Einwohnerversammlung Möhringen 2019
Dialog zwischen Bürgern und Stadtverwaltung
Thema | Stadtentwicklung |
---|---|
Zeitraum | für Beteiligung: 20.05.2019 bis 24.06.2019 |
Zielgruppe | Einwohnerinnen und Einwohner von Stuttgart-Möhringen |
Einwohnerversammlung in Stuttgart-Möhringen
Schon im Vorfeld der Einwohnerversammlung konnten sich die Bürger unter dem Reiter "Teilnehmen" online einbringen. Zwischen dem 20. Mai und 2. Juni 2019 hatten sie die Möglichkeit abzustimmen, welche Themen sie interessierten. Vom 3. Juni bis 24. Juni 2019 konnten Fragen für die Einwohnerversammlung vorangemeldet werden.
Auf der Einwohnerversammlung in Stuttgart-Möhringen konnten sich die Einwohner über das bisher Erreichte und neue Entwicklungen im Bezirk informieren. Am Montag, 8. Juli 2019, um 19 Uhr wurde die Veranstaltung im Bürgerhaus Möhringen eröffnet. Nach der Rede von Oberbürgermeister Fritz Kuhn konnten Fragen an ihn, die Bürgermeisterin und Bürgermeister gestellt und Vorschläge gemacht werden.
Wichtige Themen: Bauboom und Nachverdichtung, Verkehr und Mobilitätskonzepte sowie die Kinderbetreuung
Mit einer Gesamtfläche von knapp über 15 Quadratkilometern gehört Möhringen zu den flächenmäßig größten Bezirken Stuttgarts. Insgesamt 33 472 Einwohnerinnen und Einwohner leben aktuell hier. Gegenüber dem Jahr 2010 bedeutet dies einen Bevölkerungszuwachs von 15,2 Prozent, fast doppelt soviel wie im städtischen Durchschnitt. Auch städtebaulich boomt Möhringen: Seit der letzten Bürgerversammlung im Jahr 2012 wurden bis heute insgesamt 1600 Wohneinheiten geschaffen. Auch der Europaplatz wurde im Rahmen der „Sozialen Stadt Fasanenhof“ neu gestaltet und mit zusätzlichem Wohnungsbau aufgewertet. Im ehemaligen Hansa Areal wird auf rund 4,4 Hektar zukünftig eine Mischung aus Wohnen, Gewerbe und Dienstleistung entstehen. Geplant sind insgesamt 175 Wohneinheiten. Baubeginn ist voraussichtlich im Herbst 2019. Ebenfalls an der Sigmaringer Straße entsteht als Ersatz für den alten Standort in Degerloch bis 2021 die neue Feuer- und Rettungswache 5. Im Quartier rund um den Ehrlichweg im Fasanenhof planen fünf Baugenossenschaften die Nachverdichtung ihres dortigen Wohnbestandes. Nach dem weiterentwickelten Siegerentwurf aus dem Wettbewerb 2018 sollen hier 127 Wohneinheiten und östlich des Sauterwegs zusätzliche 24 gebaut werden. Die dortige städtische Fläche kann nach Aufgabe des derzeitigen Bestandes an Systembauten zukünftig ebenfalls bebaut werden. Die Bürger wurden bei den verschiedenen Projekten von Anfang an in einen Beteiligungsprozess mit Infoveranstaltungen und Planungswerkstätten eingebunden.
Für die südliche Laustraße wird auf 2,1 Hektar Fläche ein neuer Bebauungsplan aufgestellt. Dabei soll eine maßvolle Nachverdichtung ermöglicht werden. Für sieben Grundstücke sind dreigeschossige Gebäude vorgesehen, für neun Grundstücke eine Festsetzung als Mischgebiet.
Auch als Wirtschaftsstandort wächst Möhringen und wird entsprechend weiter ausgebaut. So plant etwa die Hines-Gruppe als Investor einen ganz neuen Gewerbestandort an der Plieninger Straße: Eine bislang vornehmlich als Stellplatz genutzte Fläche soll mit einem Nutzungsmix aus hauptsächlich Büro, Beherbergung und Gastronomie überbaut werden. Dabei sollen vornehmlich Hochbauten mit einer gesamten Geschossfläche von zirka 112 500 Quadratmetern erstellt werden. Ein Parkhaus und Tiefgaragen sind für rund 2100 Stellplätze vorgesehen. Insgesamt 3900 neue Arbeitsplätze könnten hier entstehen. Im stadtweit größten Gewerbegebiet, dem Synergiepark Vaihingen/Möhringen, findet eine rasante dynamische Entwicklung statt. Hier wird sich die Zahl der Beschäftigten bis zum Jahr 2030 voraussichtlich auf 40 000 verdoppeln.
