Umfrage geht

Neben dem Bicycle Policy Audit-Verfahren (BYPAD), bei dem eine Gruppe aus verschiedenen Akteuren eine Analyse der bestehenden Verkehrssituation in Stuttgart vornimmt, wollen wir von Ihnen erfahren, wie Sie über die aktuelle Verkehrssituation denken.
 
Deshalb stellen wir nicht nur Fragen zum Radverkehr, sondern auch zum Fußverkehr. Die Fragen sind wie folgt thematisch unterteilt:
 
  • Die Fragen 1 - 3 sind allgemeine Fragen. Hier wollen wir wissen, wie Sie sich zu welchem Zweck durch die Stadt bewegen.
  • Die Fragen 4 - 12 sind Fragen zum Radverkehr. In den Fragen geht es zum Beispiel um die Radverkehrsförderung und die Politik sowie um die Fahrradinfrastruktur in Stuttgart.
  • Die Fragen 13 - 16 beschäftigen sich mit dem Thema Fußverkehr. Schließlich teilen sich Rad- und Fußverkehr oft die gleichen Flächen und sollen bei der Planung und dem Ausbau nicht miteinander konkurrieren, sondern sich ergänzen. Daher wollen wir auch mehr zum Fußverkehr von Ihnen erfahren.
 
Die Ergebnisse aus dieser Umfrage und aus der Analyse der Akteursgruppe werden genutzt, um neue Schwerpunkte und einen Handlungsleitfaden zu erarbeiten, der schließlich als Grundlage für das neue Radverkehrskonzept dient.

Machen Sie mit!

Bisheriges Umfrageergebnis

1. Welches Verkehrsmittel nutzen Sie im Alltag am häufigsten (fast täglich)? (Mehrfachantworten möglich)

Zu Fuß 71 %
Fahrrad 52 %
E-Bike/Pedelec/Lastenrad 29 %
ÖPNV 42 %
Auto/Motorrad 19 %
Eine Kombination aus mehreren 11 %

2. Für welche Aktivitäten nutzen Sie am häufigsten das Fahrrad oder gehen zu Fuß? (Mehrfachantworten möglich)

Freizeit / Sport 81 %
Einkaufen - täglicher Bedarf 78 %
Arbeit 62 %
Schule / Kita 14 %
Freunde treffen 54 %
Sonstige 3 %

3. Wo fühlen Sie sich heute am besten über die Maßnahmen oder Angebote zur Fuß- und Fahrradförderung informiert? (Mehrfachantworten möglich)

Zeitung/Berichte aus dem Lokalteil 36 %
Infos über Bürgerbüros/ Initiativen in den Bezirken/Bezirksbeirat 6 %
Vereine oder Initiativen (bspw. ADFC oder Lebenswert Plieningen) 29 %
Homepage der Stadt 11 %
Social Media Kanäle der Stadt 37 %
Freunde und Bekannte 41 %

4. Wie kommunizieren Sie mit der Stadtverwaltung, wenn Sie ein Anliegen haben oder Fragen zum Thema Fuß- und Radverkehr?

  • 27 % Ich schreibe immer eine Gelbe-Karte – das ist unkompliziert
  • 28 % Ich suche nach dem richtigen Ansprechpartner/der richtigen Stelle im Internet
  • 3 % Ich telefoniere lieber und lasse mich zum/zur richtige Ansprechpartner*in durchstellen
  • 42 % Mal so mal so, je nachdem

5. Wie gut finden Sie die oben im Text erwähnten Möglichkeiten sich als Bürgerin oder Bürger zum Thema Fahrrad einzubringen?

  • 6 % Ja, reicht völlig
  • 29 % Schon ganz gut
  • 60 % Ich wusste nicht, dass es diese Möglichkeiten gibt
  • 5 % Das interessiert mich alles nicht

7. Wie beurteilen Sie die Haltung der Politik (Bezirksbeiräte und Gemeinderat) zu Radprojekten?

  • 77 % Die Stadtpolitik unterstützt Radverkehrsmaßnahmen nur, solange keine anderen Interessen berührt werden (z.B. werden Fahrradabstellplätze nur geschaffen, solange keine PKW-Parkplätze weichen müssen).
  • 13 % Bei vielen Projekten werden Kompromisslösungen gesucht, um Radverkehr bestmöglich zu fördern.
  • 3 % Wenn es um Mobilität geht, werden die Belange des Radverkehrs immer berücksichtigt.
  • 7 % Radverkehrsmaßnahmen werden als wichtiges Element der Mobilität gesehen und haben bei allen (Mobilitäts-)Projekten Vorrang.

