Das Rosenstein-Quartier - Präsentiert im InfoTurmStuttgart (ITS)

Das Rosenstein-Quartier ist das aktuell größte städteplanerische Projekt der Landeshauptstadt Stuttgart. Der Siegerentwurf von asp Architekten und Koeber Landschaftsarchitektur macht eine Vision für die Entwicklung sichtbar.
 
In der Ausstellung des neuen „InfoTurmStuttgart“ (ITS) finden Neugierige ausführliche Informationen rund um den Entwurf. Der ITS an Gleis 16 des Hauptbahnhofs Stuttgart als rotes Gebäude errichtet. Die Ausstellung ist an ­sieben Tagen in der Woche für Besucherinnen und Besucher zugänglich: montags bis freitags von 9 bis 19 Uhr und am Wochenende von 9 bis 18 Uhr. Der Eintritt in die Ausstellung ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich. Lediglich die persönlichen Daten werden Corona-bedingt erfasst.
 
Informationen und Buchungsanfragen sind ­unter fuehrung@its-projekt.de oder der Telefonnummer 213 21 219 möglich. Weitere Informationen stehen unter www.its-projekt.de.
 

Die Vision

Mit der Fertigstellung des neuen Hauptbahnhofs eröffnet sich für die Stadt Stuttgart eine einmalige Chance. 85 Hektar Fläche werden frei. Dort soll ein neuer Stadtteil entstehen: das Rosenstein-Quartier. Ein Stadtteil, der mit all seinen Struktu- ren, Nutzungen und Verflechtungen völlig neu gedacht werden kann. Das Quartier ist als Stadt- teil mit modellhaften Stadtvierteln und bezahlba- rem Wohnraum gedacht. Es entspricht nicht nur den heutigen städtebaulichen Leitbildern und dem aktuellen Stand der Technik. Das Rosenstein-Quartier soll Lösungen für das zukünftige Zusammenleben in einer Stadt aufzeigen und anbieten. Es soll nachhaltig und klimagerecht sein und dabei leben, arbeiten und wohnen verbinden.

Das Rosenstein-Quartier

Der Animationsfilm zeigt, wie das Rosenstein-Quartier in Zukunft aussehen könnte.

Das Rosenstein-Quartier in Zahlen

85 Hektar groß ist die Entwicklungsfläche. Hier entsteht das Rosenstein-Quartier. Für die Erweiterung der bestehenden Parks und Grünanlagen sind davon mindestens 20 Hektar vorgesehen. Die restlichen Flächen werden für den Bau des neuen Stadtteils, mit all seinen Nutzungen und seiner Infrastruktur, genutzt.
 
Die Wohnhöfe im neuen Wohnviertel prägen Fassadenbegrünungen. Grafik: asp Architekten GmbH
Die Wohnhöfe im neuen Wohnviertel prägen Fassadenbegrünungen. Grafik: asp Architekten GmbH
7.500 Wohnungen können insgesamt im Rosenstein-Quartier entstehen. Auf der Entwicklungsfläche selbst sind es rund 5.600 Wohnungen. Weitere 1.900 Wohneinheiten finden Platz auf angrenzenden Flächen und verbinden das neue Quartier mit dem bestehenden Nordbahnhofviertel.
 
13 Bauwerke auf der Entwicklungsfläche stehen unter Denkmalschutz. Sie sollen in das neue Rosenstein-Quartier integriert und neu genutzt werden. Unterhalb der Brückenbögen des Überwerfungsbauwerks oder im Lokschuppen könnten sich kulturelle, gewerbliche oder gastronomische Angebote ansiedeln.
 
3.200 Meter beträgt etwa die Länge der Parkkanten entlang des neuen Rosenstein-Quartiers. Dadurch gibt es von vielen Punkten des neuen Stadtteils aus die Möglichkeit, direkt einen der Parks zu besuchen. Über die Parks ist der Stadtteil sehr gut mit den umliegenden Nachbarschaften verbunden.
 
30 Meter Höhenunterschied liegen zwischen Schlossgarten und Nordbahnhofviertel, das an einen gebogenen Bahndamm grenzt. Der bildet zusammen mit der hohen Kante entlang des Schlossgartens ein Hindernis. Die Kante und der Damm können abgestuft neu gestaltet werden. So wird ein direkter Weg von Nord nach Ost möglich.
 