Das Gewerbegebiet Fasanenhof-Ost ist ein wichtiger High-Tech-Standort und wurde in den letzten Jahren stetig weiter aufgesiedelt. Auch hier hat die Anzahl der Beschäftigten kontinuierlich zugenommen, unter anderem durch die massive Ansiedlung der EnBW.
Bei den Schulinvestitionen muss die Stadt tief in die Tasche greifen. So wurden beim Königin-Charlotte-Gymnasium ein Mensaneubau sowie eine Modernisierung der Fachbereiche Physik und Chemie für 4,8 Millionen Euro durchgeführt. Auch die Anne-Frank-Gemeinschaftsschule bekommt zusammen mit der Heilbrunnenschule eine Mensa und noch einen Erweiterungsbau für insgesamt 17 Millionen Euro.
Für die Margarete-Steiff-Schule wurde ein 17 Millionen Euro teurer Neu- und Erweiterungsbau auf dem Hengstäcker erstellt. Die neue Großturnhalle Fasanenhofschule kostet 7,1 Millionen und der technische Ausbau der it.Schule 2,3 Millionen Euro.
Streuobstwiesen und Feuchtgebiete
Sie sind Teil des Stuttgarter Artenschutzkonzepts, das der Öffentlichkeit im April 2018 vorgestellt wurde und auch Steckbriefe zu besonders schützenswerten Pflanzen und Tieren in Stuttgart sowie Beispiele für schützenswerte Lebensräume enthält.
Die Streuobstwiese Kressart hat eine ökologische Bedeutung für Spechte, höhlenbrütende Vogelarten, Fledermäuse und Insekten. Sie wird zurzeit zu intensiv genutzt und ist daher wenig blütenreich. Die Stadt hat sich das Ziel gesetzt, den Pachtvertrag so anzupassen, dass zwar gesunde Obsthochstämme entstehen, Totholzstämme aber für Insekten und Vögel liegenbleiben und eine extensive Wiese entsteht.
Auch das Seggenried wird zu intensiv genutzt: Als feuchtes Biotop bietet die Fläche Unterschlupf für seltene Tiere und Pflanzen. Hier sollen künftig weiterer Grund erworben, Äcker umgewandelt und Pachtverträge angepasst werden.
Beim Probstsee sind die ersten Maßnahmen bereits abgeschlossen. Zukünftig sollen die Röhrichtbestände und das Teichhuhn weiter geschützt und die Neckar-Schwarzpappel wieder angesiedelt werden.
In der Planung zur Top-Fläche sind der Rohrer Weg und seine Wiesen, die blütenreicher werden sollen.
Kinderzahl zuletzt gestiegen
Bei den Drei- bis Sechsjährigen stieg das Betreuungsangebot von 835 auf 1052 Plätze, das bedeutet eine Steigerung von 26 Prozent. Die Versorgungsquote liegt hier mit 106 gegenüber 107 Prozent nur ganz leicht unter dem Durchschnitt der Gesamtstadt.
In den verschiedenen Möhringer Stadtteilen wirkt sich der große Nachholbedarf im U3-Bereich verschieden aus: Während in Möhringen selbst weitere 160 Plätze benötigt werden und im Fasanenhof 90, sind es beispielsweise in Sonnenberg lediglich 20.
Bei einer möglichen Umsetzung aller beschlossenen Maßnahmen wird sich der Versorgungsgrad auf 51 Prozent erhöhen, angestrebt werden mindestens 68 Prozent. Noch nicht vollständig umgesetzte Projekte bestehen etwa in den städtischen Einrichtungen Widmaier- und Holdermannstraße sowie bei den Vorhaben der katholischen Kirche im Delpweg, der evangelischen Kirche in der Johannes-Krämer-Straße und des Trägers von „Himpelchen & Pimpelchen“ in der Unteraicher Straße.
Darüber hinaus ist der Neubau größerer Kitas in den geplanten Wohngebieten im Hansa-Areal und bei der Nachverdichtung im Ehrlichweg angedacht. Die im Herbst 2018 aufgegebene Einrichtung Schneewittchenweg wird nach einer Sanierung wieder zur Verfügung stehen.