8. Wie beurteilen Sie das bestehende Radverkehrsnetz bzw. die Radwegeführungen in Stuttgart?

  • 2 % Mir sind keine Radwege/Routen in Stuttgart bekannt.
  • 73 % Die Radwege/Routen sind lückenhaft und enden plötzlich.
  • 16 % Die bestehenden Routen reichen nicht aus.
  • 4 % Es sind schon viele Radwegeführungen gut erkennbar und ausgeschildert.
  • 5 % Ich finde immer eine gute Verkehrsführung für Radelnde.

9. Wie beurteilen der Kreuzungsbereiche und Ampelschaltungen für Radfahrende auf den Hauptradrouten?

  • 13 % Kreuzungen und Ampeln sind für mich beim Radfahren kein Problem.
  • 11 % Geht so, Rotphasen dauern manchmal zu lange.
  • 47 % Eher schlecht, lange Wartezeiten an Ampeln und viele Hüpfinseln.
  • 28 % Schlecht, ich vermeide Kreuzungen, wenn möglich.

10. Wie beurteilen Sie die Instandhaltung der Radverkehrsinfrastruktur auf den Hauptradrouten (Winterdienst, Scherben, Grünschnitt, Straßenbelag)?

  • 15 % Die Radwege sind gut befahrbar und werden regelmäßig instandgehalten und gereinigt.
  • 47 % Es werden nicht alle Routen gepflegt, aber die wichtigsten.
  • 35 % Es wird kaum etwas getan, um die Routen befahrbar zu halten.
  • 3 % Auf den Hauptradrouten wird überhaupt nichts gemacht.

11. Wie sicher fühlen Sie sich mit dem Fahrrad in Stuttgart?

  • 8 % Ich fahre gar nicht in Stuttgart mit dem Fahrrad, weil mir das zu stressig ist.
  • 19 % Ich fahre nur abseits der Straßen auf dem Geh-/Radweg oder im Grünen, dort fühle ich mich tagsüber sicher.
  • 59 % Ich meide Hauptverkehrsstraßen mit viel Autoverkehr (Tempo 50 km/h) unabhängig ob es einen markierten Radweg (Schutzstreifen, Radfahrstreifen) gibt.
  • 15 % Ich bin mit dem Fahrrad in Stuttgart gut unterwegs.

12. Was könnte Sie zu mehr Radfahren bewegen? (Mehrfachantworten möglich)

Ausbau von Radwegen (z.B. durch Wegfall von Parkplätzen) 81 %
Mehr Sicherheit auf Radwegen 76 %
Verbesserung in der Kombination mit dem ÖPNV (besserer Takt, günstigere Preise, Ausbau der Linien, Fahrradmitnahme) 45 %
Unterstützung durch den Arbeitgeber (z.B. Leasingangebote und Umkleidemöglichkeiten) 18 %
Mehr und bessere Abstellmöglichkeiten 49 %
Ausbau von Leihrad Angeboten (z.B. Lastenräder) 13 %
Kampagnen und Aktionen für verschiedene Zielgruppen (z.B. Kinder, Pendler) die zum Radfahren aufrufen. 12 %
Sonstige 21 %

13. Was bedeutet Zufußgehen für Sie? (Mehrfachantworten möglich)

Es ist langweilig und langsam. 10 %
Ich fühle mich unsicher, vor allem alleine oder nachts. 10 %
Es ist stressig, weil man ständig auf Autos oder Radfahrende achten muss. 18 %
Es ist unangenehm bei Regen oder Schnee zu laufen. 12 %
Es ist praktisch, ich kann einfach losgehen. 69 %
Ich finde Zufußgehen entspannend und erholsam. 63 %
Ich gehe zu Fuß, um die Umwelt zu schonen. 46 %
Es ist gut für die Gesundheit. 71 %
Wenn ich zu Fuß unterwegs bin, komme ich öfter mit Anderen ins Gespräch. 15 %
Wenn ich zu Fuß unterwegs bin, nehme ich meine Umgebung besser wahr und entdecke Vieles. 63 %

14. Welche Wege legen Sie im Alltag zu Fuß zurück (z.B. zum Einkaufen, zur Haltestelle, öffentliche Einrichtungen)?

  • 26 % Ich gehe weniger als 10 Minuten pro Strecke.
  • 45 % Ich gehe mehr als 10 Minuten pro Strecke.
  • 21 % Ich gehe mehr als 20 Minuten pro Strecke.
  • 9 % Ich gehe alle bzw. fast alle Wege zu Fuß.

