Umgestaltung des Joseph-Süß-Oppenheimer-Platzes mit Erinnerungsort
Der Joseph-Süß-Oppenheimer-Platz soll umgestaltet und aufgewertet werden, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Darüber hinaus soll auf dem Platz ein Erinnerungsort an Joseph Süß Oppenheimer eingerichtet werden. Damit soll die Erinnerung an den 1698 in Heidelberg geborenen und 1738 in Stuttgart hingerichteten, ehemaligen geheimen Finanzrat und Ratgeber Herzog Karl Alexanders (1684−1737) aufrechterhalten werden, der einem judenfeindlich motivierten Justizmord zum Opfer gefallen ist.
Der heutige Platzbereich wird, trotz der Beschilderung, als Fußgängerzone nicht wahrgenommen. Die aktuelle Situation wird von der Anlieferung der umliegenden Warenhäuser und von parkenden Fahrzeugen geprägt. Er weist einen gewissen Hinterhofcharakter mit geringer Aufenthaltsqualität auf.
Die Planung sieht vor, die Aufenthaltsqualität des Platzes durch neue Beläge, durch die Aufstellung von Baumpflanztrögen mit integrierten Sitzmöglichkeiten sowie durch das Errichten eines musealen Erinnerungsortes zu verbessern.
Ausführung
Im Rahmen der Umgestaltung sind folgende Maßnahmen geplant:
- Die unterbaute Platzfläche soll einen Asphaltbelag erhalten, der durch eine Beschichtung farbig gestaltet wird. Die Platzfläche wird in einem beigen Farbton angelegt. Der Erinnerungsort selbst sowie im Bereich der Bäume wird der Belag in einem dunkelgrauen Farbton ausgeführt. Auch sind vom Erinnerungsort ausgehend dunkelgraue Farbstrahlen vorgesehen, um diesen an den Platz optisch anzubinden.
- Zusätzlich soll der Joseph-Süß-Oppenheimer-Platz optisch über die Nadlerstraße erweitert werden. Der angrenzende Gehweg erhält deshalb ein beiges Sickerpflaster und der asphaltierte Straßenabschnitt eine beige Beschichtung.
- Da erdangebunde Bäume, wegen der Unterbauung durch die vorhandene Tiefgarage, nicht möglich sind, sollen große Baumquartiere zur Begrünung des Platzes eingerichtet werden.
- Auf dem neuen Platz werden rund 25 Sitzplätze (Holzbänke an den Baumtrögen) eingerichtet.
- Am Platz-Entree wird ein Trinkbrunnen installiert. Für den Radverkehr werden Radabstellanlagen geplant, eine Abstellfläche für E-Scooter ist ebenso vorgesehen.
- Der Erinnerungsort soll aus drei Cortenstahl-Wandscheiben bestehen sowie einer zentralen Bauminsel mit umlaufender Holzbank.
- Auf der Innenseite der Wände wird die Person von Joseph Süß Oppenheimer und sein Schicksal vorgestellt.
Zeitlicher Ablauf
Der Gemeinderat hat der Konzeption in 2019 grundsätzlich zugestimmt. In der Folge wurden die Planungen vertieft und ein Vorentwurf vom Stadtplanungsamt in 2021 erarbeitet und abgestimmt. Im September 2022 konnten die erforderlichen Fachplaner, das Büro g2-Landschaftsarchitekten für die Platzumgestaltung und das Büro Design und mehr für die Planung und Realisierung des Erinnerungsortes, beauftragt werden.
Baubeginn war im Februar 2024. Ende November 2024 wurde der Platz offiziell eröffnet (siehe Reiter "
Ergebnisse").