Im Bereich der Drei- bis Sechsjährigen wird sich die Gesamtversorgung nach einer Umsetzung der bereits beschlossenen Maßnahmen auf 111 Prozent erhöhen. Vor dem Hintergrund der steigenden Kinderzahlen und der bestehenden Versorgungsengpässe werden jedoch weitere Kindergartenplätze – vor allem im Stadtteil Fasanenhof – benötigt. Möhringen verfügt derzeit insgesamt über 19 Einrichtungen im Rahmen der Kindertagesbetreuung.
Bildung, Erziehung und Betreuung der Schulkinder werden zum größten Teil durch die Ganztagesangebote der Riedsee- und der Fasanenhofschule gewährleistet. Die Salzäckerschule bietet im Rahmen der verlässlichen Grundschule kurze und lange Betreuungszeiten an.
Verkehrsabwicklung rechtzeitig planen
Dabei sind sowohl lang- und mittelfristige, aber auch schnell umsetzbare Maßnahmen vorgesehen. Dazu gehört im Synergiepark etwa ein neues Linienkonzept für die Buslinie 80, die zusätzliche Haltestellen sowie einen dichteren Takt bekommt. In diesem Zusammenhang wird auch die Industriestraße umgestaltet und leistungsfähiger sowie sicherer gemacht. Auch die Radinfrastruktur wird mit Radfahr- und Schutzstreifen, Abstellanlagen und Sharing-Angeboten weiter ausgebaut.
Als Zukunftsprojekt beabsichtigt die SSB die Anbindung des Synergieparks an den künftigen Filderbahnhof, der ab Ende 2025 in Betrieb gehen könnte. Die neue Stadtbahnlinie U17 wird dann den Flughafen mit Dürrlewang verbinden. Dazu soll zeitnah eine dafür nötige rund 220 Meter lange Gleisverbindung zwischen den Haltestellen Rohrer Weg und SSB-Zentrum gebaut werden. Beim Gewerbegebiet Fasanenhof sollen die Schelmenwasen- und die Heigelinstraße zeitnah so umgestaltet werden, dass der Verkehrsfluss verbessert wird. Dazu plant die SSB im Dezember die Einrichtung einer neuen Schnellbuslinie X7 von Filderstadt über das Gewerbegebiet bis Degerloch. Fuß- und Radverkehr werden ebenfalls gefördert. Der weitere Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs kommt auch Möhringen zugute. So etwa bei der Verlängerung der Stadtbahnlinie U12 bis zur Haltestelle Am Wallgraben und weiter nach Dürrlewang oder der geplanten Weiterführung der U6 in Richtung Flughafen ab 2022. Bei der Buslinie 72 wurde der Takt während der Hauptverkehrszeiten morgens und nachmittags probeweise auf zehn Minuten verdichtet und auch die „Märchensiedlung“ über eine zusätzliche Haltestelle im 20-Minuten-Takt angebunden. Beim Radwegebau werden im Zuge des Ausbaus der Sigmaringer Straße zwischen Gammertinger Straße und Ortsausgang Richtung Degerloch beidseitig Radschutzstreifen angelegt. Außerorts besteht bereits ein einseitiger, allerdings sehr schmaler Gehweg, der für Radfahrer freigegeben ist.
Der Bezirksbeirat
Bis zur Neukonstituierung besteht im Bezirksbeirat Möhringen die seit der vorletzten Gemeinderatswahl im Mai 2014 geltende Sitzverteilung wie folgt: CDU fünf Sitze, Bündnis 90/Die Grünen vier Sitze, SPD und SÖS-Linke-PluS je zwei Sitze, Freie Wähler, FDP und AFD je einen Sitz. Vorsitzende ist die Bezirksvorsteherin Evelyn Weis, Bezirksrathaus Möhringen, Maierstraße 1, 70567 Stuttgart, Telefon 216-60921, Fax 216-60935, E-Mail evelyn.weis@stuttgart.de.
Die Termine der Sitzungen stehen in Amtsblatt und Internet auf stuttgart.de/sitzungskalender.
- CDU: Fabian Ripsam, Matthias Scheible, Walter Ulz, Dr. Fred Wagner, N.N.
- Bündnis90/Die Grünen: Christine Dietenmaier, Hartmut Ellinger, Petra Leitenberger, Rüdiger Reinboth
- SPD: Dieter Bernhardt, Ingrid Schulte
- SÖS-Linke-PluS: Christian Brugger-Burg, Barbara Hummel
- Freie Wähler: Axel Brodbeck
- FDP: Tanja Bachmann
- AfD: N.N.
- Sachkundige Einwohnerin: Rabiye Sönmez
Über den Bezirk
- Sie möchten auf dem Portal mitmachen? Bitte melden Sie sich dafür an.