Alte Bahnbauwerke wie das Überwerfungsbauwerk sollen im neuen Quartier erhalten bleiben und einer neuen öffentlichen Nutzung zugeführt werden. Grafik: asp Architekten GmbH
Alte Bahnbauwerke wie das Überwerfungsbauwerk sollen im neuen Quartier erhalten bleiben und einer neuen öffentlichen Nutzung zugeführt werden. Grafik: asp Architekten GmbH
Um das Gefälle zu überwinden soll das neue Rosensteinviertel über Treppen und Stufen mit dem Schlossgarten verbunden werden. Grafik: asp Architekten GmbH
Um das Gefälle zu überwinden soll das neue Rosensteinviertel über Treppen und Stufen mit dem Schlossgarten verbunden werden. Grafik: asp Architekten GmbH
Alte Bahnbauwerke wie das Überwerfungsbauwerk sollen im neuen Quartier erhalten bleiben und einer neuen öffentlichen Nutzung zugeführt werden. Grafik: asp Architekten GmbH
Um das Gefälle zu überwinden soll das neue Rosensteinviertel über Treppen und Stufen mit dem Schlossgarten verbunden werden. Grafik: asp Architekten GmbH

Ein Blick in die Zukunft

Begrünte Fassaden und Dächer im zukünftigen Europaquartier vermindern die Wärmebelastung. Grafik: asp Architekten GmbH
Begrünte Fassaden und Dächer im zukünftigen Europaquartier vermindern die Wärmebelastung. Grafik: asp Architekten GmbH

Klima und Energie

Das Rosenstein-Quartier soll ein klimagerechter Stadtteil, sogar ein Energieplusquartier, sein. Dafür gibt es gute Voraussetzungen. Um das neue Quartier liegen viele Grünflächen. Sie sollen erweitert werden. Im Quartier selbst sind radikal durchgrünte Nachbarschaften vorgesehen. Die Innenhöfe sind bepflanzt. Zusammen mit begrünten Dächern und Fassaden vermindern sie die Wärmebelastung. Gleichzeitig erhöhen sie die Aufenthaltsqualität. Die Energiequellen vor Ort werden genutzt. Im Rosenstein-Quartier soll die Energie daher aus erneuerbaren Quellen in direkter Nähe kommen. Wärmepumpen nutzen im Erdreich vorhandene Energie. Sonnenkollektoren liefern weitere Energie. Ein intelligentes Stromnetz verbindet Verbraucher, Erzeuger und Speichereinheiten miteinander. So soll das Rosenstein-Quartier mehr Energie erzeugen als verbrauchen.
 
 
Das Zentrum des Gleisbogenparks soll zu einem belebten Treffpunkt werden. Grafik: asp Architekten GmbH
Das Zentrum des Gleisbogenparks soll zu einem belebten Treffpunkt werden. Grafik: asp Architekten GmbH

Alle und gemeinsam

Quer durch alle sozialen Schichten, ob Familien, Singles, Wohngemeinschaften oder Senioren – im Rosenstein-Quartier können sie gemeinsam gut leben. Wichtig hierfür ist das künftige Zusammenleben der Menschen im Quartier. Verschiedene Generationen finden zusammen und bringen sich aktiv in die Gemeinschaft ein. Jugend- und Generationenhäuser, Kultur- und Lernorte werden zu Treffpunkten. Urban Gardening bringt Menschen zusammen, die gemeinsam freie Flächen und Dächer für Gartenarbeit nutzen. Die hohe Aufenthaltsqualität im Gleisbogenpark belebt das Quartier und wird zum Treffpunkt und verbindenden Element. Wohnraum im Rosenstein-Quartier soll außerdem für alle bezahlbar sein. Das geht mit passenden Miet- und Eigentumsmodellen, wie etwa Baugemeinschaften oder Baugenossenschaften.
 
