Bürgerbeteiligung Fasanenhof
Entwicklungspotenzial im Bereich Ehrlichweg
Thema | Stadtentwicklung |
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Zeitraum | für Beteiligung: seit 30.05.16 vsl. Umsetzung: noch offen |
Zielgruppe | Bewohnerinnen und Bewohner des Fasanenhofs |
Bürgerbeteiligung im Fasanenhof zur Bebauung im Ehrlichweg
Stuttgart ist als Wohnstandort attraktiv, daher ist Wohnraum knapp. Die Stadt Stuttgart ist aus diesem Grund gefordert, im Stadtgebiet zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Dabei soll für jeden Stadtteil eine angemessene und vertretbare Wohndichte gefunden und ein Konzept für die Gesamtstadt erarbeitet werden.
Im Quartier rund um den Ehrlichweg im Stadtteil Fasanenhof hat die Stadtverwaltung Entwicklungspotenziale für eine umsichtige ergänzende Bebauung erkannt. Ziel ist eine Nachverdichtung aufgrund des steigenden Wohnraumbedarfs.
Bürger waren eingeladen sich zu beteiligen
Infoabend und Planungswerkstätten
Fünf Baugenossenschaften hatten für die eigenen Flächen bereits erste Planungsideen für eine ergänzende Bebauung entwickelt, die aufgrund der bisherigen Diskussionen modifiziert wurden. Auf der städtischen Fläche, der ehemaligen Außenstelle der Fasanenhofschule, sollen Ende des Jahres Systembauten für Flüchtlinge errichtet werden. Im Anschluss an diese temporäre Nutzung kann diese Fläche für eine Neubebauung herangezogen werden und soll daher ebenfalls Gegenstand der Bürgerbeteiligung sein. Die Büros „GRIPS" und „südlicht" haben den Dialogprozess vorbereitet und moderiert. Beide Büros sind auf Moderationen bei Bürgerbeteiligungen in Planungsverfahren spezialisiert.
Wie geht es weiter?
Bürgerinformationsveranstaltung
So kommen Sie hin
Wo:
Kinder- und Jugendhaus FasanenhofFasanenhofstraße 171
70565 Stuttgart
Haltestelle: Fasanenhof
Wann:
Mittwoch, 30. Januar 2019 18:30 bis 21:00 UhrÖffentlicher Nahverkehr:
Elektronische Fahrplanauskunft (VVS)Weitere Phasen ansehen
Wettbewerb um Wohnungsbau und öffentlichen Raum am Fasanenhof entschieden
Aufgabe der Teilnehmer war es, im Realisierungsteil Pläne für die bauliche Ergänzung des Wohnbestandes von fünf Baugenossenschaften am Ehrlichweg zu erarbeiten. Dazu gehören die Flüwo Bauen Wohnen eG, die VdK-Baugenossenschaft Baden-Württemberg eG Stuttgart, die GWF Wohnungsgenossenschaft eG, die Baugenossenschaft Friedenau der Straßenbahner eG sowie die Postbaugenossenschaft Baden-Württemberg eG.
Im Ideenteil des Wettbewerbs sollten Vorschläge zur Neukonzeption der öffentlichen Flächen dort sowie eine langfristige Entwicklungsperspektive für ein städtisches Grundstück am Ehrlichweg 33/35 und mehrerer privater Grundstücke am Sautter- und am Bergiusweg vorgelegt werden. Auf dem der Stadt gehörenden Areal sind zurzeit vier Flüchtlingsunterkünfte sowie ein DRK-Provisorium untergebracht. Ziel des Wettbewerbs ist ein städtebauliches Gesamtkonzept mit zusätzlichem Wohnraum sowie eine Aufwertung des gesamten Bereichs.
