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Stadtweit

Stuttgarter Masterplan für urbane Bewegungsräume

Erstellung eines Masterplans

ThemaSport,Stadtentwicklung
Zeitraumfür Beteiligung: 15.03.2019 bis 13.09.2019
ZielgruppeEinwohnerinnen und Einwohner Stuttgarts

informelle Beteiligunginformelle Beteiligung
beendet

Neue Anforderungen für öffentliche Räume

Sport und Bewegung sind Ausdruck des städtischen Lebens in Stuttgart. Parallel zu den Sport- und Bewegungsangeboten der Sportvereine finden immer mehr Sport- und Bewegungsaktivitäten außerhalb klassischer Sportanlagen statt. Gleichzeitig steigt die Zahl der Menschen, die draußen und ohne Anleitung Sport treiben sowie die Vielfalt der möglichen Bewegungsformen. Damit werden die Anforderungen an die öffentlichen Räume vielseitiger. Mit dem "Stuttgarter Masterplan für urbane Bewegungsräume" möchte die Stadtverwaltung Strategien entwickeln, um Bewegung im öffentlichen Raum zu fördern und langfristig zu sichern.
 

Bürger beteiligt

Basis dafür war unter anderem eine Online-Umfrage: Sie nahm den öffentlichen Raum außerhalb klassischer Sportanlagen in den Blick und analysierte Bewegung im Alltag sowie das informelle und unorganisierte Sporttreiben im öffentlichen Raum. Die Umfrage richtete sich an alle Stuttgarterinnen und Stuttgarter. Alle Stuttgarterinnen und Stuttgarter waren eingeladen, an einer Umfrage vom 15. März bis 16. Juli 2019 mitzumachen. Darüber hinaus fanden vom 21. März bis 29. Mai 2019 mehrere Veranstaltungen in Stadtbezirken statt. In einer dritten Phase konnten Sie vom 15. August bis 13. September 2019 in einer interaktiven Karte die Plätze im öffentlichen Raum markieren und bewerten, an denen Sie bereits jetzt Sport treiben oder an denen Sie Potenzial sehen.
 
Analysen dazu, welche öffentlichen Räume in Stuttgart bereits für Sport und Bewegung zur Verfügung stehen sowie zusätzliche Flächenpotenziale, die künftig für Sport und Bewegung genutzt werden können, werden danach mit bestehenden Bedarfen in der Bevölkerung abgeglichen und unter Unterstützung eines externen Instituts analysiert. Am Projektende werden die Ergebnisse der Beteiligungsprozesse sowie eine Gesamtstrategie für den urbanen Bewegungsraum in Stuttgart und konkrete Vorschläge für Maßnahmen im öffentlichen Raum dem Gemeinderat vorgestellt.
 
Welche verschiedenen Sportangebote es bereits in Stuttgart gibt, können Sie sich hier anschauen:
Phase 3

Interaktive Karte

15.08.2019 bis 13.09.2019

Wo sollte sich im öffentlichen Raum etwas ändern, damit Bewegung einfacher möglich wird? Wo bewegen Sie sich heute schon? Wo sehen Sie Potenzial für den öffentlichen Raum, zum Beispiel für ein Trampolin, eine Himmelsschaukel oder ein Boden-Klavier? Auf der interaktiven Karte können Sie ganz unkompliziert die Orte markieren, an denen Sie Bedarf sehen und die Sie heute schon für Workout und Bewegung nutzen. Bitte erläutern Sie auch, was Ihnen an diesen Orten besonders gut gefällt oder warum Sie der Meinung sind, dass dort etwas getan werden muss.

Phase 2

Veranstaltungen in den Stadtbezirken

21.03.2019 bis 29.05.2019

Um die Bürgerinnen und Bürger in die bewegungsfreundliche Gestaltung des öffentlichen Stadtraums einzubinden, finden von 21. März bis 29. Mai 2019 moderierte Foren in den Bezirken statt. Im Zentrum stehen die Fragen "Wo bewegen Sie sich gerne?" und "Was sollte sich verändern, um mehr Bewegung im öffentlichen Raum zu ermöglichen?".

Interessierte werden gebeten, sich spätestens eine Woche vorab unter Angabe des Termins des Forums, ihres Stadtbezirks und gegebenenfalls ihrer Organisation unter Telefon (0711) 216-25642 oder per E-Mail an sportinfo@stuttgart.de anzumelden.
 

Phase 1

Machen Sie an unserer Umfrage mit!