15. Was ist Ihnen besonders wichtig, wenn Sie zu Fuß unterwegs sind? (Mehrfachantworten möglich)

Breite Gehwege 54 %
Gute Beleuchtung 47 %
Sauberkeit, kein Müll 55 %
Sichere Umgebung (z.B. keine Unterführungen, abgelegene Wege) 43 %
Sichere Querungen über Straßen und Kreuzungen 74 %
Barrierefreie Zugänge (Aufzüge, Rampen, niedrige Bordsteinkanten, keine Abschrankungen oder Umlaufschranken) 24 %
Wegweisung zu wichtigen Zielen z.B. Einkaufen, ÖPNV 18 %
Verweilmöglichkeiten (Sitzbänke, Wetterschutz, Kiosk) 32 %

16. Was könnte Sie zu dazu bewegen im Alltag mehr zu Fuß zu gehen? Ich würde öfter zu Fuß gehen, wenn… (Mehrfachantworten möglich)

Es keine Radfahrenden auf Gehwegen gibt. 28 %
Die Ampeln schneller auf grün schalten (kürzere Wartezeiten). 54 %
Es mehr Zebrastreifen gibt. 38 %
Es mehr Fußgängerzonen gibt. 47 %
Es direktere Wege gibt (keine Umwege). 51 %
Es mehr Stäffele gibt (Abkürzung). 22 %
Der Zustand der Wege besser ist (Schnee, Schlaglöcher, holprige Wege, Belag). 25 %
Kampagnen und Aktionen für das Zufußgehen angeboten werden (z.B. zu Fuß zur Schule). 7 %
Es mehr Serviceangebote im Einzelhandel oder beim Shoppen gibt (Lieferservice, Ablagemöglichkeiten, Schließfächer). 17 %

BYPAD Zertifikat an Bürgermeister Pätzold übergeben

Bürgermeister Peter Pätzold (rechts) und BYPAD-Auditor Thomas Möller (links) mit dem BYPAD-Zertifikat. Foto: Max Kovalenko/Stadt Stuttgart
Bürgermeister Peter Pätzold (rechts) und BYPAD-Auditor Thomas Möller (links) mit dem BYPAD-Zertifikat. Foto: Max Kovalenko/Stadt Stuttgart
Ende Oktober wurden im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik (STA) und im Unterausschuss Mobilität der Endbericht des BYPAD/WAPAD-Audit und der Handlungsleitfaden "Stuttgarter Wege" vorgestellt.
 

Ergebnisse des Audits zum Fuß- und Radverkehr

Auch aufgrund der teilweise schon lange bestehenden Straßeninfrastruktur sind die Verkehrsanlagen im Stadtgebiet an vielen Stellen bezüglich des Fuß- und Radverkehrs noch mängelbehaftet.
 
Dennoch steht Stuttgart mit seinen Aktivitäten im Radverkehr relativ gut da und hat mit einer Bewertung von 2,8 auch eine systematische Fahrradförderung. Diese wird aber bisher von der Öffentlichkeit noch nicht so wahrgenommen. Das liegt einerseits daran, dass beschlossene Maßnahmen noch nicht umgesetzt, also nicht im Straßenbild sichtbar sind. Zum anderen schnitt die Kommunikation in der Bewertung relativ schlecht ab.
 
Auch im Fußverkehr wird der Landeshauptstadt ein systemorientierter Ansatz bescheinigt. Positiv fällt vor allem das breite Spektrum der Maßnahmen auf, das von der Stadtverwaltung und Initiativen wie z. B. Reallaboren initiiert wird. Auch hier ist die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit gegenüber den Aktivitäten gering.
 
Im Handlungsleitfaden "Stuttgarter Wege" mit seinen Leitzielen wurden eine Reihe von beispielhaften Schritten oder Maßnahmen aufgeführt. Diese sollen aufzeigen, wie das Ziel, Stuttgart als fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt zu erleben, erreicht werden kann.
 
Hier können Sie sich den Abschlussbericht anschauen oder herunterladen:
 

Bewertung des Verfahrens

Mit der Durchführung des BYPAD-Verfahrens ist damit die erste Stufe zur Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes abgeschlossen. Und auch für die Ausweitung des Fußverkehrskonzepts auf weitere Stadtbezirke bzw. die Gesamtstadt stellt das WAPAD-Verfahren eine wichtige Grundlage dar.
 