Am Siegerentwurf des Büros Schwarz Jacobi Architekten lobte die Jury unter anderem, dass Nachbarschaftsgärten als grüne Inseln, die Spielstraße und der öffentliche Spielplatz ein von Fußgängern genutztes Wegenetz bilden. Aus der Sackgasse des Ehrlichwegs werde so eine durchgehende Wegeführung. Ein Quartiersplatz im Zentrum schaffe Orientierung und werde zur sozialen Mitte.
"Die städtebaulichen und vor allem freiräumlichen Qualitäten des Projektes bringen eine Bereicherung des etwas isolierten Wohnstandorts Fasanenhof mit sich - die freiräumliche Vernetzung einerseits und die Einführung städtischer Aufenthaltsbereiche andererseits werten die gut erschlossene Siedlung auf", betonte die Jury weiter. Bei den Neubauten seien die kompakten, viergeschossigen Baukörper strukturiert und sehr wirtschaftlich geplant, das Wohnungsgemenge sei gut.
Bei der Entscheidung hatte das Preisgericht u. a. angemerkt, dass die Nachverdichtungspotenziale der Postbaugenossenschaft und der Genossenschaft Friedenau nicht ausreichend genutzt sind. Im Bereich der FLÜWO und der VDK sollte unter Berücksichtigung schalltechnischer Belange das Maß der Nachverdichtung noch einmal in Hinsicht auf mögliche Staffelgeschosse und im Bereich der FLÜWO auf einen weiteren Baukörper geprüft werden. Die vorgeschlagene Bautypologie am Sautterweg wurde kritisiert und sollte ebenfalls überarbeitet werden.
Die von der Jury genannten Anregungen zur Überarbeitung des Siegerentwurfes wurden planerisch überprüft und teilweise umgesetzt. Die Überarbeitung wurde im Dezember 2018 im Bezirksbeirat Möhringen und im Städtebau-Ausschuss vorgestellt. Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat dann am 15. Januar 2019 dem Überarbeitungsvorschlag der Verwaltung zugestimmt und beschlossen, dass der Bebauungsplan auf dieser Basis erstellt werden soll.
Rückblick
Die Wettbewerbsarbeiten wurden ab Donnerstag, 21. Juni, bis Mittwoch, 27. Juni 2018, im Bürgerhaus Möhringen öffentlich ausgestellt und konntenen dort während der Öffnungszeiten besichtigt werden. Der Siegerentwurf wurde danach in den Räumen des Bürgervereins am Europaplatz ausgestellt.
Bürgerbeteiligung mit Planungswerkstatt im Fasanenhof – Bereich Ehrlichweg
Im Jahr 2015 und 2016 wurde im gemeinsam erteilten Auftrag der fünf Baugenossenschaften und der Stadt Stuttgart eine durch die Bürogemeinschaft GRIPS (Ettlingen) - suedlicht (Freiburg) moderierte, zweiphasige Bürgerbeteiligung durchgeführt. In der ersten Phase haben zum Auftakt des Bürgerbeteiligungsprozesses im Juli 2015 die Baugenossenschaften für ihre Mieter einen Informationsabend veranstaltet und ihre Bauabsichten dargelegt. Im August und September 2015 wurden von den Moderatorinnen vier leitfadengestützte Interviews zu den Chancen und Risiken einer Nachverdichtung mit verschiedenen Schlüsselakteuren geführt (Bürgerverein, Bezirksbeirat, mit Vertretern der fünf Baugenossenschaften und der Verwaltung). Bei der Bevölkerung vor Ort hatte sich zu diesem Zeitpunkt ein starker Widerstand gegen eine Neubebauung gebildet.
Im Zeitraum Mai bis Juli 2016 wurde die Bürgerbeteiligung mit drei öffentlichen Veranstaltungsterminen fortgeführt. Am 31. Mai 2016 hatten die Bürgerinnen und Bürger des Fasanenhofs bei der öffentlichen Informationsveranstaltung Gelegenheit, sich über die Thematik der Bevölkerungs- und Wohnraumsituation in Stuttgart, die Absichten der Baugenossenschaften, die bisherigen Ergebnisse und den geplanten Ablauf der Planungswerkstätten etc. zu informieren.