 
Im neuen Rosenstein-Quartier soll es verschiedene Mobilitätsformen nebeneinander geben. Grafik: asp Architekten GmbH
Im neuen Rosenstein-Quartier soll es verschiedene Mobilitätsformen nebeneinander geben. Grafik: asp Architekten GmbH

Mobil und flexibel

Im Rosenstein-Quartier soll es einen Mix verschiedener Verkehrsmittel geben mit möglichst wenig Autoverkehr. Sogenannte "Quartiers-Hubs" können in den Stadtvierteln unterschiedliche Verkehrsmittel bündeln. Bewohner können dort Fahrräder, Autos oder E-Bikes leihen. Sie können hier auch Pakete abholen und E-Ladestationen nutzen. In die Erdgeschosse der Hubs sollen außerdem Läden, Cafés und Kitas einziehen. Wichtig für eine zukunftsfähige Mobilität sind gute Fuß- und Radwegeverbindungen in den Stadtvierteln und in die Nachbarschaften. Radfahrer und Fußgänger gelangen auf kurzen Wegen und auf Radschnellwegen schneller zum Ziel. Auch der öffentliche Verkehr spielt eine große Rolle. Im Umkreis von nur 200 Metern soll jeder Bewohner oder Besucher eine Bus- oder Bahnhaltestelle finden.

Der Bürgermeister

Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt. Foto: Stadt Stuttgart
Ein Kurzinterview mit Baubürgermeister Peter Pätzold zum städtebaulichen Wettbewerb und zur Vision des Rosenstein-Quartiers.
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Die Architekten

Das Team: Cem Arat und Markus Weismann von asp Architekten und Landschaftsarchitekt Jochen Koeber (v. l.). Foto: Julian Rettig
Ein kurzes Interview mit der Arbeitsgemeinschaft asp Architekten und Koeber Landschaftsarchi- tektur zu ihrem städtebaulichen Entwurf.
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Information mit modernster Technik - Die Ausstellung im ITS

Ganz nah dran: Der Infoturm ist nicht zu übersehen und bietet vielfältige Ein- und Ausblicke. Fotos: Thomas Niedermüller/its-projekt.de
Ganz nah dran: Der Infoturm ist nicht zu übersehen und bietet vielfältige Ein- und Ausblicke. Fotos: Thomas Niedermüller/its-projekt.de
Rundgang durch den ITS: Virtuelle Blicke auf das Bahnprojekt und die Entwicklung der frei werdenden Flächen

An Gleis 16 des Hauptbahnhofs steht seit Kurzem der markante "InfoTurmStuttgart" (ITS) in auffallend roter Farbe. Am Freitag, 29. Mai, öffnet hier die neue Ausstellung zum Thema Bahnprojekt Stuttgart–Ulm und die damit verbundenen Bauprojekte der Landeshauptstadt.
 
Aufgrund der beginnenden Bauarbeiten im Bonatzbau musste die ehemalige Ausstellungsfläche vergangenen Sommer schließen. Knapp 21 Jahre lang konnten sich die Besucherinnen und Besucher im Bahnhofsturm ein Bild von dem komplexen Projekt machen. Die Ausstellung ist modernisiert und aktualisiert in den ITS umgezogen.
 
Die neuen Räumlichkeiten direkt an der Baugrube ermöglichen eine andere Perspektive auf das Bauprojekt. Rund 3,4 Millionen Euro haben die Vereinsmitglieder Deutsche Bahn, Land, Region und Stadt in die neue Ausstellung mit knapp 400 Quadratmetern investiert. Geschaffen wurde ein Ort mit innovativer und modernster Ausstellungstechnik, die es ermöglicht, die Zukunft bereits heute mit allen Sinnen zu erleben.
 
Für vertiefende Informationen stehen in jeder Ebene Besucherguides für Fragen zur Verfügung. Im Erdgeschoss gibt es zunächst einen allgemeinen Überblick zum Gesamtprojekt und aktuelle Informationen.
 

In der "Cave" durch den Bahnhof laufen

Im ersten Obergeschoss wird gezeigt, wohin sich das neue Rosenstein-Quartier in Zukunft entwickeln kann. Einen speziellen Einblick in den Bahnhofsbau ermöglicht die Augmented Reality-Technik, die computergenerierte Zusatzinformationen in reale Darstellungen einfügt. Die Besucher können sich über ein Tablet digitale Informationen auf das reale Bild einblenden lassen, so erwecken zum Beispiel kleine Filmsequenzen oder Bilder den neuen Durchgangsbahnhof zum Leben.
 