15.03.2019 bis 16.07.2019

Helfen Sie uns mehr über Ihre Bedarfe an Bewegungsaktivitäten im öffentlichen Raum herauszufinden und machen Sie bei unserer Umfrage vom 15. März bis 16. Juli 2019 mit. Die Angaben zu den folgenden Fragen beziehen sich auf die Bewegungsaktivitäten, die regelmäßig im öffentlichen Raum ausgeführt werden. Unter öffentlichen Raum verstehen wir frei zugängliche Orte wie z. B. Parks, Plätze, Fußgängerzonen, etc.

Outdoor‐Fitness‐Anlagen in Stuttgart – Ein Gewinn für Gesundheit und Gemeinschaft

Gemeinsam mit Trainingspartnern macht Calisthenics noch mehr Spaß. Im Stuttgarter Stadtgebiet gibt es über zwanzig verschiedene Outdoor‐Fitness‐Anlagen. Foto: Thomas Niedermüller/Stadt Stuttgart
Gemeinsam mit Trainingspartnern macht Calisthenics noch mehr Spaß. Im Stuttgarter Stadtgebiet gibt es über zwanzig verschiedene Outdoor‐Fitness‐Anlagen.
In Stuttgart gibt es über zwanzig verschiedene Outdoor‐Fitness‐Anlagen, die sich auf das gesamte Stadtgebiet verteilen. Die Fitnessparks sind mit Geräten wie Klimmzugstangen, Dip‐Barren und parallelen Balken ausgestattet, die ein umfassendes Training für alle großen Muskelgruppen ermöglichen.
 
Zusatzgewichte und Geräte wie beim klassischen Krafttraining im Fitnessstudio werden beim sogenannten Calisthenics in der Regel nicht benötigt. Das Training mit dem eigenen Körpergewicht stabilisiert den gesamten Bewegungsapparat. Dabei werden verschiedene Muskeln wie Schultern und Arme, Bauch und Rücken oder Oberschenkel und die Waden beansprucht.
 
Oft wird Calisthenics auch als Street Workout bezeichnet. Das Training an den Outdoor‐Anlagen ist kostenfrei und kann unabhängig von Öffnungszeiten erfolgen. Das niederschwellige Angebot soll Bewegungsmangel entgegenwirken und gleichzeitig einen Ort bieten, an dem Menschen sich begegnen, gemeinsam trainieren und Spaß haben können. An der inklusiven Calisthenics‐Anlage in der Vischerstraße im Stadtbezirk Vaihingen können Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam trainieren: Menschen im Rollstuhl können dort verschiedene Sportübungen absolvieren.
 

Calisthenics‐Training mit profesionellen Trainerinnen und Trainern

Wer beim Calisthenicstraining gerne von professionellen Trainerinnen oder Trainern betreut wird, konnte noch bis Ende September 2024 jeden Dienstag und Donnerstag um 19 Uhr beim Training an der Calisthenicsanlage des LAC Degerloch (Bopseräcker 4) teilnehmen. Das Angebot fand im Rahmen des städtischen Bewegungsprogramms Sport im Park statt und war kostenlos. Ob Anfänger oder Sportprofi: Das Training ist für jeden geeignet. Je nach Fitnesslevel variiert die Art der Übungen oder die Wiederholungszahl wird angepasst. Vorteil des betreuten Trainings ist, dass die Trainerinnen und Trainer auf die Teilnehmenden eingehen und darauf achten, die richtige Trainingsintensität zu wählen. Außerdem schauen sie, dass die Übungen richtig ausgeführt werden. So können rasch erste Trainingserfolge erzielt werden und die Gesundheit wird langfristig gefördert.

Beim Calisthenics werden auch Elemente aus anderen Sportarten wie Breakdance, Parcours und Turnen aufgegriffen. Da die Abläufe abwechslungsreicher sind als beim klassischen Krafttraining, wird auch die Koordinationsfähigkeit gefördert. Anschließendes Dehnen an den Geräten ermöglicht gleichzeitig ein effektives Faszientraining für den ganzen Körper. Auf diese Weise können neben Kraft und Koordination auch Beweglichkeit und Flexibilität trainiert werden.

Masterplan für urbane Bewegungsräume

Die Outdoor‐Fitness‐Anlagen in Stuttgart werden aus dem Budget des Masterplans für urbane Bewegungsräume finanziert. Der Masterplan liefert zukunftsweisende Ideen, wie der öffentliche Raum in Stuttgart bewegungsfreundlicher gestaltet werden kann. Der Gemeinderat entschied im November 2021, den Masterplan bei künftigen städtebaulichen Projekten und Umgestaltungen im öffentlichen Raum immer mit einzubeziehen.

Eine Übersicht mit den verschiedenen Outdoor‐Fitness‐Anlagen bietet die Webseite www.stuttgart-bewegt-sich.de/bewegungsraeume.