Die zweitägige Planungswerkstatt begann mit einem Ortsrundgang, bei dem an fünf Standorten anhand gasgefüllter Luftballons mögliche Gebäudehöhen und -abmessungen für eine ergänzende Bebauung gezeigt wurden. In der anschließenden Werkstattphase haben die Teilnehmer in drei Arbeitsgruppen nach der Methode "Planing for Real" an Modellen ihre städtebaulichen Ideen für die Entwicklung des Bereichs Ehrlichweg veranschaulicht. Durch die gemeinsame Entwicklung von Qualitätskriterien und das konkrete Planen am Modell sollte bei der betroffenen Bewohnerschaft die Akzeptanz und das Verständnis für eine verträgliche Er-gänzung mit Wohngebäuden gestärkt werden.
Bei der zweiten Planungswerkstatt haben die Baugenossenschaften und die Stadtverwaltung eine erste Einschätzung über die Vor- und Nachteile und die Machbarkeit der Ergebnisse der Arbeitsgruppen mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert.
Aus der Teilnehmergruppe wurden drei Bürgerredakteure (auf Wunsch der Teilnehmer samt Stellvertretern für den Zeitraum der Bürgerbeteiligung) gewählt, die auf Basis der Ergebnisse der Beteiligung und Planungswerkstatt einen Entwurf für eine Bürgerempfehlung erarbeitet haben. Bei einer zusätzlich, durch die Teilnehmer vereinbarten Veranstaltung wurde dieser Entwurf mit den Teilnehmern der Planungswerkstatt und interessierten Bürgerinnen diskutiert und im Nachgang fertig gestellt. Die Bürgerempfehlung bringt eine grundsätzliche Ablehnung des Projektes zum Ausdruck, formuliert aber auch einige Grundsätze für den Fall einer Neubebauung. Als Kompromissvorschlag zwischen den Bauabsichten der Baugenossenschaften und der ablehnenden Haltung vieler Bürger vor Ort wurde vom Ausschuss für Umwelt und Technik (UTA) am 13.12.2016 ein sogenannter Bauzonenplan beschlossen, der die Basis für das ge-plante Wettbewerbsverfahren und das danach angeschlossene Bebauungsplanverfahren dar-stellen soll.
In den Bauzonenplan wurden Grundsätze aus der Bürgerempfehlung übernommen, wie z. B. dass die Nachverdichtung vorrangig auf bereits versiegelten Flächen stattfinden soll sowie, dass barrierefreie neue Wohnungen errichtet und zuerst den älteren Bewohnern der jeweiligen Baugenossenschaft angeboten werden sollen (Einschriebe im Bauzonenplan).
Die drei gewählten Bürgerredakteure können als Berater (ohne Stimmrecht) an der Preisgerichtssitzung des geplanten städtebaulichen Wettbewerbs teilnehmen.
Ziel des Wettbewerbes ist es, in einem Realisierungsteil für die Grundstücke der Baugenossenschaften Bebauungsvorschläge zur Ergänzung des Wohnbestandes zu erhalten und in einem Ideenteil, im Sinne einer städtebaulichen Studie, eine Neubebauung für das städtische Grundstück Ehrlichweg 33/35 sowie für weitere Baugenossenschaftsflächen, auf denen sich heute Parkierungsanlagen befinden, aufzuzeigen. Zudem soll im Ideenteil für die öffentlichen Flächen ein Gestaltungskonzept als verbindendes Element des Quartiers erarbeitet werden. Das Wettbewerbsverfahren soll als Mehrfachbeauftragung durchgeführt werden und im 2./3. Quartal 2018 zum Abschluss kommen. Eine Weiterführung der Bürgerbeteiligung ist nicht vorgesehen.
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