Experten diskutieren über Gestaltung der Entwicklungsfläche - Viele Überschneidungen mit Bürgerwünschen
Zwanzig Experten unterschiedlicher Fachrichtungen haben sich am Dienstag, 13. September, zu der Frage ausgetauscht, was bei der Gestaltung der Entwicklungsfläche Rosenstein wichtig ist. Die Empfehlungen der Fachleute decken sich in vielerlei Hinsicht mit den Wünschen, die die Bürgerinnen und Bürger in den unterschiedlichen Formaten der Informellen Bürgerbeteiligung Rosenstein herausgearbeitet haben.Der Bürgermeister für Städtebau und Umwelt, Peter Pätzold, sagte zu Beginn der Veranstaltung: "Die Bürgerbeteiligung Rosenstein nähert sich dem Ende. Ich bin überzeugt, dass die Empfehlungen der Experten die Interessensammlung bereichern und den Bürgerinnen und Bürgern bei der Öffentlichen Veranstaltung am 24. September in den Wagenhallen zusätzliche Denkanstöße geben werden."
Experten diskutieren fünf Themen im Wechsel
Die eingeladenen Experten sind Spezialisten auf den Gebieten Mobilität, Ingenieurswesen, Architektur, Landschaftsplanung, Stadtplanung, Sozialforschung, Pädagogik, Umwelt und Stadtökonomie und stammen aus Stuttgart, aber auch aus Karlsruhe, Darmstadt und Erfurt. Zunächst tauschten sich Experten der gleichen Fachrichtung an den fünf Thementischen "Mobilität", "Freiraum/Umwelt", "Bauen/Nutzungsmischung", "Stadt der Zukunft" und "Soziale Infrastruktur" zum jeweiligen Thema des Tisches aus. Anschließend wechselten die Experten wiederholt die Tische, sodass neue Arbeitsgruppen entstanden, die aus Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen bestanden. Die Ergebnisse wurden abschließend vorgetragen.Zukünftiges Quartier ist attraktiver Standort
Professor Franz Pesch von der Firma Pesch Partner Architekten betonte am Thementisch "Bauen/Nutzungsmischung", das Rosensteinquartier sei ein attraktiver Standort, der bauliche Begehrlichkeiten wecken könne. Eine Herausforderung sieht er in der Notwendigkeit, ausreichend Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig den Wunsch der Bürger nach Naherholungsflächen zu berücksichtigen. Axel Fricke vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung empfahl einen zeitlich flexiblen Bebauungsplan mit unterschiedlichen Bauphasen. So soll ausreichend Zeit bleiben für neue Anregungen und Ideen.Gedanken über ein barrierefreies Netz
Die Frage, wie der Individualverkehr im neuen Quartier aussehen solle, stand im Zentrum der Überlegungen am Thementisch "Mobilität". Dr. Konrad Götz vom Institut für sozial-ökologische Forschung fasste zusammen, der Autoverkehr sollte nicht vollständig verboten, aber stark reduziert werden. Wichtig sei ein barrierefreies Netz aus Fußgänger- und Fahrradwegen sowie ein guter Anschluss an den ÖPNV. Dr. Götz empfahl darüber hinaus den Bau von zweckmäßigen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder an Häusern und ÖPNV-Haltestellen.Freiräume haben große Bedeutung
Die Experten am Thementisch "Freiraum/Umwelt" betonten, für die Strukturierung und Qualität der Entwicklungsfläche hätten Freiräume eine große Bedeutung. Professorin Antje Stokman von der Universität Stuttgart empfahl zudem, das Thema Naturschutz bei der Planung des neuen Viertels zu berücksichtigen. Wichtig sei ferner das Thema Energieeffizienz sowie die Frage, wie Anwohner in die Pflege der Freiflächen eingebunden werden könnten.Für die Zukunft die richtige Mischung finden
Die Teilnehmer des Thementischs "Stadt der Zukunft" sagten, bei der Gestaltung des neuen Viertels müssten die zukünftigen Bedürfnisse und Veränderungen in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Digitalisierung berücksichtigt werden. Zudem gelte es, die richtige Mischung aus Wohnanforderungen und grünem Quartier zu finden. Prof. Wolfgang Everts vom Karlsruher Institut für Technologie unterstrich, Stadt und Investoren hätten eine große Verantwortung bei der Gestaltung des neuen Quartiers. Trotzdem müssten auch deren Wünsche und Vorstellungen abgefragt werden. Er empfahl ein regulierendes Handeln.Menschen zusammenführen
Am Thementisch "Soziale Infrastruktur" sagte Dr. Hermann-Lambert Oediger vom Amt für Stadtplanung und Stadtentwicklung, die Entwicklungsfläche bestehe aus unterschiedlichen Arealen, die voneinander getrennt seien. Das verbindende Element sei der Gleisbogen und die Vergangenheit als Bahngelände. Gerade in der Pionierphase des neuen Viertels sei es wichtig, die Menschen zusammenzuführen, um eine gemeinsame Identität zu finden. Prof. Dr. Tilman Harlander von der Universität Stuttgart ergänzte es sei wichtig, einen Anschluss an die angrenzenden Stadtteile herzustellen.Expertenempfehlungen überschneiden sich mit Bürgerwünschen
Die Empfehlungen der Experten zeigten viele Überschneidungen zu Bürgerwünschen. Bürgermeister Pätzold sagte: "Die heutigen Diskussionen unter den Experten zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Sie zeigen auch, wie wertvoll die Ideen und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger für den kommenden Planungsprozess des neuen Rosensteinquartiers sind."
Die Ergebnisse des Expertenaustauschs werden in die Interessensammlung Rosenstein aufgenommen.
Protokoll Expertenpanel (PDF)