 

Bewegung im öffentlichen Raum: Zustimmung zu Masterplan für urbane Bewegungsräume

Die Landeshauptstadt will mehr Menschen dazu bewegen, sich im Freien zu bewegen. So wird sie bei allen Planungen des öffentlichen Raumes den Aspekt der körperlichen Bewegung einbeziehen. Grundlage dafür schafft der so genannte „Masterplan für urbane Bewegungsräume“.
 
Der Masterplan liefert zukunftsweisende Ideen, wie der öffentliche Raum in Stuttgart bewegungsfreundlicher gestaltet werden kann. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik des Gemeinderats hat am Dienstag, 16. November 2021 beschlossen, dass dieser Plan umgesetzt wird.
 
Die Sportwissenschaftlerin Franziska Borst vom Amt für Sport und Bewegung sagte: „Mangelnde körperliche Bewegung ist ein allgemeines Problem. Untersuchungen zeigen, dass deutlich weniger als die Hälfte der Bevölkerung einen aktiven Lebensstil pflegt – je nach Alters‐ und Bildungsstand sogar nur ein Drittel. Bewegungsmangel bringt oft gesundheitliche Probleme mit sich. Hier wollen und müssen wir ran.“
 
Der Masterplan für urbane Bewegungsräume der Landeshauptstadt Stuttgart ist ein strategisches Planungsinstrument, das eine Lücke zwischen verschiedenen Fachplanungen und Fachdisziplinen füllt. Der Masterplan integriert gestalterische und stadträumliche Aspekte mit sport‐ und gesundheitswissenschaftlichen Themen, bindet diese in den Lebensalltag der Menschen ein, fördert urbane Bewegung und macht diese sichtbar. Franziska Borst: „Er zielt auf die Stadtgesellschaft in ihrer Gesamtheit und berücksichtigt dabei die Unterschiede. Das schafft einen Mehrwert für das Stadtleben und den sozialen Zusammenhalt.“

Fachübergreifendes Team erarbeitete den Masterplan

Das Amt für Stadtplanung und Wohnen hat gemeinsam mit dem Amt für Sport und Bewegung von 2018 bis 2021 den Masterplan für urbane Bewegungsräume erarbeitet. Unterstützung erhielten die Ämter von Fachleuten: Ein Team aus Landschafts‐ und Freiraumplanern sowie Architekten und Stadtplanern erarbeitete wissenschaftliche Grundlagen. Das Kernteam bestand aus Dr. Katrin Korth von Korth StadtRaumStrategien, Prof. Dechow von ISA Internationales Stadtbauatelier, sowie Dirk Schellhorn von Schelhorn Landschaftsarchitektur. Das Team entwickelte unter anderem konkrete Handlungsempfehlungen für den Stadtraum.

Teile des Masterplans waren eine breit angelegte Bürgerbeteiligung und ein bundesweiter Fachtag mit Expertinnen und Experten aus Verwaltung, Planungsbüros und Hochschulen. Der fertige Masterplan bietet nun Ideen, wie Bewegung im öffentlichen Raum gefördert und langfristig gesichert werden kann.

Bewegungsangebote für alle

Einige Pilotprojekte können die Stuttgarterinnen und Stuttgarter bereits nutzen, wie zum Beispiel eine Calisthenics‐Anlage in Freiberg. An diesem Outdoor‐Fitnessstudio kann mit dem eigenen Körpergewicht trainiert werden. Bunte Bodenmarkierungen auf dem Kirchplatz in Stammheim – Twister, Hüpfspiele und lebensgroße Brettspielklassiker – verwandeln den Platz in eine generationenübergreifende Spielfläche. Bei der Umsetzung des Masterplans sollen auch ungewöhnliche Ideen realisiert werden, um Erfahrungen zu sammeln, was die Menschen im öffentlichen Raum anspricht und positiv zur kleinen „extra“ Bewegung motiviert. Hierunter fiel auch die Bemalung der zwei Staffeln in der Stuttgarter Innenstadt. Zukünftig sollen vorhandene Spielplätze nach und nach so umgestaltet werden, dass sie alle Generationen und Geschlechter ansprechen. Auch Menschen mit körperlicher und geistiger Beeinträchtigungen sollen dort auf sie zugeschnittene Bewegungsangebote finden.

Vor der Beschlussfassung durch den Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik wurde in allen Stadtbezirken, dem Sportausschuss und dem Jugendhilfeausschuss über den Masterplan beraten. Die Bewertung fiel grundsätzlich positiv aus. 

