Beteiligungsprojekt "Österreichischer Platz" gewinnt 1. Platz beim Bundeswettbewerb "Europäische Stadt"

Erster Platz in der Kategorie "Stadtraum" für das Projekt "Österreichischer Platz". Von links nach rechts:  Gunther Adler, Staatssekretär des Bundesinnenministeriums, Carolin Lahode und Elisabeth Schaumann, Stadtlücken e.V. Matthias Pfeiffer, Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart und Sir David Chipperfield. Foto: Andreas Simon
Erster Platz in der Kategorie "Stadtraum" für das Projekt "Österreichischer Platz". Von links nach rechts: Gunther Adler, Staatssekretär des Bundesinnenministeriums, Carolin Lahode und Elisabeth Schaumann, Stadtlücken e.V. Matthias Pfeiffer, Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart und Sir David Chipperfield. Foto: Andreas Simon
Das Projekt "Österreichischer Platz" hat den ersten Platz in der Kategorie "Stadtraum" beim Bundeswettbewerb "Europäische Stadt: Wandel und Werte - Erfolgreiche Entwicklung aus dem Bestand" gewonnen. Das vom Verein Stadtlücken und der Landeshauptstadt Stuttgart ins Leben gerufene Projekt erhält ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro.
Der Wettbewerb wurde vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) ausgelobt. In der Kategorie "Stadtraum" wurden Städte und Gemeinden dazu aufgefordert, innovative Projekte einzureichen, die sich auf städtische Freiräume, z.B. Verkehrsanlagen, Straßenräume, Parks oder Höfe, beziehen. Von besonderem Interesse waren Projekte, die vorhandene Strukturen aufgreifen, diese zeitgemäß neu interpretieren oder ursprüngliche Strukturen wiederherstellen.
Ines Aufrecht, Leiterin der Abteilung Wirtschaftsförderung bei der Landeshauptstadt Stuttgart, sagte am Donnerstag, 8. November: "Dass unser gemeinsames Projekt den ersten Preis in der Kategorie ,Stadtraum' gewonnen hat, ist eine tolle Nachricht. Das zeigt uns, dass es richtig und wichtig ist, bei Planungs- und Beteiligungsprojekten neue und innovative Wege zu gehen. Eine besondere Chance für solche Projekte bieten Stadträume, die sich für eine Zwischennutzung eignen. Mit den Stadtlücken haben wir eine überaus engagierte Initiative an unserer Seite, die vor Ort ehrenamtlich mit Herzblut dabei ist."

Carolin Lahode und Elisabeth Schaumann von den Stadtlücken sagten zur Auszeichnung: "Wir freuen uns riesig über die Auszeichnung. Während des Tuns bekommen wir oft überhaupt nicht mit, welche Wirkung das Projekt nach außen entfaltet. Umso mehr freut uns diese Wertschätzung. Durch das Preisgeld bekommt der Österreichische Platz nochmal zusätzlich wertvollen Spielraum."

Überreicht wurde der Preis von Gunther Adler, Staatssekretär des Bundesinnenministeriums, und dem bekannten britischen Architekten Sir David Chipperfield in Leipzig. Besonders hervorgehoben wurde bei der Preisverleihung das bürgerschaftliche Engagement und der Ideenreichtum, mit dem der bisher monofunktional genutzte Stadtraum wieder für das städtische Leben zurückgewonnen wurde. Das Preisgeld soll in die Analyse, Dokumentation und Publikation des Projektes sowie in eine tiefergehende Bürgerbeteiligung fließen.


Innovative Form der Bürgerbeteiligung

Bis Ende 2019 werden am Österreichischen Platz, auf einer bisher als Parkplatz genutzten städtischen Fläche, verschiedene Nutzungskonzepte ausprobiert. Der Ort soll sich im Rahmen einer innovativen Bürgerbeteiligung in dieser Zeit stetig verändern. Beispielhafte temporäre Nutzungen sind ein Kinderferienprogramm, ein mehrtägiges Open Air Kino, aber auch die Rückgewinnung von öffentlichem Raum für alle. Organisiert werden die Aktionen vor Ort durch den Verein Stadtlücken, der die Fläche in der Projektzeit ehrenamtlich verwaltet und für die Bürgerinnen und Bürger Vermittler und Berater ist. Ziel ist es, mit einem offenen Beteiligungs- und Ideenfindungsprozess mögliche Nutzungsformen für die Fläche unter dem Brückenbauwerk zu identifizieren und so einen Beitrag für die weitere städtebauliche Entwicklung dieses Gebiets zu leisten.

Die Landeshauptstadt Stuttgart begleitet die Aktion und stellt in den Haushaltsjahren 2018/19 jeweils 40.000 Euro für die Realisierung einzelner Projekte auf der Aktionsfläche zur Verfügung. Das Projekt möchte Beispiel sein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft, Politik, Wissenschaft und Stadtverwaltung. Die Kooperation im interdisziplinären Projektteam mit Mitarbeitern aus dem Stadtplanungsamt, Tiefbauamt, Amt für öffentliche Ordnung, der Wirtschaftsförderung, Bezirksvorständen und dem Verein Stadtlücken ist für die Landeshauptstadt Stuttgart ein vielversprechender Impuls für zukünftige Projekte.

Ausführliche Informationen zum Projekt finden sich auch unter www.oe-platz.de. Informationen zum Wettbewerb gibt es unter www.bundeswettbewerb-europaeische-stadt.de.