Fragen voranmelden
Bitte beachten Sie, dass nur Einwohnerinnen und Einwohner des Stadtbezirks Möhringen an der Online-Befragung teilnehmen konnten.
Welche Frage(n) möchten Sie auf der Einwohnerversammlung mit der Stadtspitze und dem Bezirksvorsteher besprechen?
1. In welcher Weise und in welchem Umfang wird die Stadt Stuttgart Ressourcen zur Verfügung stellen, um gemeinsam mit den Bewohnern des Fasanenhofs ein umfassendes Konzept der angemessenen ökologischen, städtebaulichen und sozialen Witerentwicklung des Stadtteils zu erarbeiten?
Sachverhalt:
Die Bewohner des Fasanenhofs setzen sich seit Jahrzehnten für ihren Stadtteil ein.
Im Rahmen des Projekts Soziale Stadt haben sie im Zeitraum von 2003 bis 2014 intensiv an der Weiterentwicklung ihres Stadtteils gearbeitet. So ist es beispielsweise auf ihre Ideen und Initiative zurückzuführen, dass der den Stadtteil prägende und zur Wohn- und Lebensqualität stark beitragende Grünzug trotz Stadtbahn-Anbindung erhalten blieb und der Stadtteil nicht durch die Stadtbahnlinie zerschnitten wurde.
Im Rahmen der Bürgerbeteiligung „Ehrlichweg“ haben die Bewohner sich intensiv mit der städtebaulichen Weiterentwicklung ihres Stadtteils auseinandergesetzt. Im Ergebnis haben Sie die Empfehlung ausgesprochen, ein auf 15 Grundsätzen beruhendes Konzept der angemessenen Weiterentwicklung zu erarbeiten. Zugleich haben Sie in ihrer Bürgerempfehlung den Weiterentwicklungsbedarf in sozialer, städtebaulicher und ökologischer Perspektive skizziert.
Mit der sognannten Filderstudie werden zukünftige Ansprüche an den Stadtteil formuliert, die in erheblichem Maße in die Wohn- und Lebensqualität des Fasanenhofs eingreifen können. In der Mitteilungsvorlage zur Filderstudie (GRDrs 940/2018) hat die Stadt deutlich zum Ausdruck gebracht, dass die Studie das Nachverdichtungspotenzial aus ihrer Sicht als zu hoch einschätzt.
Moderationsteam
Die Maßnahme der Sozialen Stadt war zeitlich befristet angelegt. Eine programmatische Weiterführung der Maßnahme ist derzeit nicht geplant.
Gleichwohl wird bei den vorgesehenen städtebaulichen Planungen, insbesondere zur baulichen Ergänzung, darauf geachtet, dass sich diese verträglich in die gesamträumliche Situation einfügen und die Ziele und Errungenschaften der Sozialen Stadt nicht gefährden.
Mit Blick auf die Filderstudie ist richtig wiedergegeben, dass im Rahmen der Stellungnahme durch die Verwaltung ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, dass das Nachverdichtungspotenzial als zu hoch eingeschätzt wird (siehe Seite 2 der Mitteilungsvorlage GDrs 940/2018). Die Filderstudie wurde von den Stadträten nur zur Kenntnis genommen. Die Planungshoheit liegt bei der Gemeinde, sodass es in ihrer Hand liegt die mögliche bauliche Ergänzung zu steuern.
05.07.19, 07:30 , 0 Zustimmungen , 0 Kommentare
Weitere Phasen ansehen
"Ein guter Umgang miteinander"
Weitere INformationen zum Vorhaben
- Einladung - Einwohnerversammlung Möhringen 2019 (PDF)
- Protokoll - Einwohnerversammlung Möhringen 2019 (PDF)
Ihre Ansprechpartnerin zum Vorhaben
Abteilung Gemeinderat und Stadtbezirke
Telefon: (0711) 216-60381
E-Mail: nina.dreher@stuttgart.de
Anschrift:
Landeshauptstadt Stuttgart
Abteilung Gemeinderat und Stadtbezirke
Rathaus
Marktplatz 1
70173 Stuttgart
Ihre Ansprechpartner für allgemeine Fragen zum Beteiligungsportal
Abteilung Kommunikation
Telefon: (0711) 216-91780
Mail: stuttgart-meine-stadt@stuttgart.de
Abteilung Kommunikation
Telefon: (0711) 216-91813
Mail: stuttgart-meine-stadt@stuttgart.de
Anschrift:
Landeshauptstadt Stuttgart
Abteilung Kommunikation
Rathauspassage 2
70173 Stuttgart