Franziska Borst sagt: „Der größte, frei nutzbare Raum für Bewegung ist der öffentliche Stadtraum. Dabei sind die stadträumlichen Rahmenbedingungen für Bewegung vielfach ungünstig. Fehlende, attraktive Freiräume, sowie wenige Anreize und Angebote schränken die Bewegungsmöglichkeit vieler Menschen ein. Zudem ist der Druck auf den öffentlichen Stadtraum bereits heute hoch und steigt mit der zunehmenden Nachverdichtung weiter an.“

Masterplan zum Download

Den Abschlussbericht zum Masterplan für urbane Bewegungsräume können Sie im Reiter "Links & Downloads" herunterladen.

Bewegungspass-Spielfläche im öffentlichen Raum

Bodenmarkierungen auf dem Freihofplatz  sollen Kinder zu mehr Bewegung anregen Foto: Frederik Laux/Stadt Stuttgart
Bodenmarkierungen auf dem Freihofplatz sollen Kinder zu mehr Bewegung anregen Foto: Frederik Laux/Stadt Stuttgart
Auf besonderen Wunsch von Stammheimer Kindern sind auf dem Freihofplatz im Frühjar 2020 Bodenmarkierungen zum Spielen entstanden, die die Bewegungen einer Schlange, eines Eichhörnchens, eines Kängurus und einer Ameise nachahmen. Die Bewegungsmuster stammen aus dem Stuttgarter Bewegungspass und sind für Kinder zwischen zwei und sieben Jahren gedacht.

Die Idee für die Bodenmarkierungen haben die Kinder auf dem Stammheimer Kindergipfel am Weltkindertag im September 2018 entwickelt. Das Projekt konnte mit Mitteln des Amts für Sport und Bewegung, des Bezirksbeirats Stammheim sowie einer Spende der Volksbank Zuffenhausen realisiert werden.

Mit den Übungen aus dem Stuttgarter Bewegungspass trainieren Kinder spielerisch und gezielt Beweglichkeit, Kraft und Koordination. Acht Tiere stehen für bestimmte Bewegungsformen – die Schlange zum Beispiel für den Slalom-Lauf. Die Bewegungen können in der Kita, zuhause und nun auch auf dem Freihofplatz geübt werden. Das Amt für Sport und Bewegung plant, weitere Übungen aus dem Bewegungspass in den öffentlichen Raum und auf Kita-Spielflächen zu integrieren.

Dr. Martin Schairer, Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, erklärt: „Die Bodenmarkierungen motivieren Kinder, auf alltäglichen Wegen Halt zu machen, sich auszutoben und auszuprobieren.“

Die Stammheimer Bezirksvorsteherin Susanne Korge bestätigt den sichtbaren Erfolg des Projekts: „Seit die Bodenmarkierungen aufgebracht wurden, werden sie täglich von neugierigen Kindern bespielt. Das zeigt, dass Kinder ein natürliches Bedürfnis haben, sich zu bewegen, wenn man ihnen Anreize dazu bietet.“

Bürgermeister Dr. Schairer weiter: „Allgemein sollen öffentliche Plätze wie in Stammheim in Zukunft nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene unaufdringlich zu mehr Bewegung einladen. Die Bodenmarkierungen bilden damit auch einen Baustein zur Umsetzung des Masterplans für urbane Bewegungsräume, mit dem die Landeshauptstadt dasselbe Ziel verfolgt: Mehr Bewegung in den öffentlichen Raum bringen.“

Zwischenbericht mit Ergebnissen der Beteiligung

An den acht Bezirksforen nahmen 150 Stuttgarterinnen und Stuttgarter teil. Zusätzlich haben knapp 200 Menschen einen Fragebogen zu ihrem Bewegungsverhalten im öffentlichen Raum und möglichen Verbesserungspotenzialen online oder offline beantwortet. Von der beauftragen Arbeitsgemeinschaft liegt zudem ein Zwischenbericht mit ersten Analysen vor. Dieser greift die Aussagen aus der Beteiligung auf und zeigt insbesondere auf, wo konkrete Verbesserungspotenziale gesehen werden. Dadurch ist es möglich, den Mittelbedarf zur Umsetzung erster exemplarischer Maßnahmen des Masterplans für die Haushaltsplanberatungen zum Doppelhaushalt 2020/21 zu benennen.
 
Den Zwischenbericht können Sie unter dem Reiter "Downloads" herunterladen.

Ihre Ansprechpartner für allgemeine Fragen zum Beteiligungsportal

Oliver Seibold
Abteilung Kommunikation
Telefon:    (0711) 216-91780
Mail:        stuttgart-meine-stadt@stuttgart.de
 
Simone Sommer
Abteilung Kommunikation
Telefon:    (0711) 216-91813
Mail:        stuttgart-meine-stadt@stuttgart.de

Anschrift:
Landeshauptstadt Stuttgart
Abteilung Kommunikation
Rathauspassage 2
70173 Stuttgart​