Ebenfalls eine innovative Neuerung wartet im zweiten Obergeschoss des Infoturms. Hier können die Besucher in der sogenannten "Cave" bereits durch den fertigen Bahnhof laufen und alles in Echtgröße sehen. Eine Fünf-Beamer-Projektion auf drei Wände und den Fußboden verwandeln den Raum in eine virtuelle Umgebung, die der Besucher per Joystick steuern und live erkunden kann.
 
Via Tablet kann sich der Besucher zum Beispiel den genauen Ablauf des Bahnprojekts anzeigen lassen. Foto: Thomas Niedermüller/its-projekt.de
Via Tablet kann sich der Besucher zum Beispiel den genauen Ablauf des Bahnprojekts anzeigen lassen. Foto: Thomas Niedermüller/its-projekt.de
Das dritte Obergeschoss bietet einen Konferenzraum mit knapp 55 Quadratmetern und eigener Terrasse, in dem bis zu 40 Personen Platz finden. Die Augmented Reality erweckt auch im vierten Obergeschoss das Baugeschehen zum Leben: über ein Tablet können sich die Besucher den Bauablauf sowie den künftigen Betrieb des Bahnhofs visualisieren.
 
In Zusammenarbeit mit dem Dachverband integratives Planen und Bauen Stuttgart und dem Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg entstand nicht nur ein barrierefreies Gebäude, sondern auch die Möglichkeit, dass Menschen mit Einschränkungen ebenfalls die Ausstellung erleben können. Einige Exponate wurden haptisch gestaltet, teilweise mit 3D-Drucker erstellt und mit Brailleschrift versehen. Kombiniert wird das Erlebnis mit einer Vorlese-App und hörbarer Raumbeschreibung. Die wissenschaftlich geprüfte verständliche Sprache ermöglicht es allen Besuchern, die komplexe Welt der Bautechnik und die moderne Stadtentwicklung zu erkunden. Während des Aufenthaltes kann auch der Nachwuchs an einer der fünf Kinderstationen das Bahnprojekt spielerisch mithilfe von Augmented Reality-Spielen, Holzeisenbahnen oder Karten zum Ausmalen erleben.
 
Info: Der Infoturm steht an Gleis 16 des Hauptbahnhofs. Die Ausstellung ist an ­sieben Tagen in der Woche für Besucherinnen und Besucher zugänglich: montags bis freitags von 9 bis 19 Uhr und am Wochenende von 9 bis 18 Uhr. Der Eintritt in die Ausstellung ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich. Lediglich die persönlichen Daten werden Corona-bedingt erfasst.
 
Informationen und Buchungsanfragen sind ­unter fuehrung@its-projekt.de oder der Telefonnummer 213 21 219 möglich. Weitere Informationen stehen unter www.its-projekt.de.
 
 

Mehr zum Rosenstein-Quartier

Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern hat die Stadt Stuttgart 2016 über die Zukunft der Entwicklungsfläche Rosenstein diskutiert. Zentrales Anliegen der Stadt war es, einen stadtweiten informellen Beteiligungs- und Dialogprozess über die Entwicklung des künftigen Stadtteils Rosenstein durchzuführen.

Ziel der Informellen Bürgerbeteiligung Rosenstein war es, zu den zentralen Fragestellungen des Zusammenlebens in Stuttgart und zur Zukunft der Entwicklungsfläche Rosenstein ein möglichst breit akzeptiertes Ergebnis zu erarbeiten.
 
 
Die Stadt hat im Juli 2018 ein zweistufiges Wettbewerbsverfahren zu der Frage ausgelobt, wie das neue Quartier entwickelt werden könnte. Insgesamt haben sich an dem europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb 54 Planungsbüros beteiligt. Grundlage für den Wettbewerb waren unter anderem auch die in der Auslobung enthaltenen Ergebnisse der Bürgerbeteiligung Rosenstein.

Zuvor konnten Bürgerinnen und Bürger online und in einer Infoveranstaltung mit Workshopcharakter 2018 über den Auslobungstext zum städtebaulichen Wettbewerb diskutieren und Vorschläge machen.