Durch die Diskussion und den regen Austausch der verschiedenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurde auch das Verständnis untereinander gefördert. Das gilt für die Arbeit und Handlungszwänge der Stadtverwaltung ebenso wie für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger.
 
Die Auditoren bescheinigten der Landeshauptstadt Stuttgart aber auch, dass ihr Ziel aus dem Gemeinderatsbeschluss von 2019, den Anteil des Radverkehrs auf 25 % zu steigern ohne dabei den Anteil des Fußverkehrs zu mindern, äußerst ambitioniert ist.
 

Weiteres Vorgehen

Politik und Stadtverwaltung haben durch das Verfahren eine Reihe von Anregungen für die Förderung des Fuß- und Radverkehrs in Stuttgart erhalten und es wurden viele – auch aufgrund des gewählten Verfahrens ungefilterte – Ideen und Vorschläge generiert.
 
In einer weiteren Sitzung wird der Gemeinderat den Handlungsleitfaden beschließen und damit das Ziel aus dem Gemeinderatsbeschluss von 2019 erneut bekräftigen.
 
Die im Handlungsleitfaden enthaltenen Vorschläge und Empfehlungen basieren zu Teilen auf Maßnahmen und Initiativen, die bereits im Rahmen der aktuell verfügbaren Kapazitäten in Planung oder Umsetzung sind. Sie werden bei der Aktualisierung des Radkonzeptes berücksichtigt und ergänzt.
 
Im Abstand von etwa fünf Jahren soll jeweils eine Rezertifizierung erfolgen, um die Fortschritte und Verbesserungen in der Fuß- und Radvrekehrsförderung zu dokumentieren.

Über 500 Bürgerinnen und Bürger haben bei der Umfrage mitgemacht

In einem Saal sitzen die Mitglieder der Bypad-Gruppe und beraten zum Konzept. Im Hintergrund sind STellwände mit Ideen und Anmerkungen zu erkennen.
Die vielen Hinweise aus der Umfrage wurden an die BYPAD-Gruppe weitergegeben. Foto: Stadt Stuttgart
Die Umfrage zum Rad- und Fußverkehr in Stuttgart hat mit mehr als 500 abgegeben Stimmen eine große Beteiligung und viele Hinweise ergeben, die an die BYPAD-Gruppe weitergegeben wurden und in die Fortschreibung und Aktualisierung des Radverkehrskonzeptes einfließen.
 
Ein großes Thema in der Befragung der Kommentare und Antworten bestätigen die Einschätzung der BYPAD-Gruppe, speziell bei den Themen Kommunikation und Information.
 
So werden neben den klassischen Medien wie der Zeitung werden auch Social Media Kanäle immer öfter zur Informationsquelle. Den direkten Kontakt mit der Stadtverwaltung nehmen die Meisten mit der Gelben Karte auf oder suchen Ansprechpartner aus dem Internet.
 
Bei der Frage, wie man sich in Radverkehrspolitik am liebsten einbringen würde gab eine breite Palette von Ideen und Vorschlägen. So wurde angeregt mehr Online Umfragen oder mehr Bürgerbeteiligung bei konkreten Projekten zu ermöglichen. Gewünscht wurden auch weitere Möglichkeiten Meldung von Ideen und Beschwerden bis hin zu Unterstützung bei der Datenerfassung um die Planung zu verbessern.

Ihre städtische Ansprechpartnerin zum Vorhaben

Marietta Wortmann
Amt für Stadtplanung und Wohnen
Telefon:    (0711) 216-20082
Mail:         marietta.wortmann@stuttgart.de
 
Anschrift:
Landeshauptstadt Stuttgart
Amt für Stadtplanung und Wohnen
Eberhardstraße 10
70173 Stuttgart​

Ihre Ansprechpartner für allgemeine Fragen zum Beteiligungsportal

Oliver Seibold
Abteilung Kommunikation
Telefon:    (0711) 216-91780
Mail:        stuttgart-meine-stadt@stuttgart.de
 
Simone Sommer
Abteilung Kommunikation
Telefon:    (0711) 216-91813
Mail:        stuttgart-meine-stadt@stuttgart.de

Anschrift:
Landeshauptstadt Stuttgart
Abteilung Kommunikation
Rathauspassage 2
70173 Stuttgart​